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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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meinem ersten Besuch hier auf der Raumstation mit der halben Besatzung aufkreuzen!“
    Über diesen kleinen Scherz lachten nur die anwesenden Cromatiner, den Tauranern dagegen schien so etwas wie Humor nicht anhänglich zu sein, denn sie zeigten auch weiterhin nicht die geringsten Regungen in ihren starren Gesichtern. Den Abgesandten der „Omikron“ blieben dadurch aber auch die letzten Lacher regelrecht im Halse stecken, so dumm kamen sie sich plötzlich dabei vor.
    „Wir haben natürlich auch“, fuhr Satury schließlich nach dieser kleinen Blamage fort, „zu Verteidigungszwecken eine kleine militärische Abteilung mit an Bord, welche sich der ‚Galaktische Sicherheitsdienst‘ nennt, um gegen Angriffe, wie wir ja nun dankenswerterweise von euch erfahren haben, dass sie uns nur von den bösartigen Daronern drohen können, gewappnet zu sein. Außerdem sind diese militärisch ausgerichteten Astronauten dazu da, unsere reichlich bestückten und für unsere Begriffe sehr fortschrittlichen Waffensysteme zu bedienen.“
    Während Satury seine Begleiter so nacheinander vorstellte, bemerkten Chi und auch seine beiden neben ihm sitzenden Gefolgsleute, dass vor allem die Cromatiner zu Saturys linker Seite irgendwie Schwierigkeiten beim Atmen dieser für sie fremden Luft hatten und so beratschlagten die drei nach des Commanders aufschlussreichen Ausführungen erst einmal kurz, was wohl die Ursache für diese Atemnot sein könnte.
    „Gibt es für euch in unserer Atmosphäre irgendwelche Atmungsbeschwerden, von denen wir noch nichts wissen und die wir irgendwie beseitigen könnten, hochverehrter Kommandant Satury Itjac?“, erkundigte sich dann schließlich der oberste Tauraner-Chef.
    Satury bestätigte dies mit einem leichten Kopfnicken und einem kurzen „Ja!“, gab dann aber diese Frage an den dafür besser prädestinierten Chefarzt der „Omikron“ weiter.
    „Ja, dem ist leider so, hochverehrter Commodore Chi“, erklärte Attu Tessic mit gewohnt tiefer, brummiger, aber ruhiger Stimme. „Wir Cromatiner haben zu Hause auf unserem Planeten und natürlich auch auf unseren Raumschiffen und Raumstationen eine Atmosphäre, welche aus über achtundzwanzig Prozent Sauerstoff, etwas mehr als siebzig Prozent Stickstoff und ungefähr eineinhalb Prozent anderen Gasen besteht. Aus diesem Grunde haben wir mit euren nur etwa sechzehn Prozent Sauerstoff und dem, relativ gesehen, sehr hohen und übel riechenden Anteil an Methan- und Ammoniak-Gasen in eurer Atmosphäre einige Schwierigkeiten, die von Atemnot bis zu großer Übelkeit reichen. – Dies soll jedoch auf keinen Fall eine Beleidigung euch, eurem Planeten oder euren Raumschiffen gegenüber sein, hochverehrter Chi, aber für uns können sich daraus durchaus ernst zu nehmende gesundheitliche Beeinträchtigungen ergeben! Hinzu kommt dabei auch noch, dass die für unsere Spezies viel zu hohen Umgebungstemperaturen und die sehr hohe Luftfeuchtigkeit auf die Dauer nur schwer zu ertragen sind!“
    „Na, dann schlage ich unseren hochverehrten cromatinischen Gästen doch einfach vor“, begann Chi, nachdem der Sprachwandler Attu Tessics mit der Übersetzung geendet hatte, „dass ihr erst einmal auf euer Raumschiff zurückkehrt, um euch wieder ein bisschen zu erholen und uns in ein paar Tageshauptzeiteinheiten noch einmal besucht.“
    „Was sind denn ‚Tageshauptzeiteinheiten‘, verehrter Commodore Chi?“, erkundigte sich daraufhin leicht verwirrt der Commander.
    „Dieses sind diejenigen Zeiteinteilungen, hochverehrter Raumkreuzer-Kommandant Satury Itjac, in welche bei uns ein Tag, also eine vollständige Umdrehung unseres Planeten um seine Längsachse, unterteilt ist“, erläuterte der Tauraner-Chef geduldig und fast schon idiotensicher. „Wir nennen sie ‚Dutzonen‘ und ein Tag bei uns hat zwölf davon: sechs Dutzonen für die beleuchtete Hälfte und sechs Dutzonen für die dunkle Hälfte. – Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, beruht unser gesamtes Zahlensystem auf der Zahl ‚sechs‘. Dies beruht auf der Anzahl der Krallen an unseren vorderen Gliedmaßen, und auf diesem System ist logischerweise auch unser Zeitmesssystem aufgebaut. Eine Dutzone ist dann eingeteilt in sechsunddreißig Morgonen, eine Morgone in sechsunddreißig Klaftonen und diese wiederum in sechsunddreißig Piconen. – Ich vermute ganz einfach mal, dass bei euch Cromatinern die Tageszeiteinheiten ähnlich untergliedert aufgebaut sind, hochverehrter Kommandant Satury Itjac?“
    „Ja, das

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