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Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Generation: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Licht und Luft schaffen konnte, in der Menschen zu leben vermochten. Wenn diese Kraft versagte, dachte Jan, würden sie zu Gefangenen in einem Metallsarg werden, tief im Schlamm des Ozeangrundes begraben.
    »Zeit für ein paar Messungen«, sagte der Pilot. Er betätigte eine Reihe von Schaltern, und das Unterseeboot kam langsam zum Stillstand, als die Düsen ihren Antrieb einstellten. Das Schiff lag regungslos da und schwamm in völligem Gleichgewicht, wie ein Ballon in der Atmosphäre.
    Es dauerte nur einen Augenblick, mithilfe des Sonars ihre Position festzustellen. Als der Pilot die Instrumente abgelesen hatte, sagte er: »Bevor wir die Motoren wieder anstellen, wollen wir versuchen, ob wir etwas hören können.«
    Der Lautsprecher erfüllte den stillen kleinen Raum mit einem leisen, kontinuierlichen Gemurmel. Es gab darin kein auffallendes Geräusch, das Jan von den übrigen hätte unterscheiden können. Es war ein gleichmäßiger Hintergrund, in dem alle einzelnen Töne ineinander übergingen. Er lauschte dem Gespräch der Myriaden von Meerestieren. Es war, als würde er mitten in einem Wald stehen, in dem es vor Leben wimmelte, nur dass er dort einige der Stimmen erkannt hätte. Hier ließ sich kein einziger Faden des Klanggewebes herauslösen und identifizieren. Es war so fremdartig, so fern allem, was Jan je erlebt hatte, dass ihm ein kalter Schauder über den Rücken lief. Und doch war dies ein Teil seiner eigenen Welt ...
    Der Schrei schnitt durch den vibrierenden Hintergrund wie ein Blitz in einer dunklen Gewitterwolke. Er verebbte rasch in einem trauervollen Klagen, einem Heulen, das leiser wurde und erstarb, jedoch einen Augenblick später von einer entfernteren Quelle wiederholt wurde. Dann brach ein Chor von Schreien los, ein Pandämonium, das den Piloten veranlasste, sofort am Lautstärkeregler zu drehen.
    »Um Himmels willen, was war das?«, keuchte Jan.
    »Unheimlich, nicht wahr? Es ist eine Schule von Walen, etwa zehn Kilometer entfernt. Ich wusste, dass sie in der Nähe sind, und dachte mir, dass Sie sie gern hören würden.«
    Jan schüttelte sich. »Und ich habe immer gedacht, das Meer wäre still! Warum machen sie so einen Lärm?«
    »Sie reden miteinander, vermute ich. Sullivan könnte es Ihnen erklären – angeblich kann er sogar einzelne Wale an der Stimme erkennen, obwohl ich das kaum glauben kann. Nanu, wir haben Gesellschaft bekommen!«
    Ein Fisch mit grotesk hervorstehenden Kiefern wurde auf dem Bildschirm sichtbar. Er schien ziemlich groß zu sein, aber da Jan den Maßstab des Bildes nicht kannte, konnte er es schwer beurteilen. Von einer Stelle dicht unter den Kiemen hing eine lange Ranke herunter, die in einem unbestimmbaren glockenförmigen Organ endete.
    »Wir sehen ihn in Infrarot«, sagte der Pilot. »Jetzt zeige ich Ihnen das normale Bild.«
    Der Fisch verschwand völlig. Nur der Anhang blieb sichtbar, da er mit eigener Leuchtkraft schimmerte. Dann konnte man für einen kurzen Augenblick den Umriss des Tieres sehen, als eine Reihe von Lichtpunkten an seinem Körper aufblitzte.
    »Es ist ein Seeteufel oder Anglerfisch. Mit diesem Köder lockt er andere Fische an. Fantastisch, nicht wahr? Was ich nicht verstehe – warum lockt er damit keine Fische an, die groß genug sind, um ihn zu fressen? Aber wir können hier nicht den ganzen Tag warten ... Passen Sie auf, wie er davonrast, wenn ich die Düsen anstelle.«
    Wieder erzitterte die Kabine, als das Schiff sich langsam in Bewegung setzte. Der große leuchtende Fisch ließ plötzlich all seine Lichter aufzucken, als wollte er ein verzweifeltes Alarmsignal senden, dann schoss er wie ein Meteor in die Finsternis der Tiefe.
    Nach weiteren zwanzig Minuten des langsamen Abstiegs ertasteten die unsichtbaren Finger der Suchstrahlen die erste Spur des Meeresgrundes. Tief unter ihnen glitt eine Reihe von niedrigen Hügeln mit ungewöhnlich sanften und gerundeten Umrissen vorbei. Die Unregelmäßigkeiten, die sie vielleicht einst aufgewiesen hatten, waren längst durch den unaufhörlichen Regen aus den wässrigen Höhen ausgelöscht worden. Selbst hier, mitten im Pazifik, fern von den großen Flussmündungen, die langsam die Kontinente ins Meer hinausschwemmten, hörte dieser Regen niemals auf. Er kam von den sturmgepeitschten Hängen der Anden, von den Körpern der Milliarden Lebewesen, vom Staub der Meteore, die lange Zeiten durch den Raum gewandert und endlich zur Ruhe gekommen waren. Hier in der ewigen Nacht bildete dieser Regen die

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