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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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keinen Fall.«
    Er lächelte. »Sieht ganz so aus, als müssten Sie mit mir vorlieb nehmen.«
    »Fade …«
    Er richtete sich auf und sah sie an. »Karen, wir haben ein und dasselbe Problem: Hillel Strand. Sie sind doch eine gute Ermittlerin. Und ich bin ein guter Killer. Warum tun wir uns nicht zusammen und lösen das Problem?«
    »Weil ich keine Mörderin bin. Und selbst wenn ich eine wäre, hätten wir nicht die geringste Chance, ihn zu erwischen. Er hat alle Ressourcen dieser Welt, und wir haben nichts.«
    Fade nickte. Er war enttäuscht, aber offenbar nicht überrascht. »Ich vermute mal, dass jetzt noch etwas kommt?«
    »Mir ist etwas aufgefallen. Hillel Strand will mich nur umbringen lassen, um das alles unter den Teppich kehren zu können.«
    »Und?«
    »Und deshalb müssen wir alles an die Öffentlichkeit bringen.«
    Fade drehte sich um und wickelte Klebeband um die Antenne des Cadillac. »Sie haben es doch selbst gesagt, Karen. Sie werden die Presse im Auge behalten und den Reportern sämtliche Paragraphen des Patriot Act um die Ohren hauen.«
    »Der Meinung bin ich auch. Über die etablierte Presse wird es nicht funktionieren.«
    » The National Enquirer? Salam al Fayed ist der Vater meines außerirdischen Kindes?«
    Sie warf ihm einen missbilligenden Blick zu. »Das Internet.«
    Fade hörte auf, den Lack abzukleben. »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Warum nicht? Weil nicht nur Strand davon profitiert, wenn diese Sache vertuscht wird, sondern ich auch. Wenn es herauskommt, werde ich weder an ihn noch an Matt herankommen. Sie werden in die Antarktis versetzt oder in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen oder sonst etwas in der Art. Wenn das publik wird, kann ich meinen Job nicht mehr machen.«
    »Ihren Job? Was ist das für ein Job, Fade? Die beiden zu erschießen? Ihr alberner Rachefeldzug ist mir egal. Hier geht es um mein Leben.«
    Als er auf die andere Seite des Wagens ging, fiel ihr auf, dass sein Hinken wieder stärker wurde. Sie musste daran denken, dass sich die von seiner Wirbelsäule ausgehende Lähmung immer weiter ausbreitete.
    »Es … Es tut mir Leid, Fade. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie Sie sich jetzt fühlen. Ich würde vermutlich das Gleiche tun. Aber wenn ich mir das Ganze als Außenstehende ansehe, kann ich Ihnen jetzt schon sagen, dass es nichts, aber auch gar nichts ungeschehen machen wird, wenn Sie die beiden töten. Was, wenn ich Ihnen verspreche, dass wir diese Dreckskerle ins Gefängnis bringen? Was halten Sie davon?«
    Fade schien nicht im Mindesten beeindruckt zu sein. »Karen, ich wollte Sie nicht in diese Sache hineinziehen. Ich weiß, dass es meine Schuld ist. Aber …« Er brach ab.
    »Ich weiß.«
    Sie zermarterte sich das Gehirn, um einen Ausweg für Fade zu finden. Aber egal, wie sie das Problem drehte und wendete, sie landete immer in einer Sackgasse. Dass er ein halbes Dutzend Polizisten getötet, eine komplette Abteilung des Heimatschutzes fast vergiftet und dann in einem Krankenhaus um sich geschossen hatte, konnte man nicht wegreden. Aber was wäre, wenn es ihm durch irgendein Wunder gelänge, die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zu entkräften? Würde er dann zum Zeitpunkt seiner Gerichtsverhandlung im Rollstuhl sitzen, unfähig, sich zu bewegen oder zu sprechen? Sie versuchte, ihm ins Gesicht zu sehen, doch dann drehte sie sich um und starrte die bröckelnde Ziegelwand an.
    »Okay«, sagte er schließlich und brach damit das Schweigen zwischen ihnen. »Jetzt nur mal hypothetisch gefragt: Wie haben Sie sich das vorgestellt?«

FÜNFUNDVIERZIG
    Egan schaltete das Licht aus und orientierte sich lediglich an dem schwachen Licht, das aus dem geschlossenen Einkaufszentrum drang. Als er hinter einem Wagen hielt, der einsam am äußersten Ende des Parkplatzes stand, stiegen drei Männer aus.
    Hillel Strand achtete darauf, stets zwischen Banes und Despain zu bleiben, und suchte die Umgebung mit ruckartigen, vogelähnlichen Kopfbewegungen ab, während er sich der von Egan geöffneten Beifahrertür näherte. Strand setzte sich in den Wagen, doch als Banes am Griff der hinteren Tür zog, stellte er fest, dass sie verriegelt war.
    »Nur Sie«, sagte Egan.
    Strand schien einen Moment zu zögern, doch im Halbdunkel und angesichts der noch vorhandenen Nachwirkungen von Fades Geburtstagsüberraschung war es schwierig, seine Miene zu interpretieren. Schließlich nickte er. Egan drückte aufs Gaspedal und fuhr zu der Straße, die um das Einkaufszentrum herumführte. Im

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