Die letzte Expedition
war Manjucs Konzentrationsvermögen, was die wissenschaftlichen Berechnungen an seinem Computer anbelangte und als er den Namen seiner heiß begehrten Freundin hörte, vollends verschwunden! Er klappte das Gerät zu und erhob sich, nach einer passenden Antwort in jeder Ecke seines Quartiers suchend, von der Couch.
„Was hat dich das eigentlich überhaupt zu interessieren, du vor Neugier gleich platzender Cromatiner aus der Familie der Catays?!“, empörte er sich plötzlich über das unerlaubte Eindringen seines Brüderchens in seine eigene und vor allem persönliche Privatsphäre. „Ich frage dich doch schließlich auch nicht andauernd, was du in deiner Freizeit mit den verschiedensten weiblichen Personen dieses Schiffes hier treibst!“
„Na, du bist mir ja vielleicht einer?!“, rechtfertigte Esrun nun seinerseits seine Neugier. „Erst soll ich dich überaus schüchternen Bruder aus der Familie der Catays mit dem Mädchen deiner Träume unbedingt verkuppeln ... und wenn ich dann nach ein paar Tagen einmal wissen möchte, ob meine Verkupplungsversuche denn wenigstens auch ein wenig erfolgreich waren, da fauchst du mich plötzlich regelrecht an und bezichtigst mich der verpönten Privatsphären-Neugier! – Ist denn das vielleicht der Dank für meine durch und durch uneigennützigen Bemühungen, mein liebes Bruderherz?“
„Nein, natürlich nicht, Esrun! So war das ja auch nicht gemeint. – Nun sei doch nicht gleich sauer!“, versuchte Manjuc die Wogen wieder etwas zu glätten. „Es verläuft alles wunderbar und wie geplant und mein Dank wird dir auf ewig nachschleichen, aber ...“
„... aber mich nie erreichen!“, fuhr er ihm sofort und hintergründig schmunzelnd ins Wort. „Ja, ja, das kenne ich ...“
„Ach, nun hör aber endlich auf!“, beschwerte sich jetzt wiederum Manjuc. „Ich bin dir wirklich und wahrhaftig auf ewig und für alle Zeiten zu allergrößtem Dank verpflichtet, mein liebes Runchen! Es läuft im Augenblick tatsächlich alles wunderbar mit deiner zuckersüßen, schnuckeligen Kollegin Morina! Sie scheint mir bis jetzt auch absolut nicht abgeneigt zu sein und ich liebe sie ja abgöttisch, wie du sicherlich weißt!“
„‚Runchen‘??!“, rief Esrun verwundert dazwischen. „Du hast mich seit meiner Einschulung nie wieder ‚Runchen‘ genannt??! – Mann oh Mann, dich scheint es ja wirklich ganz schön schwer getroffen zu haben, Mannilein?!“, staunte der Jüngere der beiden Brüder und verwendete dabei ebenfalls den seit Jahren nicht mehr gebrauchten Kosenamen. „Na, wenn das erst Mutter und Vater erfahren ...? Ich glaube, sie würden sich doch ganz gewaltig wundern – und sich dabei wirklich und wahrhaftig für dich freuen!“
„Ja, ja, Esrun, nun lass endlich diesen Quatsch!“, winkte Manjuc ab. „Ich dachte, wir wollten gemeinsam unser Abendessen einnehmen?“
„Ha, ha! Du willst ja jetzt nur vom Thema ablenken, mein Großer! – Na gut, von mir aus können wir gehen!“
„Blödsinn! Ich will nicht vom Thema ablenken!“, widersprach Manjuc, der ein schlechter Lügner war, und machte sich dabei schon auf den Weg. „Ich will nur keine weitere Zeit mit solchen nutzlosen Debatten vergeuden!“
„Schon gut, schon gut! Ich komme ja!“, rief Esrun dem Davoneilenden hinterher. „Aber eine richtige Auskunft bist du mir immer noch schuldig, mein Lieber!“
An der Lifttür trafen sie schließlich, weil Manjuc dort warten musste und Esrun ihn deswegen einholen konnte, wieder zusammen.
„Und was deine ach so knappe Zeit angeht, mein lieber Manjuc“, setzte Esrun dort seine Rede fort, „soweit ich weiß, sind wir noch mindestens zwei Stunden vom Zeitpunkt des Zusammentreffens mit den unbekannten Insekten entfernt.“
„Ja, das ist schon richtig“, bestätigte der Ältere der beiden beim Betreten des Liftes. „Nur will der Commander spätestens in einer Stunde die Resultate meiner Vorschläge zu brauchbaren Ergebnissen für die Kommunikation mit den insektoiden Lebewesen anwenden können! – Und ich möchte Satury in keinem Fall enttäuschen!“
„Was denn?!“, verschlug es Esrun glatt die Sprache! „Du warst wohl derjenige, der dem Commander diese unglaublichen Vorschläge für die Kommunikation mit Insekten gemacht hat?!“
„Na ja, klar! Wer denn sonst?“, entfuhr es Manjuc ganz lapidar, so, als ob es die banalste Sache der Welt war, als kleiner und recht unbedeutender Wissenschaftler seinem Kommandanten jederzeit die besten Vorschläge zu
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