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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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gerade?«
    »Ja.«
    »Fade hat eine seiner Kreditkarten benutzt.«
    Egan spürte, wie ihm Adrenalin in die Blutbahn schoss – vermutlich alles, was noch übrig war –, aber er versuchte, möglichst gleichgültig zu klingen. »Sprechen Sie weiter.«
    »Anscheinend geht ihm das Bargeld aus. Wir haben eine Buchung aus einem Computergeschäft und eine aus einem Laden, der Autolack verkauft.«
    »Einzelheiten?«
    »Einige hundert Dollar im Computergeschäft, allerdings habe ich Schwierigkeiten, eine Liste der gekauften Waren zu bekommen. Aber der Verkäufer in dem Geschäft für Autozubehör erinnert sich an ihn. Anscheinend will er den Wagen auf burgunderrot umspritzen.«
    »Wo?«
    »In der Nähe von Baltimore, aber vielleicht gelingt es mir, noch etwas mehr herausbekommen. Es gab noch eine dritte Buchung – von einem Internetprovider. Das Büro ist schon geschlossen, aber ich versuche gerade, den Besitzer privat zu erreichen. Wenn al Fayed einen Internetzugang beantragt hat, muss er seine Adresse angegeben haben.«
    »Bleiben Sie dran«, sagte Egan. Dann lehnte er sich zur Seite und öffnete die Tür auf der Beifahrerseite. Ein kräftiger Schubs und ein scharfer Ruck am Lenkrad beförderten Strand auf den Asphalt. Egan sah im Rückspiegel, wie er sich überschlug und liegen blieb. Dann fuhr er zum Ausgang des Einkaufszentrums.
    »Entschuldigung, Billy. Was haben Sie gerade gesagt?«

SECHSUNDVIERZIG
    Karen Manning lehnte sich gegen den Futon und tippte noch ein paar Sätze in Fades Laptop. Vor einigen Jahren hatte sie einen Weiterbildungskurs für Webprogrammierung absolviert – ein entsetzliches Martyrium, das sie nur durchgestanden hatte, weil sie sich in den Dozenten verknallt hatte. Die Beziehung mit ihm hatte zwar nicht lange gehalten, aber es war ihr immerhin gelungen, eine erbärmlich aussehende, aber mehr oder weniger funktionierende Website zu entwickeln, die ihr das einzige »Befriedigend« ihres Lebens eingebracht hatte. Was angesichts der Tatsache, dass sie gerade mit dem Dozenten schlief, als die Abschlussnoten bekannt gegeben wurden, besonders beschämend war. Wenn sie gewusst hätte, dass ihr Leben eines Tages von ihren Programmierfähigkeiten abhängen würde, hätte sie weniger Zeit im Bett und mehr Zeit am Schreibtisch über ihren Büchern verbracht.
    Als sie einen Blick durch die offene Tür warf, fiel ihr auf, dass Fade noch genauso dasaß wie vor einer Stunde: auf dem Fußboden, den Rücken in eine Ecke des Zimmers gelehnt, den Blick starr auf die Wand gerichtet. Nachdem er ihrem Plan zugestimmt hatte, war er in erstaunlich kurzer Zeit in eine fast schon katatonische Depression verfallen, an der natürlich sie schuld war. Er war der Meinung, dass sie ihm mit dem, was sie jetzt gerade tat, jede Möglichkeit nahm, die Männer zu töten, die sein Leben zerstört hatten. Und sie hatte doch tatsächlich so etwas wie Schuldgefühle, weil sie ihn an einem Doppelmord hinderte. Anscheinend war Wahnsinn ansteckend.
    »Von wann bis wann haben Sie für diese Tarnfirma der CIA gearbeitet, Fade? Und wer war Ihr Vorgesetzter dort?«
    Er drehte den Kopf und sah sie an, gab aber keine Antwort.
    »Fade? Könnten Sie sich bitte eine Minute lang konzentrieren? Mir zuliebe?«
    »Karen, damit werden Sie einer Menge Leute auf die Zehen treten. Alles, was Sie da schreiben, ist streng geheim. Warum bringen wir sie nicht einfach um?«
    »Fade, wir bringen niemanden um. Also hören Sie endlich auf damit, ja? Jetzt helfen Sie mir schon. Es ist eine großartige Gelegenheit, Rache zu nehmen. Wir machen nicht nur Hillel Strand fertig, sondern sorgen auch noch dafür, dass jeder Ihre Geschichte lesen kann. Aber wenn wir nicht alles erzählen oder wenn nicht alles stimmt, werden diese Drecksäcke jede Ungenauigkeit und jede Lücke benutzen, um Ihre Glaubwürdigkeit zu zerstören.«
    Er stand auf und ging durch das Zimmer, sodass sie ihn nicht mehr sehen konnte. Gleich darauf hörte sie, wie er den Fernseher einschaltete.
    »Fade, schalten Sie den Fernseher aus, und kommen Sie her. Ich kann das nicht allein.«
    Wieder keine Antwort.
    Sie legte den Laptop neben ein aufgeschlagenes Exemplar von Die eigene Website – leicht gemacht , ging zur Tür und tippte auf den Schalter für die nackte Glühbirne, die von der Decke hing. »Fade?«
    Als er auf den Fernseher deutete, stellte sie sich hinter ihn und beugte sich über seine Schulter, um das Bild sehen zu können.
    »Es wurde bestätigt, dass der hier abgebildete Harold Logner ein

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