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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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neben Travis lachte. Travis drehte sich um und starrte ihn an.
    »Holen Sie Sheriff Tanner«, knurrte er. »Sofort!«
    In Travis’ Tonfall musste Autorität erklungen sein, denn das Lachen des Mannes verstummte. Er sah ihn einen Augenblick lang an, dann drehte er sich, rannte den Gehsteig entlang und rief nach dem Sheriff.
    »Verschwindet, aber alle!«, sagte Travis, und seine Stimme hob sich. »Ich sagte, verschwindet!«
    Ein Donnern erschütterte die Luft, und Travis war nicht davon überzeugt, dass es vom Himmel kam. Er spürte, dass seine rechte Hand kribbelte. Erschrocken eilten die Ersten los. Obwohl einige nicht weit gingen und auf dem Gehsteig stehen blieben, um mit einem harten Ausdruck im Gesicht zuzusehen. In Travis’ Innerem brannte heiße Energie, die mit aller Macht aus ihm hervorbrechen wollte. Alles, was er tun musste, war eine Rune zu sprechen.
    Nein, er würde niemanden verletzen; er war nicht wie sie. Er biss die Zähne zusammen, dann fingen er und Lirith an, Barrett loszubinden.

2
    Lirith schloss die Schlafzimmertür leise, obwohl Lord Barrett sie nicht hören konnte, und ging nach unten. Hätte sie doch nur Graces Fertigkeiten als Heilerin besessen oder gar Aryns ungezähmte, aber grenzenlose Kraft. Liriths größtes Talent lag in der Kunst der Sicht. Aber nicht einmal sie konnte voraussehen, ob er leben oder sterben würde. Sie hatte alles getan, was in ihrer Macht stand; jetzt konnten sie nur abwarten.
    Sie fand die anderen im Wohnzimmer des Bluebell.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Travis und stellte eine angeschlagene Porzellantasse mit Kaffee ab.
    Lirith öffnete den Mund, um ihm zu antworten, und gähnte stattdessen. Die Sonne war gerade erst aufgegangen; sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. »Seine Wunden bluten nicht länger, und ich habe die gebrochenen Finger geschient. Ich glaube, er wäre ein paarmal fast aufgewacht. Er murmelte ein paar Worte, wie im Traum, bevor er wieder im Schlaf versank. Ein Wort habe ich verstanden. Ich glaube, es war Gold.«
    Durge nickte grimmig. »Vermutlich haben die Männer, die ihm das angetan haben, sein Gold geraubt.«
    Travis warf dem Ritter einen Blick zu. »Glaubt Ihr wirklich, dass das ganz gewöhnliche Diebe waren, Durge?«
    Der Ritter blies Luft durch seinen Schnurrbart.
    Lirith setzte sich und nahm die Tasse Kaffee entgegen, die Travis für sie eingeschenkt hatte. Kaffee war kein Maddok – er war viel bitterer und hatte nicht diesen charakteristischen würzigen Beigeschmack des anderen Getränks –, aber sie konnte nicht bestreiten, dass seine Kraft beträchtlich war. Nach ein paar Schlucken spürte sie ein willkommenes Kribbeln in der Brust.
    »Wie war Eure Arbeit im Saloon gestern Abend?«, fragte sie Travis.
    Nachdem sie Niles Barrett mit der Hilfe des Sheriffs und Deputy Wilsons in die Pension gebracht hatten – Durge hatte im Gefängnis Sareth bewacht –, war Travis zum Mine Shaft gegangen, um Mr. Manypenny von dem Vorfall zu berichten und Lirith zu entschuldigen.
    Travis seufzte und fuhr sich mit der Hand über den rasierten Schädel. »Ich hätte eigentlich gar nicht bleiben müssen. Es war so gut wie leer. Nicht mal der alte Ezekial Frost ist vorbeigekommen.«
    »Vielleicht waren die Menschen der Meinung, es sei ein guter Abend, um daheim zu bleiben«, sagte Durge und spreizte den kleinen Finger ab, als er eine der zerbrechlichen Kaffeetassen mit übertriebener Vorsicht anhob.
    Vermutlich hatte Durge Recht. Nachdem sich herumgesprochen hatte, was Lord Barrett zugestoßen war, waren die Leute schnell wieder nach Hause gegangen. Travis hatte Lirith erzählt, dass die an Barrett festgesteckte Botschaft von einer Liste mit zehn solchen Geboten stammte, die ein Gott dieser Welt vor langer Zeit verkündet hatte. Und wer in dieser Stadt hatte nicht irgendwann mindestens eines dieser Gebote gebrochen?
    Lirith stellte die Tasse ab. »Ich bin nicht davon überzeugt, dass ich alles für Lord Barrett getan habe, was möglich war. Sollten wir nicht nach dem Arzt dieser Stadt schicken?«
    »Nein, Miss Lily«, sagte Maudie von der Wohnzimmertür aus. Sie ging weiter zum Tisch und stellte eine frische Kanne Kaffee ab. »Es ist besser, Sie kümmern sich um Mr. Barrett, als dass es Dr. Svensson tut.«
    Durge warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Warum sollten wir nicht den Doktor holen, Lady Maudie?«
    »Darum.« Sie warf eine Ausgabe des Castle City Clarion neben die Kaffeekanne. »Dr. Svensson ist mit Bertha Hale Svensson verheiratet.

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