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Die letzte Nacht

Die letzte Nacht

Titel: Die letzte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Fazioli
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Lächeln an. »Aber ich würde gern wissen, wie du das wieder eingefädelt hast … und das Ganze mit Francescas Hilfe!»
    Francesca lächelte.
    »Das war mein Teil des Alternativplans …«
    »Ich erklär’s dir kurz«, sagte Salviati. »Ganz einfach. Ich habe diese Frau von der Reinigungsfirma …«
    »Katia.«
    »Ich habe Katia gebeten, zwei Gegenstände in Bellonis Büro zurückzulassen. Auf dem Schreibtisch ein Tablett mit Tassen. Unter dem Schreibtisch, für die Gäste nicht sichtbar, eine Tasche, genauso wie die für den Geldtransfer.«
    »Aber ohne das Geld …«, bemerkte Francesca.
    »Beinahe!« Salviati blies eine Rauchwolke aus. »Katia wusste nichts davon, aber in der Tasche befand sich bündelweise Falschgeld. Ein bisschen echtes Geld und ein ganzer Berg altes Papier, um auf das richtige Gewicht zu kommen.«
    Salviati hatte wieder auf dem Sofa Platz genommen. Er hielt die Pfeife in der Hand und sprach mit ruhiger Stimme, hin und wieder deutete er auf die Tasche, die auf dem Teppich lag. Contini und Francesca standen vor ihm, ebenso Anna. Filippo saß rechts davon auf einem der cremefarbenen Sessel und starrte auf die Tasche, als sei sie eine Wundererscheinung.
    »Es war also nicht schwer«, fuhr Salviati fort, »die beiden auszutauschen. Sie haben mir die Tasche gegeben, ich habe sie auf den Schreibtisch gestellt. Dann habe ich Kaffee angeboten, und um das Tablett in der Mitte des Schreibtisches platzieren zu können, musste ich ein paar Sekunden lang die Tasche auf dem Boden, hinter dem Schreibtisch abstellen. Melato und der andere haben einen Augenblick lang, nur für ein paar Sekunden, die Tasche nicht gesehen. Ich habe sie gleich wieder hochgehoben und vor ihnen abgelegt … aber es war nicht mehr dieselbe Tasche.«
    Contini schüttelte den Kopf. Das hätte er sich denken können. Alternativpläne, waghalsige Manöver … Jean sorgte gern für Überraschungen. Contini hatte Anita Pedrini einen Haufen Märchen aufgetischt, aber allmählich wurde ihm klar, dass die Wirklichkeit noch viel absurder war als seine Geschichten.
    »Versteht ihr?«, fuhr Salviati fort. »Die Taschen waren ausgetauscht. Als dann Forsters Männer eindrangen, haben sie mich und die Tasche Nummer zwei, also die falsche, mitgenommen.«
    »Und die echte Tasche?«, mischte sich Anna ein. »Wie ist sie aus der Bank herausgekommen?«
    »Ich habe sie aus dem Fenster geworfen.«
    »Was?«
    »Als ich merkte, dass irgendetwas nicht stimmt, habe ich Melato und den andern in das Büro von Bellonis Sekretärin gebeten. Dann bin ich zurück in das Büro des Direktors, um das Tablett mit den Kaffeetassen zu holen … Ich habe blitzschnell das Fenster geöffnet und die Tasche hinausgeworfen. Kurz darauf sind Jonathan und die beiden andern gekommen.«
    »Du hast die Tasche rausgeworfen?«, fragte Anna.
    »Dann bin ich gekommen, um sie zu holen«, erklärte Francesca. »Jean hat es mir heute Morgen, bevor alles anfing, gesagt: Sobald er die Bank verlassen würde, sollte ich gehen und die Tasche mit dem Geld in Sicherheit bringen.«
    »Und du hast uns nichts davon erzählt?«, rief Anna.
    »Der Chef hat mir befohlen zu schweigen.« Francesca lächelte. »Zu gefährlich, um am Telefon darüber zu sprechen.«
    »Stimmt«, bekräftigte Contini. »Auch ich weiß, wie der Chef ist. Stimmt’s, Jean? Ein hübscher Plan, damit auch ja keine Langeweile aufkommt.«
    »Darum geht es gar nicht«, rechtfertigte sich Salviati. »Ich wollte nicht wieder Komplize in einem Bankraub werden. Das heißt, ich war bereit es zu tun, um Lina zu befreien, aber wenn es sich vermeiden ließ, Forster das Geld zu geben … Außerdem war es nicht zuletzt den vertauschten Taschen zu verdanken, dass ich Jonathan entkommen bin.«
    »Womit wir beim nächsten Teilplan wären …«, murmelte Contini.
    »Ich hatte Filippo gesagt, er solle mir folgen, auch wenn etwas Undurchsichtiges geschehen würde. Denn ich hatte schon den Verdacht, dass Forster versuchen würde, uns hereinzulegen. Aber ich habe nicht geahnt, dass er Filippo …«
    »Schon gut«, unterbrach ihn Contini. »Keiner von uns hat das geahnt, nicht einmal Filippo. Es war ein Irrtum.«
    »Ich …«, Filippo hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. »Ich weiß nicht …«
    »Warte«, sagte Contini. »Lass Jean erst seine Geschichte zu Ende erzählen.«
    »Es gibt nicht mehr viel zu erzählen. Filippo wusste, dass er, falls wir in Richtung Süden fahren würden, bei mir zu Hause auf mich warten sollte. Ich hatte ihm

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