Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
Vom Netzwerk:
immer noch keinen Funkkontakt mit diesen Insekten herstellen können!“
    „Und die wären?“, wollte Satury denn nun auch wissen.
    „Also, entweder erstens: Diese Wesen wollen überhaupt keinen Kontakt herstellen, weil sie ja vielleicht sowieso nur kriegerische Absichten uns oder auch anderen Kreaturen gegenüber besitzen und ein Kontakt für sie in solch einem Fall sowieso gar nicht in Frage kommt. – Oder zweitens: Sie warten mit dem ersten Kontakt, bis wir nah genug herangekommen sind und sie uns erst einmal genauestens untersucht und unsere Absichten überprüft haben? – Oder schließlich und letztendlich drittens: Sie betreiben Kommunikation und Sprache auf eine ganz andere, uns noch völlig unverständliche und unbekannte Art und Weise und haben vielleicht schon längst versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Doch wir, in dieser Hinsicht ziemlich engstirnig denkenden Wesen, haben es einfach nur noch nicht bemerkt, Satury.“
    Der Commander setzte eine grüblerische und recht nachdenklich wirkende Miene auf und kraulte sich erst einmal ausgiebig seinen kurzen, stark gekräuselten, schwarzen Vollbart.
    „Na ja, Picbus“, hielt er seinem Hauptfunker dann zweifelnd entgegen, „dein ‚Drittens‘ scheint mir vielleicht doch ein bisschen sehr weit hergeholt zu sein, oder? – Wie sollte denn solch eine andere Art der Kommunikation deiner Meinung nach aussehen?“
    Picbus Tanjac aber hob, weil er sich selbst diese Frage auch nicht beantworten konnte, nur fragend seine breiten Schultern. Manjuc hingegen, der den Ausführungen des Hauptfunkers interessiert lauschte, durchzuckte plötzlich einer seiner Geistesblitze!
    „Chemische Signale!“, flüsterte er so laut vor sich hin, dass es kaum einer in der Kommandozentrale überhören konnte.
    „Ähm – was meintest du gerade, Manjuc?“, erkundigte sich der Commander, neugierig geworden, etwas genauer bei dem jungen Wissenschaftler, der kaum drei Meter von ihm entfernt links neben Vitary Selecun stand.
    „Na, ähm, Commander, ich dachte da soeben an chemische Signale! Eine große Vielzahl von Insekten, vor allem staatenbildende, benutzen doch chemische Botenstoffe, um sich gegenseitig zu verständigen!“, erklärte Manjuc seine plötzliche Idee.
    „Ja, das ist richtig. – Aber hier im Weltall dürfte dies wohl eher nicht funktionieren, junger Mann?“, bezweifelte der Commander dessen gedanklichen Vorschlag.
    „Dein Geistesblitz war wohl doch nur ein winziger, unbrauchbarer Funken, was, Manjuc?“, rief einer der zahlreichen, an den Computern für die Strahlenwaffen sitzenden GSD-Offiziere hämisch zu ihm hinüber. Wahrscheinlich wollte er sich bei dieser Gelegenheit auch noch nachträglich über die Niederlage von Manjucs Mannschaft gegen die seiner eigenen Leute im Endspiel des neulich ausgetragenen Fußballturniers lustig machen, doch außer ein paar wenigen Lachern unter den GSD-Angehörigen hatte diese spitze Bemerkung keinerlei Wirkung auf den Leiter für planetare Forschung. Im Gegenteil! Manjuc brachte dies auf eine neue Idee!
    „Na ja, chemische Signale vielleicht nicht, aber Licht, du geistige Ölfunzel! – Commander“, wandte er sich dann sofort wieder Satury zu, „Lichtsignale werden doch von einigen fliegenden Insekten verwendet, vor allem bei der Paarung!“
    Diese Bemerkung rief schon wieder den lästernden GSD-Offizier auf den Plan!
    „Willst du dich jetzt etwa mit diesen außercromatinischen Insekten verpaaren, um sich mit ihnen unterhalten zu können, du Witzbold? – Ha, ha, ha!“
    Manjuc aber ignorierte den GSD-Mann einfach. „Dies müsste doch auch für uns machbar sein? Wir schicken ihnen ein paar Lichtsignale rüber! – Und dann gibt es ja schließlich auch noch die akustischen Signale, Satury! Zirpende, summende oder auch klopfende Signale sind in der Insektenwelt recht weit verbreitet! – All diese Möglichkeiten sollten wir bei einer Kontaktaufnahme mit solchen Lebewesen unbedingt in Betracht ziehen! - Das meinte doch sicherlich Picbus, als er von anderen, nicht bedachten Kommunikationsmethoden sprach, stimmt‘s, Picbus?“
    Der Hauptfunker nickte kurz und brachte ein kurzes „Ja, genau!“ heraus. Manjuc aber sprudelte auf einmal gerade so vor Ideen und zog damit nicht nur die Aufmerksamkeit seines Chefs und auch die des Commanders auf sich. Die meisten der hier in der Kommandozentrale Anwesenden, worunter sich ja auch Morina Valic an der Radarstation befand, waren regelrecht begeistert von seinen

Weitere Kostenlose Bücher