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Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Generation: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Mathematik zu tun hat. Einmal habe ich Actons Ausspruch zitiert, dass Macht korrumpiert und dass unbeschränkte Macht unbeschränkt korrumpiert. Ich wollte sehen, wie er darauf reagierte. Er stieß nur sein abgründiges Lachen aus und sagte: ›Es besteht keine Gefahr, dass mir so etwas passiert. Erstens kann ich, je schneller ich meine Arbeit hier beende, umso eher dorthin zurückkehren, wo ich hingehöre, ziemlich viele Lichtjahre von hier entfernt. Und zweitens habe ich keine unbeschränkte Macht, ganz und gar nicht. Ich bin eben nur ein ... Verwalter.< Natürlich könnte er mich irregeführt haben, dessen kann ich nie sicher sein.«
    »Er ist unsterblich, nicht wahr?«
    »Ja, nach unseren Maßstäben, obwohl es irgendetwas in der Zukunft gibt, das er zu fürchten scheint. Ich kann mir nicht vorstellen, was es ist. Und das ist wirklich alles, was ich über ihn weiß.«
    »Es ist nicht sehr aufschlussreich. Meine Theorie lautet, dass seine kleine Flotte sich im Weltraum verirrt hat und nach einer neuen Heimat sucht. Wir sollen nicht wissen, wie wenige es von ihnen gibt. Vielleicht funktionieren alle anderen Schiffe automatisch, und es hält sich niemand darin auf. Sie sind nur eine imposante Fassade!«
    »Sie haben zu viel Science Fiction gelesen«, sagte Stormgren.
    Van Ryberg grinste leicht verlegen. »Die ›Invasion aus dem Weltraum< ist nicht ganz so verlaufen wie erwartet, nicht wahr? Meine Theorie würde zumindest erklären, warum Karellen sich nie zeigt. Wir sollen nicht erfahren, dass es außer ihm keine weiteren Overlords gibt.«
    Stormgren schüttelte amüsiert den Kopf. »Ihre Erklärung ist wie gewöhnlich zu genial, um wahr zu sein. Obwohl wir darüber nur Mutmaßungen anstellen können, muss eine große Zivilisation hinter dem Verwalter stehen, und zwar eine, der die Menschheit schon seit sehr langer Zeit bekannt ist. Karellen selbst muss uns seit Jahrhunderten studiert haben. Denken Sie nur an seine Kenntnis der englischen Sprache! Er hat mich gelehrt, wie man sie idiomatisch korrekt verwendet!«
    »Haben Sie jemals etwas entdeckt, das er nicht weiß?«
    »Oh ja, ziemlich häufig, aber nur Nebensächliches. Ich glaube, er hat ein vollkommenes Gedächtnis. Manche Dinge hat er einfach nur nicht gelernt, weil sie ihm zu unwichtig erscheinen. Zum Beispiel ist Englisch die einzige Sprache, die er vollständig beherrscht, obwohl er sich in den letzten zwei Jahren eine ganze Menge Finnisch angeeignet hat, nur um mich aufzuziehen. Und Finnisch lernt man nicht im Handumdrehen! Er kann lange Absätze aus unserem Heldenepos Kalevala zitieren, während ich zu meiner Schande gestehen muss, dass bei mir nur ein paar Zeilen hängen geblieben sind. Er kennt die Biographien aller lebenden Staatsmänner, und gelegentlich kann ich die Quellen, die er benutzt hat, zuordnen. Seine Kenntnisse der Geschichte und Wissenschaft scheinen vollständig zu sein – Sie wissen, wie viel wir schon von ihm gelernt haben. Für sich betrachtet glaube ich jedoch gar nicht, dass seine geistigen Fähigkeiten außerhalb der Reichweite menschlicher Leistungen liegen. Aber kein einzelner Mensch könnte all die Dinge zugleich tun, die er leistet.«
    »Das ist mehr oder weniger das, was ich auch schon festgestellt habe«, stimmte van Ryberg zu. »Wir können ewig über Karellen diskutieren, aber schließlich kommen wir immer zur gleichen Frage zurück: Warum zum Teufel zeigt er sich nicht? Solange er es nicht tut, werde ich weiterhin Theorien aufstellen, und die Freiheitsliga wird weiter Unruhe stiften.« Er warf einen rebellischen Blick zur Decke hinauf. »Ich hoffe, Herr Verwalter, dass irgendein Reporter in einer dunklen Nacht mit einer Rakete zu Ihrem Schiff hinauffliegt und mit einer Kamera durch die Hintertür einsteigt. Das wäre ein Knüller!«
    Falls Karellen zuhörte, gab er sich durch nichts zu erkennen. Aber das tat er natürlich nie.
     
    Im ersten Jahr nach ihrer Ankunft hatten die Overlords den Gang des menschlichen Lebens weniger beeinflusst, als man hätte erwarten können. Ihr Schatten war überall, aber es war ein unaufdringlicher Schatten. Obwohl es wenige Großstädte auf der Erde gab, in denen man keines der Silberschiffe im Zenit glänzen sah, nahm man sie nach einer Weile als ebenso selbstverständlich hin wie Sonne, Mond oder Wolken. Die meisten Menschen waren sich wahrscheinlich nur dunkel bewusst, dass sie das ständige Steigen ihres Lebensstandards den Overlords zu verdanken hatten. Wenn sie doch einmal darüber

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