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Die letzte Nacht

Die letzte Nacht

Titel: Die letzte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Fazioli
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aufgegeben, wäre am liebsten auf dem Sessel zu Staub zerfallen.
    »Ich hab dich was gefragt!«
    »Ja«, stieß Filippo hervor. »Ja, ich habe mit ihm gesprochen. Ich weiß es nicht, vielleicht kommt er allein. Ich glaube, er kommt allein …«
    »Er wird nichts ausrichten können. Ihr seid alle hier. Und ich bin bewaffnet.«
    Bei diesen Worten hob Forster die Hand mit der Pistole und fixierte sie mit aufgerissenen Augen. Filippo ließ sich in den Sessel zurückfallen. Dann ließ Forster die Hand sinken, in diesem Augenblick klingelte sein Handy.
    »Ja, hallo.«
    Filippo bemerkte, dass Forster beim Zuhören die Stirn runzelte. Dann sagte er:
    »Was erzählst du da? Willst du, dass ich dir erkläre, wie es steht?«
    Die Antwort seines Gesprächspartners verärgerte Forster.
    »Und du meinst, ich glaube …«
    Er hörte erneut zu und schüttelte den Kopf.
    »Hör mal, du hast es versucht und… was?«
    Diesmal hörte auch Filippo die Antwort:
    »Ich hab gesagt, du musst mit Contini reden.«
    Zuerst kam es ihm ganz natürlich vor, als habe Forster plötzlich auf Freisprechmodus umgeschaltet. Aber dann wandte er sich um und sah einen Mann auf der Schwelle zum Schlafzimmer. Er war beinahe zwei Meter groß und breit wie ein Schrank. Er trug einen grasgrünen Pullover und eine gelbe Jeans. In der einen Hand hielt er eine Pistole, in der andern ein Handy.
    Forster drehte sich mit einem Ruck zu ihm um, das Handy noch immer am Ohr.
    »Glaubst du mir jetzt, dass ich hier bin?«, sagte der Mann mit dem grünen Pullover. »Renzo Malaspina, du erinnerst dich? Wir sind uns schon begegnet.«
    »Was willst du hier?«, bellte Forster ihn an. »Was willst du hier?«
    »Ich war vor dir hier«, antwortete Malaspina, ohne eine Miene zu verziehen. »Contini hat damit gerechnet, dass du noch was im Schilde führst … und so bin ich hergekommen. Ich war nur ein paar Minuten vor dir da …«
    Malaspina hatte, während er sprach, eine Nummer ins Handy eingegeben. Er reichte es Forster.
    »Was soll das?«
    »Es ist Contini.«
    Forster hielt wortlos den Hörer ans Ohr. Er hörte zu. Dann stieß er eine Art Grunzen aus und begann gleich darauf zu sprechen:
    »Ich bin ebenfalls bewaffnet. Außerdem kommen gleich meine Leute. Wir sind in der Überzahl und …«
    Contini musste ihn unterbrochen haben, denn Forster hielt mitten im Satz inne und blieb eine Weile lang stumm. Am Ende reichte er Malaspina das Handy. Ein paar Minuten lang musterte er Salviati. Der Ausdruck von Entschlossenheit war verschwunden. Forster wirkte erschöpft. Er wandte den Blick ab und sagte:
    »Ich hau ab.«
    Malaspina versuchte nicht, ihn zurückzuhalten, und Forster schien nichts Derartiges von ihm zu erwarten. Wortlos drehte er sich um und lief auf den Ausgang zu. Dann trat er hinaus und schloss die Tür hinter sich. Malaspina nahm das Telefon ans Ohr und sagte:
    »Er ist gegangen.«
    Contini hatte das Geld nicht einmal erwähnt.
    Forster hatte zwar die gesamte Beute, aber Contini wusste, dass ihm das nicht genügen würde. Er war ein Irrer, noch dazu einer, dem das Wasser bis zum Hals stand, und wenn er tatsächlich bei Null anfangen wollte, bestand die Gefahr, dass er sich ihrer entledigte. Aber war er fähig, fünf Leute umzubringen? Vielleicht nicht, doch Contini wollte kein Risiko eingehen. Deshalb hatte er Forster gar nicht erst zu Wort kommen lassen und nur zwei nicht unwesentliche Punkte angesprochen.
    Erstens. Ich bin hier mit Elton. Wenn du den andern blöd kommst, wenn du einem von ihnen etwas antust, liefere ich ihn der Polizei aus. Dann gerätst du in Schwierigkeiten.
    Zweitens. Malaspina ist bei dir: eine Pistole gegen die andere. Deine Männer werden zwar kommen, aber noch sind sie nicht da. Du bist allein.
    Deshalb gib Malaspina das Telefon und mach, dass du ohne weiteres Gerede verschwindest.
    Forster hatte gehorcht. Was hätte er sonst tun sollen. So wütend er auch war, wollte er doch nicht Kopf und Kragen riskieren. Außerdem hatte er zu Unrecht befürchtet, einer von ihnen könnte reden. Weshalb sich weiter in Schwierigkeiten bringen? Die Geschichte war vorbei. Als Renzo Malaspina Contini bestätigte, dass es allen gut ging, befreite er Elton und ließ ihn laufen.
    Damit war die Operation Junker-Bank abgeschlossen. Letztlich war es gar nicht so schlecht gelaufen: Lina war frei, alle waren wohlbehalten und gesund. Foster hatte das Geld und würde sie in Ruhe lassen.
    Weshalb also verspürte Contini innerlich eine so merkwürdige Bitterkeit?
    Vielleicht

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