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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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von den großen Flußmündungen, die langsam die Kontinente ins Meer hinausschwemmten, hörte dieser Regen niemals auf. Er kam von den sturmgepeitschten Hängen der Anden, von den Körpern der Milliarden von Lebewesen, vom Staub der Meteore, die lange Zeit durch den Raum gewandert und endlich zur Ruhe gekommen waren. Hier in der ewigen Nacht bildete dieser Regen die Fundamente der künftigen Länder.
    Die Hügel blieben hinter ihnen zurück. Sie waren, wie Jan auf den Karten sehen konnte, die Grenzposten einer weiten Ebene, die in zu großer Tiefe lag, als daß die Suchstrahlen sie erreichen könnten.
    Das Unterseeboot setzte seinen langsamen Abstieg fort. Jetzt begann sich ein anderes Bild auf dem Schirm zu formen: Wegen des Blickwinkels dauerte es einige Zeit, bis Jan erkennen konnte, was er sah. Dann merkte er, daß sie sich einem Unterwasserberg näherten, der von der verborgenen Ebene aufstieg.
    Das Bild war jetzt deutlicher: In dieser kurzen Entfernung verbesserte sich die Arbeit der Suchstrahlen, und das Bild wurde fast so klar, als würde es von Lichtwellen geformt. Jan konnte Einzelheiten sehen, konnte die seltsamen Fische beobachten, die einander zwischen den Felsen verfolgten. Einmal schwamm ein bösartig aussehendes Geschöpf mit aufgesperrten Kiefern langsam über eine halbverborgene Kluft. So rasch, daß das Auge der Bewegung nicht folgen konnte, schnellte ein langer Fühler heraus und zog den sich wehrenden Fisch in sein Verhängnis.
    »Jetzt sind wir fast am Ziel«, sagte der Pilot. »In einer Minute werden Sie das Laboratorium sehen können.«
    Sie glitten langsam über eine Felsenkette dahin, die sich am Fuß des Berges erhob. Jetzt wurde die darunterliegende Ebene sichtbar. Jan erriet, daß sie sich nicht mehr als einige hundert Meter über dem Meeresgrund befanden. Dann sah er, etwa einen Kilometer entfernt, eine Gruppe von Kugeln, die auf Dreifüßen standen und durch verbindende Röhren vereinigt waren. Es sah genau aus wie die Tanks irgendeiner chemischen Fabrik und war in der Tat nach den gleichen Grundprinzipien erbaut. Der einzige Unterschied war, daß hier der Druck, dem Widerstand geleistet werden mußte, außen lag, nicht innen.
    »Was ist das?« sagte Jan plötzlich erschrocken. Er deutete mit zitternden Fingern auf die nächste Kugel. Das sonderbare Linienmuster auf ihrer Oberfläche hatte sich in ein Netz von riesigen Fangarmen aufgelöst. Als das Unterseeboot näher herankam, konnte er sehen, daß sie in einem großen schwammigen Sack endeten, aus dem zwei ungeheure Augen herausspähten.
    »Das«, sagte der Pilot gleichmütig, »ist wahrscheinlich Luzifer. Jemand hat ihn wieder gefuttert.« Er drehte an einem Schalter und beugte sich über den Schalttisch. »S 2 ruft Labor. Ich komme. Nehmt euer Haustier weg!«
    Die Antwort ertönte unmittelbar. »Labor an S 2. Alles in Ordnung. Kommt nur. Lucy macht euch Platz.’’
    Die gerundeten Metallwände begannen den Bildschirm zu füllen. Jan fing noch ein letztes Bild von einem riesigen, mit Saugnäpfen besetzten Arm auf, der bei ihrem Näherkommen weggezogen wurde. Dann gab es einen dumpfen Aufprall und eine Reihe kratzender Geräusche, als die Klammern nach ihren Haltepunkten auf dem glatten, ovalen Rumpf des Unterseebootes suchten, In wenigen Minuten war das Schiff dicht gegen die Wand des Stützpunktes gepreßt, die beiden Eintrittspforten waren zusammengeschlossen worden und bewegten den Rumpf des Unterseeboots weiter vorwärts bis an das Ende einer riesigen hohlen Schraube. Dann kam das Signal, daß der Druck ausgeglichen sei, die Klammern wurden gelöst und der Weg in das Tiefseelaboratorium Nummer Eins stand offen.
    Jan fand Professor Sullivan in einem kleinen, unordentlichen Raum, der als Büro, Werkstatt und Laboratorium zugleich zu dienen schien. Der Forscher spähte durch ein Mikroskop in etwas hinein, was wie eine kleine Bombe aussah. Wahrscheinlich war es eine Druckkapsel, die irgendein Tiefseelebewesen enthielt, das noch glücklich unter seinem normalen Quadratzentimetertonnengewicht umherschwamm.
    »Nun«, sagte Sullivan und blickte von dem Okular auf, »wie geht es Rupert? Und was können wir für Sie tun?«
    »Rupert geht es gut«, erwiderte Jan. »Er läßt bestens grüßen und sagt, er würde Sie gern besuchen, wenn er nicht fürchtete, hier an Platzangst zu erkranken.«
    »Dann würde er sich hier unten etwas unglücklich fühlen, wenn fünftausend Meter Wasser über ihm sind. Macht es Ihnen übrigens nichts aus?«
    Jan

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