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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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unterbreiten.
    „Na, dann bist du ja wohl tatsächlich einer der besten Leute hier auf diesem Schiff, mein Brüderchen?!“, lobte Esrun schließlich unumwunden seinen Bruder beim Betreten des Speisesaals. „Also, das hätte ich nun beim besten Willen wirklich nicht von dir gedacht, mein Großer! Ich bin echt überrascht von Dir!“
    „So? Und wieso hättest Du das nicht gedacht?“, staunte Manjuc überraschend ratlos.
    „Na, weil du ja sonst immer der schüchterne und zudem recht unbedeutende große Bruder für mich gewesen bist!“, gab Esrun, recht kleinlaut geworden und als erster an einem Tisch Platz nehmend, schließlich zu. „Dass du aber solch eine gewichtige Rolle hier auf dem Raumschiff innehast, hätte ich doch nie für möglich gehalten!“
    Manjuc indes schwoll, als er diese Worte aus dem Munde Esruns vernahm, dadurch die Brust ein wenig. „Tja, da kannst du doch mal sehen, mein kleines Runchen, wie sehr du deinen großen Bruder doch bisher immer unterschätzt hast, nicht wahr?“
    Esrun jedoch nickte reumütig. Er dachte stets, dass es sein großer Bruder wohl nie zu etwas Größerem auf einem Raumschiff bringen würde und immer nur ein kleiner und recht unbedeutender Wissenschaftler bleiben würde. Dass jedoch gerade Manjuc dem Kommandanten mit Rat und Tat zur Seite stand, beeindruckte ihn doch sehr.
    Aber auch diesmal kamen sie beide wieder nicht dazu, ihre bestellten und erst vor kurzem vom Tischcomputer serviert bekommenen Speisen restlos und in Ruhe zu sich zu nehmen, denn mitten während des Essens kam über den Bordfunk hier im Saal erneut die Meldung, dass Alarmstufe zwei ausgerufen wurde.
    „Ach, du Schande!“, rief Manjuc vor Verzweiflung aus. „Was ist denn nun schon wieder dort draußen passiert?! Die Begegnung mit der Station der Fremden sollte doch erst in über zwei Stunden geschehen? – Und ich habe meine Berechnungen noch immer nicht fertig!“, haderte er mit sich selbst. „Tja, es tut mir wirklich leid, Runchen, aber, wie du ja weißt, muss ich sofort in meine Unterkunft zurück und den Taschencomputer holen! Wahrscheinlich will der Commander jetzt schon einige Ergebnisse von mir haben und ich bin noch nicht einmal mit dem Wenigsten davon fertig! – Mach‘s erst mal gut, Esrun, und iss du in Ruhe auf! Ich muss jedenfalls los! – Wir können ja nachher dann eventuell weiter diskutieren, wenn du zum Dienst in die Zentrale kommst!“
    Esrun nickte verständnisvoll, denn er wusste ja, was sein Bruder bei dieser Alarmstufe zu tun hatte. Manjuc indes erhob sich von seinem Platz, wie viele andere der hier im Speisesaal anwesenden Astronauten ebenfalls, und strebte sofort der dritten Ebene zu, um schnell noch seinen tragbaren Computer zu holen.

    „Jupic, ich habe doch vorhin gesagt, dass diese Wesen wahrscheinlich gar keine Gefahr für uns darstellen!“, waren die ersten Worte des Commanders, als dieser mit leicht grimmigem Blick die Kommandozentrale betrat. „Was hast du denn nun schon wieder für einen Grund, Alarmstufe zwei auszurufen?!“
    Der erste Offizier holte erst einmal tief Luft, um gleichzeitig diese seinem Kommandanten schnellst möglichst aus den Segeln zu nehmen.
    „Also erstens, Satury: Es ist inzwischen wieder solch ein Scheibchen-Raumschiff in diese Station eingeflogen. - Zweitens: Es bewegt sich die Station, oder was immer dies auch ist, jetzt mit null Komma fünf Pho - Also mit halber Lichtgeschwindigkeit! - direkt auf uns zu, so dass sich der Treffpunkt mit dieser Station zeitlich um etwa eine halbe Stunde vorverlagern wird und schließlich drittens, was das Wichtigste und Ausschlaggebendste für den Alarm war: Wir haben auf einer Frequenz im Hyperband-Bereich höchstwahrscheinlich irgend so etwas wie eine Art Funkspruch aufgefangen, der eindeutig von dem Objekt stammt und auch ausschließlich an uns gerichtet zu sein scheint! – Nur - und das ist das wirklich schwierige daran - dieser Funkspruch, oder was immer dies auch sein soll, beinhaltet ausnahmslos hochfrequente, zirpende und zwitschernde Töne. – Ich habe diesen Funkspruch inzwischen auch an die Linguisten in der Forschungsabteilung von Krelija Caprun weitergeleitet, doch die junge Frau meinte, das könne noch eine ganze Weile dauern, um so etwas seltsames wie diese Töne zu entziffern und in unsere Sprache zu übertragen, falls dieses Gezirpe überhaupt eine Art ‚Sprache‘ ist!“
    Satury aber runzelte erst einmal die Stirn und ließ sich langsam in seinen Sessel niedergleiten. „Lass

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