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Die letzte Flut - Die letzte Flut - Flood

Titel: Die letzte Flut - Die letzte Flut - Flood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Gleichgewichtspunkt mit einem viel höheren Kohlendioxidniveau in der Luft und einer deutlich höheren globalen Temperatur. All diese Wärme wird Stürme erzeugen und das Meer aufpeitschen, dadurch werden Nährstoffe aufgewühlt, was die Entwicklung des Lebens dort fördert, und es wird
sich ein Aufnahmemechanismus für das Kohlendioxid herausbilden. Man bekommt also einen stabilen Zustand, wenn auch mit einem höheren Kohlendioxidniveau als zuvor.«
    »Ich verstehe. Glaube ich. Und dazu wäre überhaupt kein Land erforderlich?«
    »Nein. Ein komplettes neues, stabiles Gleichgewicht auf einer heißen, stürmischen Wassererde. In gewissem Sinn könnte man sagen, deshalb hätten sich die tief unter dem Meeresboden liegenden Speicher jetzt geöffnet, um das Wasser freizusetzen und diesen neuen Zustand zu ermöglichen - die alten Zustände, Eiszeit und Warmzeit, waren kurz davor zu versagen. Weißt du was? Ich habe ein paar Berechnungen angestellt, rein spekulatives Zeug. Ich denke, mit einer solchen Konfiguration könnte es mehr Biomasse auf der Erde geben als zuvor. Der Planet wird hinterher sogar gesünder sein.«
    »Aber für uns ist dann kein Platz mehr.«
    »Das ist nicht gesagt. Es wird jede Menge Fische im Meer geben, wir müssen bloß schlau genug sein, sie zu fangen. Aber bei dieser ganzen Geschichte ist es doch nie um uns gegangen, nicht wahr? Sondern immer um die Erde, die sich verwandelt, wie sie es auch in der Vergangenheit getan hat. Selbst wenn wir ihr den Arschtritt verpasst haben, der sie dazu gebracht hat, diesen Prozess einzuleiten.«
    Lily blickte zu den Kindern hinaus, die im Meer spielten. »Unsere Zivilisation ist untergegangen. Alles, was wir aufgebaut haben. Aber schau dir diese schwimmenden Kinder an. Denen ist es egal, dass das Smithsonian versunken ist oder dass wir für immer offline sind.«
    »Ja«, sagte Gary leise. »Und selbst wenn es uns eines Tages
nicht mehr gibt, ist es irgendwie ein Happy End. ›Ein Geschlecht geht dahin, und ein anderes kommt, aber die Erde bleibt ewig stehen.‹ Prediger, Kapitel eins, Vers vier.« Er grinste. »Thandie hat mich darauf gebracht, in der Bibel nachzuschlagen, aber das darfst du ihr auch nicht sagen.«
    »Und was ist nun mit dir? Wenn Nordamerika versinkt, kommst du dann zu uns?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Gary so jungenhaft, als lehnte er nicht mehr als einen zweiten Becher Wasser ab. »Ich glaube, für mich ist Schluss mit dem Reisen. Und dort sind Leute, an denen mir was liegt.«
    Lily lächelte. »Letztendlich warst du immer auf Menschen bezogen. Ohne dich hätte Grace nicht überleben können. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du aufgibst. Du bist erst sechsundfünfzig. Ich gebe dir was von Nathans Floßtang, den kannst du züchten.«
    »Danke.« Er wirkte besorgt. »Aber hör mal, Lily, der Tang allein reicht nicht. Irgendwann werden euch andere Sachen ausgehen. Der Kunststoff, Angelschnüre aus Nylon, einfach alles.«
    »Oh, wir wissen, dass die Flöße nicht ewig halten. Hin und wieder erwischt uns ein Sturm, dem wir nicht ausweichen können, und dann sind wir wieder ein paar weniger. Und es gibt immer noch Piraten da draußen. Es ist ein stetiger Abnutzungsprozess.«
    »Und macht dir das keine Sorgen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Was können wir dagegen tun?«
    »Es ist eine Tragödie, weißt du. Uns ist einfach die Zeit davongelaufen.« Er sah zu dem ungeheuer weiten Himmel
hinauf. »Noch fünfzig Jahre, dann hätten wir Kraftwerke in der Erdumlaufbahn und Bergwerke auf den Asteroiden und dem Mond gehabt, und wir würden die verdammten Kontinente gar nicht mehr brauchen. Tja.«
    »Ja.«
    Sie halfen sich gegenseitig beim Aufstehen. Arm in Arm gingen sie zum Rand des Floßes, wo Garys Freund beim Ruderboot wartete. Er zeigte einer Schar Kinder Münzentricks; einige waren im Wasser, andere draußen. Sie sahen verzückt zu.
    »Ich weiß, wohin du als Nächstes fährst«, sagte Gary.
    »Ja, wirklich?«
    »Es gibt nur einen Ort, wo man am Ende sein will, ein letztes Schauspiel, das man sehen muss, nicht wahr? Du hast noch Zeit, es dauert noch ein paar Jahre.« Er umarmte sie erneut und kletterte in sein Boot. Die beiden legten sich in die Riemen, und das Boot glitt davon. »Es ist ja sonnenklar, dass sie dort sein wird.«
    »Wer?«
    Er musste vom Boot aus rufen. »Die Ober-Katastrophentouristin. Thandie Jones! Bestell ihr herzliche Grüße von mir, wenn du sie siehst.«
    Das Boot entfernte sich in Richtung der fast schon

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