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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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rechnete.
    Während er zu der geschlossenen Tür ging, konzentrierte er sich darauf, seinen unsicheren Gang in den Griff zu bekommen. Dann steckte er den Kopf ins Schlafzimmer. Karen saß auf dem Futon und starrte wie gebannt auf das kleine Schwarz-Weiß-Fernsehgerät vor sich.
    »Sind wir im Fernsehen?«
    Sie hob abwehrend die Hand. »Sie haben sie gefunden.«
    »Wen?«
    »Stephany Narwal.« Er ging um sie herum, damit er den Bildschirm sehen konnte. »Die Frau, die vermisst wird. Sie haben ihre Leiche gefunden.«
    »Oh, ja. Das hatte ich ganz vergessen. Sie arbeiten ja an dem Fall.«
    »Es läuft immer gleich ab«, sagte sie mehr zu sich selbst, als an ihn gerichtet. »Sechzehn Tage nach dem Verschwinden der Frau tauchte ihre nackte Leiche in einem Waldgebiet in Virginia auf …«
    »Und?«
    »Bei Stephany Narwal sind es erst vierzehn Tage. Und sie wurde mit schweren Verbrennungen an einem Baum hängend gefunden.« Karen sah zu ihm auf. »Er ändert doch nicht einfach seine Vorgehensweise. Bis jetzt ist es immer nach einem ganz bestimmten Muster abgelaufen …«
    »Möchten Sie ein Bier? Es ist zwar warm, aber …«
    »Haben Sie ein Telefon?«
    Er zog sein Mobiltelefon aus der Tasche und warf es ihr zu. Dann sah er zu, wie sie eine Nummer eingab.
    »John! Was zum Teufel geht da vor?«
    Fade ging wieder in den anderen Raum und holte sich ein Bier aus dem Schrank unter der Spüle. Mit halbem Ohr hörte er Karen zu.
    »Das meinen Sie doch nicht im Ernst. Eine Nachricht? Haben Sie Fingerabdrücke darauf gefunden? … Hm. Aber Sie sind sicher, dass er es ist … Nein, das ist nicht lustig. Es ist so … O Gott … Ich? Nein, nein, alles in Ordnung. Warum sollte mir etwas passiert sein? … Ja. In Ordnung. Schnappen Sie ihn, okay?«
    Fade lehnte sich an den Türrahmen und sah zu, wie sie das Telefon neben sich auf das Bett fallen ließ.
    »Sie werden es nicht glauben«, sagte sie.
    »Was?«
    »Wissen Sie, warum er seine Vorgehensweise geändert hat?«
    Fade schüttelte den Kopf.
    »Er ist eifersüchtig.«
    »Auf wen?«
    »Auf Sie.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Sie setzte sich anders hin, damit sie ihn besser ansehen konnte. »Der Kerl lebt für die Aufmerksamkeit der Medien. Er bildet sich ein, berühmt zu sein, mächtig … Der am meisten gefürchtete Mann der Vereinigten Staaten. Und dann kommen Sie und werden auf sämtlichen Fernsehkanälen als unglaublich gefährlicher Psychopath hingestellt – ein Mann, der ein komplettes SWAT-Team töten kann, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten. Damit sieht der Sammler aus wie ein Schlappschwanz …«
    »Das meinen Sie doch nicht ernst.«
    »O doch. Deshalb erhöht er jetzt den Einsatz – er versucht, Ihnen die Schau zu stehlen. Wissen Sie, was das heißt?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Alles, was er bis jetzt getan hat, war bis ins kleinste Detail geplant. Doch jetzt weicht er von diesem Plan ab. Er könnte einen Fehler begehen.«
    Fade machte sein Bier auf und hielt es von sich weg, für den Fall, dass es schäumte. »Na, dann wünsche ich ihm viel Glück dabei. Ich lebe nicht für die Aufmerksamkeit der Medien. Je verrückter er wird, desto weniger werden sie sich mit mir beschäftigen.«
    Sie sah plötzlich so aus, als hätte er ihre Katze erschossen. »Was?«, fragte sie.
    »Angeblich hat er sein nächstes Opfer doch schon – die Frau, die vor ein paar Tagen verschwunden ist. Da der Fall ausführlich in den Medien verfolgt wird und neue Spuren aufgetaucht sind, wird die Polizei alles daran setzen, ihn zu finden, bevor er sie tötet. Und damit wird der Druck auf mich geringer. Wenn mich ein Cop auf der Straße sieht, würde er mich vermutlich sogar laufen lassen. Es würde nämlich gar nicht gut aussehen, wenn sie mich jetzt erwischen. Man würde die Polizeibehörde an die Wand nageln, weil sie ihre Beamten dafür einsetzt, Rache zu nehmen an dem Mann, der das SWAT-Team getötet hat, während das Mädchen irgendwo einen grausamen Tod stirbt.« Er trank einen Schluck Bier. »Jetzt kann ich meinen Wagen behalten.«
    »Ihren Wagen? Und was ist mit dem Mädchen? Was glauben Sie, was es gerade durchmacht? Und was ist mit dem Mädchen, das als Nächstes an der Reihe ist?«
    Fade zuckte mit den Achseln. »Karen, jeden Tag sterben Frauen, überall auf der Welt, und manche von ihnen so grausam, wie es sich dieser Irre gar nicht ausdenken könnte. Und um sie machen wir uns keine Gedanken.«

DREIUNDVIERZIG
    » Ich wollte Sie nur daran erinnern, dass ich immer noch auf der Jagd nach

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