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Die letzte Nonne - Bilyeau, N: Die letzte Nonne

Die letzte Nonne - Bilyeau, N: Die letzte Nonne

Titel: Die letzte Nonne - Bilyeau, N: Die letzte Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Bilyeau
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fürchtet.«
    Ich starrte Bruder Edmund entsetzt an.
    »Ach so, ja. Natürlich. In Arthurs Adern fließt königliches Blut. Ihr glaubt, dass er eines Tages derjenige sein wird, der   – der   –« Ich konnte es nicht in Wort fassen.
    »Nein, Schwester Joanna. Auch das erwarte ich nicht.«
    Da verstand ich. »Ihr glaubt nicht an die Kräfte der Krone oder ihren Fluch. Aber, Bruder Edmund, wie könnt Ihr das sagen? Ihr seid immer mit dem Glauben gesegnet gewesen.«
    »Den Glauben habe ich immer noch«, sagte er. »Aber ich kenne mich auch mit Krankheiten aus und bin in der Heilkunst bewandert. Und diese drei Prinzen, von denen wir vermuten, dass sie die Krone berührt haben, können von einer ganz gewöhnlichen tödlichen Krankheit befallen gewesen sein, wie sie jeden Tag Menschen dahinrafft, gleich, ob König oder Bettelmann.«
    So gern hätte ich ihm um Arthurs willen geglaubt. Aber ich musste an den Abend denken, als die Mauern in Kloster Dartford zu unheimlichem Leben erwacht waren. Und an den Moment, als ich in der Krypta von Malmesbury den Geist einer unerbittlichen Macht gespürt hatte.
    Bruder Edmund stieß einen kleinen Freudenschrei aus. »Ich glaube, ich hab’s«, rief er, nachdem er nun schon eine ganze Weile versucht hatte, die Worte auf dem Kreuz zu übersetzen. »Hier steht: ›Ohne Finsternis kein Licht.‹«
    Wir sahen einander einen Moment an, dann kehrten wir zu den anderen zurück, um die Reise nach Malmesbury fortzusetzen.
    So wenig ihn unser erstes Erscheinen in seiner halb zerstörtenAbtei überrascht hatte, so gelassen begrüßte uns der Prior Roger Frampton jetzt, als wir das zweite Mal kamen.
    »Der König wird mit seinem heiligsten Besitz begraben werden«, sagte ich mit zitternder Stimme, als ich ihm die Kiste mit der Krone überreichte.
    »Ich wusste es, Gott sei gepriesen in seiner Gnade«, rief der Prior leidenschaftlich. »Ich wusste, Ihr würdet rechtzeitig zu uns zurückkehren.«
    »Wurde das auch von Bruder Eilmar geweissagt?«, fragte Bruder Edmund.
    Der Prior lächelte. »Nicht alles wird geweissagt. Manchmal geben uns Herz und Seele Gewissheit.«
    Er bot uns an, der Feier beizuwohnen, die er nun, nach der Wiedervereinigung des Königs aller Engländer mit seiner Krone, vornehmen konnte. Dann würde der sächsische Monarch an einem geheimen Ort zur Ruhe gebettet werden.
    Aber mich verlangte nicht, die Krone noch einmal wiederzusehen. Jeden Tag suchten mich Bilder von ihr heim, jede Nacht blitzte sie in meinen Träumen auf. Die spitze goldene Krone mit den glänzenden Kristallen um ihren Rand. In jedem von ihnen konnte man einen winzigen dunklen Punkt erkennen   – vielleicht Dornen, die vor fünfzehn Jahrhunderten von einem Busch auf einem Wüstenhügel gerissen worden waren. Vielleicht auch nicht.
    Draußen auf dem Klosteranger hüpfte Arthur zum amüsierten Beifall von Schwester Winifred über Ziegelsteine. Sein kindliches Gelächter nahm den Trümmern von Malmesbury etwas von ihrer Tragik, der Geschichte des ersten Königs aller Engländer etwas von ihrer schlimmen Vorbedeutung.
    »Was glaubt Ihr, wie viele Tage benötigt man von hier aus bis Stafford Castle?«, fragte Bruder Edmund.
    »Nicht allzu viele. Aber Arthur und ich reisen nicht nach Stafford Castle, Bruder«, sagte ich, leicht seinen Arm berührend.
    Einen Moment sah er mich verblüfft an, dann leuchtete das schmale, empfindsame Gesicht auf.
    »Wollen wir jetzt die Rückreise nach Dartford antreten?«, fragte er.
    Ich nickte. Ich wusste nicht, was ich nach der Auflösung des Klostersim Dorf beginnen, mit wem ich mich zusammentun, wo ich geistlichen Rat und Hilfe finden würde. Aber meine Bestimmung war dort, nicht bei meinen Verwandten auf Stafford Castle. Das wusste ich mit Sicherheit.
    Bruder Edmund und ich holten Arthur und Schwester Winifred zu uns, und wir ließen die großartige Kulisse der Abtei Malmesbury hinter uns zurück, um die Straße über den Fluss zu nehmen, die uns wieder nach Süden führen würde.

Danksagung
    Ich bin dankbar für die Hilfe und den ermutigenden Zuspruch, die mir von allen Seiten gespendet wurden, während ich an diesem Buch arbeitete.
    Es begann 2005.   Länger als ein Jahr stieg ich regelmäßig die vielen Stufen zu Rosemarie Santinis Wohnung und Schreibwerkstatt hinauf. Rosemarie begleitete meine ersten mühsamen Schritte, zeigte mir den Weg zu historischen Romanen, die ich nie gelesen hatte, und zu geistigen Möglichkeiten, die ich nie erforscht hatte. In den Jahren der

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