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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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Handel bereit und informiert uns über einige eurer Technologien, während wir uns einverstanden erklären, nicht zu eurem Heimatplaneten zu fliegen, um mit allen dort lebenden Völkern Kontakt aufzunehmen?“
    Die tauranischen Vertreter der Raumbasis „Ni-cos“ jedoch hielten daraufhin erneut einen kurzen und vor allem heftigen Disput untereinander ab, welcher diesmal allerdings von allen Cromatinern hier im Konferenzraum mitverfolgt werden konnte, da ja nun ein jeder über einen Sprachwandler verfügte und sich diese Geräte allmählich auf das Durcheinander mehrerer Stimmen eingestellt hatten. Die Tauraner stritten sich dabei aber anscheinend recht heftig, denn keiner von den dreien wollte gleich alles, was die Cromatiner verlangten, mit einem Male preisgeben. So einigten sie sich dann zum Schluss auf einen gerade so halbwegs für jeden akzeptablen Kompromiss.
    „Hochverehrte cromatinische Gastgeber“, begann Chi schließlich als Kommandant der Raumbasis für alle Tauraner auf dem Planeten Daros zu sprechen, „wir drei höchsten Vertreter der tauranischen Raumstation ‚Ni-cos‘ befinden uns in einer äußerst misslichen Lage. Wir begrüßen natürlich aufs Stärkste den friedlichen und offenen Kontakt zu eurer ruhmreichen Zivilisation und sind außerordentlich an einem Austausch von diplomatischen Vertretern und auch an weitreichenden Handelsbeziehungen mit euch interessiert, doch die bis aufs äußerste angespannte und hochexplosive Lage der verschiedenen Staaten und ihrer Völker auf unserem Planeten verbietet uns augenblicklich, dass wir als einziges Volk einen offiziellen Kontakt zu einem anderen Sternenvolk aufnehmen und auf dem Daros bekannt geben. Wir würden unweigerlich der Konspiration mit Wesen einer fremden Macht beschuldigt und von allen Seiten, vor allem aber von den Daronern, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln angegriffen werden!“
    „Und wie verhält es sich denn dabei komischerweise mit den sogenannten Daronern?“, unterbrach ihn Panury recht barsch mit einer berechtigten Zwischenfrage. „Diese Aggressoren, die von der übelsten Sorte sind, wissen doch bereits von unserer Existenz, denn sie haben uns ja hinterrücks und ohne auch nur im entferntesten Sinne mit uns Kontakt aufzunehmen, angegriffen! – Wäre es nicht an der Zeit, diesem aggressiven Volk eine Lektion zu erteilen?!“
    „Darin besteht das Problem ja eigentlich, hochverehrter militärischer Berater des Kommandanten Satury Itjac!“, versuchte Chi die äußerst verzwickte Situation auf seinem Planeten den Cromatinern ein wenig plausibel zu erläutern. „Die Daroner kennen euch und euer Heimatsystem anscheinend nun ausgiebig, haben euch allerdings und höchstwahrscheinlich nur deshalb angegriffen, um hinterher auf unserer Welt nicht so dazustehen, als hätten sie vielleicht ein geheimes Bündnis mit euch geschmiedet, welches im Nachhinein von den anderen Völkern auf dem Daros als Grund und als übermächtige militärische Bedrohung angesehen werden würde und diese Völker sich demzufolge dann erst recht dazu ermächtigt und berechtigt fühlten, einen atomaren Erstschlag gegen die Daroner durchzuführen!“
    „Also, das, Commodore Chi, ist mir doch alles irgendwie ein bisschen zu hoch!“, entgegnete Panury kopfschüttelnd. „Wieso, um alles in der Welt, sollte Kontakt mit einem anderen Sternenvolk als Hochverrat gegen die anderen Völker des eigenen Planeten angesehen werden? Die sollten doch froh und glücklich darüber sein, dass eines von ihnen andere, ebenfalls hochentwickelte Lebewesen gefunden hat, mit denen man sich verständigen kann! – Also, das werde ich wohl niemals so richtig begreifen!“
    „Dies, hochverehrter Subcommander Panury Nernic, hängt leider mit der speziellen Geschichte unseres Planeten Daros zusammen!“, versuchte Chi dem GSD-Chef der „Omikron“ erst einmal etwas eingehender und verständlicher zu erklären. „Als der Planet Daros vor einigen hundert Jahren von unserem gemeinsamen damaligen Heimatplaneten Byblos aus besiedelt wurde, war daran nur eines der vielen Völker von Byblos beteiligt, eben jenes Volk, welches sich später dann ‚Daroner’ nannte. Nach der großen Weltkatastrophe, welche schließlich unsere Heimatwelt heimsuchte, als unsere Sonne ein roter Riese wurde und Byblos vollständig verbrannte, ja regelrecht verglühte, flüchteten viele unserer Völker, na ja, eigentlich alle, mit den damals nur recht wenigen, zur Verfügung stehenden Raumschiffen zum Daros

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