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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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In schnellen Worten erzählten Melia, Falken, Vani und Beltan, was sie erlebt hatten, und Aryn, Teravian und Tarus folgten ihrem Beispiel. Auf Eldh waren Shemal und Kelephon tot, genau wie ihr Herr, der Fahle König. Auf der Erde war Duratek dem Untergang geweiht. Aber es gab eine Sache, die Grace noch nicht übers Herz brachte, ihnen zu sagen; sie erzählte ihnen nicht von Durge.
    »Was ist mit Mohg?«, fragte Vani und schaute in den dunkler werdenden Himmel. »Ist er auch tot?«
    Grisla warf Travis einen durchbohrenden Blick zu. »Nun, Junge. Ist er?«
    Travis schien einen langen Augenblick nachzudenken, dann seufzte er. »Nein, er ist nicht tot. Aber er ist … verstreut worden. Er war dort, als es passierte, als der …« – er schluckte –, »… als ich die Großen Steine dazu benutzte, die Erste Rune zu brechen. Ich glaube, die Wucht dieser Tat hat ihn auseinander gerissen.«
    »Das hat sie, mein Junge«, sagte Grisla. »Mohg bleibt in der Welt, aber nur sein Geist, weder sein Hass noch sein Willen. Er wird sie nie wieder zusammenfügen können.« Sie schaute in den dunkler werdenden Himmel. »Die Nacht bricht noch immer herein. Auf der Welt wird es immer Dunkelheit geben, es wird immer das Böse geben. Aber auch die Morgendämmerung wird kommen, zumindest morgen.«
    Grace lächelte Travis zu. »Hoffnung«, sagte sie.
    Er erwiderte das Lächeln, wenn auch zögernd und unsicher.
    Falken trat an Grisla heran und musterte die alte Frau mit einem scharfen Blick. »Entschuldige mal, aber für eine einfache alte Hexe scheinst du schrecklich viel zu wissen. Woher hast du gewusst, dass Travis die Erste Rune gebrochen hat?«
    Sie zuckte mit den knochigen Schultern. »Da habe ich wohl gut geraten, Euer Neugierigkeit.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Melia und rauschte näher heran, ein Funkeln in den katzengleichen Augen. »Du warst nicht mit uns zusammen in Imbrifale. Also woher konntest du das wissen?«
    Kel brüllte vor Lachen und hieb sich auf den Schenkel; seine Heiterkeit dröhnte durch das Tal. »Ha, sieht so aus, als hätten der Barde und die Mondlady dich endlich erwischt, Vettel. Hältst du nicht die Zeit für gekommen, ihnen endlich zu verraten, wer du wirklich bist?«
    Sie schaute den König finster an. »Wovon sprecht Ihr, Euer Selbsttäuschung? Ich bin Grisla, Eure Hexe.«
    Kel hörte auf zu lachen, seine Miene wurde ungewöhnlich nachdenklich. »In einer deiner Verkleidungen, ja. Aber für andere Leute bist du andere Personen, nicht wahr? Jetzt sieh mich nicht so an. Ich bin nicht ganz der Dummkopf, für den du mich hältst.«
    Grace wusste nicht, wovon Kel da sprach. Oder doch? Sie legte den Kopf schief. »Vayla?«
    Grisla schwieg einen Augenblick lang, dann seufzte sie. »Für mich ist es Zeit zu gehen«, sagte sie leise. »Ich vermute mal, es kann keinen Schaden mehr anrichten.« Sie humpelte auf Grace zu, und dabei verwandelte sie sich. An Grislas Stelle stand nun eine andere alte Frau, die zwar ebenfalls gekrümmt und dürr war, aber an Stelle von Lumpen ein braunes Gewand trug.
    »Ich grüße Euch, meine Königin«, sagte Vayla und verneigte sich. Sie wandte sich Aryn zu. »Und Euch auch, mein Kind.«
    Als sie die letzten Worte sprach, war Vayla verschwunden, und an ihrer Stelle stand eine wunderschöne Frau in den mittleren Jahren, die ein in den Farben des Regenbogens gehaltenes Gewand trug. Ihr pechschwarzes Haar wurde von einer einzelnen weißen Strähne gezeichnet, ihre mandelförmigen Augen wurden von feinen Fältchen akzentuiert.
    Aryn riss die Augen auf. »Schwester Mirda!«
    »Ja, Schwester«, sagte die wunderschöne Hexe. »Ich bin es.«
    »Aber wie?«, stieß Aryn hervor.
    Mirda lächelte. »Hat sie nicht viele Gesichter? Greisinnen. Mütter. Und Jungfrauen.«
    Bei dem letzten Wort leuchtete sie erneut auf, und jetzt stand dort eine strahlende junge Frau, die Grace noch nie zuvor gesehen hatte. Ihr Haar war wie Flachs, ihre Lippen so rot wie Beeren.
    Falken taumelte, dann drückte er die Silberhand an die Brust. »Ihr«, stieß der Barde heiser hervor. »Ich habe so viele Jahrhunderte nach Euch gesucht!«
    Sie lachte, ein Laut so hell wie über Steine plätscherndes Wasser. »Und Ihr habt mich gefunden, aber Ihr habt es nicht gewusst. Aber ich würde Euch immer erkennen, Falken von Malachor.« Sie ergriff seine Silberhand. »Sagt mir, hat sie Euch gepasst?«
    Auf seinem Gesicht zeichnete sich Erstaunen ab. »Das hat sie. Danke. Sie hat mir besser gedient als meine eigene

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