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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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Vertrauen unserer beiden Zivilisationen. Ich möchte mich hiermit im Namen des großen tauranischen Volkes für die Ehre bedanken, auf eurem mächtigen Raumschiff verweilen zu dürfen!“
    Chi und seine beiden ranghöchsten Berater machten daraufhin so tiefe Verbeugungen, dass ihre Flügelspitzen hoch aufragten und sogar die an Fühler erinnernden Fortsätze an ihren Köpfen den Boden berührten! Die Cromatiner des Empfangskomitees aber sahen sich gegenseitig äußerst verwundert und befremdet an.
    „Na, dann folgt mir mal, meine lieben tauranischen Freunde!“, beschloss Satury nach der hochtrabenden Rede des Raumstationskommandanten. „Wollen wir uns zuerst einmal unsere Kommandozentrale anschauen, also den Ort, von dem aus wir euch das erste Mal entdeckt und mit euch per Funksendungen kommuniziert hatten!“, erklärte Satury stolz und ging daraufhin vornweg, den langen goldglänzenden Teppich entlang. Ihm folgten als erstes Jupic und Panury, dann die sechs tauranischen Gäste und schließlich die übrigen fünf Cromatiner, welche im Lancet mit zur Raumstation „Ni-cos“ geflogen waren.
    Auf dem langen Weg zum zentralen Liftschacht bestaunten die Tauraner natürlich die für ihre Begriffe ungewöhnliche Größe und vor allem Höhe dieser gigantisch anmutenden Raumtransporterhalle, welche ja bis zu ihrer Decke immerhin fünfzig Meter maß! Die meisten Räume und Säle auf der Station „Ni-cos“ maßen nicht viel mehr als einen Meter fünfzig bis maximal drei Meter in der Höhe! Doch diese Halle übertraf all ihr Vorstellungsvermögen!! – In dem viel kleineren und engeren Lift fühlten sie sich dann schon wesentlich wohler und heimischer. Auch der Rundflur auf Ebene eins war mit seinen drei Metern lichter Höhe immer noch, in tauranischen Maßen gesehen, erträglich. Erst als sich die Tür zur Kommandozentrale öffnete und sich der Raum mit seinen fast fünf Metern Höhe vor ihnen auftat, wurde es den Gästen wieder etwas unbehaglicher. Ungeachtet dessen, denn der Commander konnte ja beim besten Willen nicht die Gefühle der Tauraner erkennen, da sie in den Augen der Cromatiner keinerlei gefühlsmäßige Regungen zeigten, erklärte er Stück für Stück den außercromatinischen insektoiden Wesen die Funktionsweise und Bedeutung eines jeden Arbeitsplatzes, womit er zum allgemeinen Leidwesen seiner ihm unterstellten Astronauten diese natürlich mächtig langweilte!
    Zum Schluss bat er alle Teilnehmer des Begrüßungszeremoniells, sowie die fünf Hauptoffiziere des Bereitschaftsdienstes zum Konferenzsaal Nummer eins mitzukommen, welcher sich glücklicherweise auf derselben Ebene wie die Kommandozentrale befand. Genügend Plätze waren vorhanden, doch die tauranischen Gäste wussten einfach nicht, wie sie sich wohl auf die für sie recht seltsam anmutenden Sessel setzen sollten. Schließlich beorderte Uronja einige ihrer Techniker, eine etwas längliche Sitzbank für die Außercromatiner herauf zu bringen.
    Nachdem dies dann unverzüglich geschehen war, konnte die Besprechung, die auf der Raumstation „Ni-cos“ auf Grund des Sauerstoffmangels und der für die Cromatiner so unerträglich stickigen und stinkenden Atmosphäre abrupt abgebrochen wurde, endlich weitergehen.
    „Hochverehrter Commodore Chi“, begann dann schließlich Satury, als nun alle Teilnehmer Platz genommen hatten, erneut die Debatte, „du und deine ehrenwerten Berater, ihr habt nun in groben Zügen unser Raumschiff und unsere Absichten etwas näher kennen gelernt. Ihr wisst jetzt also, dass wir eure Raumstation und euren Planeten nicht angreifen wollen und dass wir euren Planeten Daros auch nicht besuchen werden, um das strategische und filigran ausbalancierte Gleichgewicht der Kräfte zwischen euren unterschiedlichen Völkern nicht ins Wanken zu bringen. – Was aber werden wir im Gegenzug dafür von euch erhalten?“
    Der Commodore schien sich daraufhin erst einmal kurz mit seinen beiden Begleitern beraten zu müssen, denn er schwenkte unentwegt seinen Kopf zwischen den beiden hin und her und zirpte dabei recht heftig, was aber wiederum die Sprachwandler nicht schlüssig übersetzen konnten. Gleich danach wandte er sich jedoch unverzüglich Satury zu.
    „Mein lieber und hochverehrter Kommandant Satury Itjac“, piepste es aus dem Sprachwandler Chis, „verehrte Angehörige des cromatinischen Volkes! – In Anbetracht der Tatsache, dass wir absolutes Stillschweigen über den Kontakt zu euch und eurer Zivilisation und den geplanten

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