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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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hoffen.
    Sicher, gelegentlich hörte man immer noch die Geschichte von jemandem, der behauptete, kurz vor dem Verschwinden der Risse grüne Wälder in der Wüste gesehen zu haben und Berge mitten im Ozean. Aber diese Geschichten las man nur in der Regenbogenpresse, und sie wurden bald von den üblichen Prominentenskandalen und UFO-Sichtungen ersetzt.
    Sobald in London wieder alles normal gewesen und die Entscheidung, nach Westen zu reisen, getroffen worden war – vielleicht war auch ein Ruf gehört worden –, galt es noch immer, Dinge zu erledigen. Die Wohnung in Mayfair wurde verkauft. Interkontinentale Anrufe erfolgten, und mit Hilfe der alten Freunde Mitchell und Davis Burke-Favor wurde eine neue Unterkunft besorgt. Dann kam der große Tag. Sie flogen dem Sonnenuntergang entgegen, dann holten sie den neuen Wagen ab, den sie gekauft hatten (und der aus irgendeinem Grund grün sein musste), und ließen sich von den Bergen in die Höhe locken.
    Der Wind nahm an Kraft zu und wirbelte einen Staubteufel genau an der Stelle auf, an der der Hauptpfosten des großen Zeltes gestanden hätte.
    »Was ist wohl mit ihnen geschehen?«, sagte Grace. Sie war froh über ihren dicken Pullover. Wolken schoben sich an den Bergspitzen vorbei. »Mit Cy und Mirrim und Samanda, meine ich.«
    »Ich glaube, sie sind nach Eldh zurückgekehrt, als die Rune des Himmels gebrochen wurde«, sagte Travis. Sein Atem verwandelte sich in der Luft in eine weiße Wolke. »Ich glaube, sie sind zusammen mit den anderen Alten Göttern ins Zwielichtreich heimgekehrt.«
    Grace nickte. Das glaubte sie auch. »Ich bin froh, dass wir hier angehalten haben. Ich wollte mich bei Cy und den anderen einfach bedanken. Ohne sie hätten wir nie den Weg nach Eldh gefunden.«
    Travis warf Beltan einen Blick zu. »Ohne sie wäre vieles nicht passiert.«
    Beltan erwiderte den Blick ernst. Dann grinste der blonde Mann plötzlich.
    »Können wir jetzt nach Castle City fahren? Ich will das neue Haus sehen. Und ich habe langsam Hunger.« Er hob Nim auf den Arm. »Und was ist mit dir, Nim? Bist du hungrig?«
    »Ja«, erwiderte sie und klatschte in die Hände.
    »Das ist meine Tochter. Dann ab in den Wagen.«
    Beltan drängte sie mit einem sanften Schubs. Sie rannte auf den Pick-up zu. Beltan gab Travis einen flüchtigen Kuss, dann eilte er hinter dem Mädchen her. Grace seufzte und sah den beiden beim Laufen zu; für jeden Schritt des blonden Mannes machte das Mädchen drei.
    »Er ist ein wunderbarer Vater«, sagte sie. »Nim hat Glück.«
    »Ich auch«, sagte Travis. »Manchmal liebe ich ihn so sehr, dass ich kaum glauben kann, dass so etwas überhaupt möglich ist.«
    Sie lächelte. »Aber das ist es.«
    Der Blick in seinen grauen Augen war nachdenklich. »Was ist mit dir, Grace? Wirst du jemals jemanden finden, den du lieben kannst?«
    Grace atmete die kalte Luft ein. Sie hatte auf der Reise durch die Wüste entdeckt, dass sie Hadrian Farr nicht liebte. Aber indem sie dies erfuhr, hatte sie auch gelernt, dass sie lieben konnte. Und sie tat es. Sie sah Travis an, dann schaute sie wieder Beltan und Nim hinterher. Trotz der Kälte wurde sie von einer Wärme erfüllt.
    »Ich habe bereits jemanden gefunden«, murmelte sie. »Sogar einige.«
    Travis betrachtete sie einen Augenblick lang, dann nickte er. »Das hast du«, sagte er. »Das hast du.«
    Sie gingen zu dem Pick-up zurück und folgten Beltan und Nim. Es dauerte einen Moment lang, bis Grace bewusst wurde, dass Travis leise sang.
    »Wir leben unser Leben, als wär's ein Kreis,
wir wandern drauflos und voraus.
Dann, nach Feuer und Staunen,
enden wir wieder dort, wo alles begann …«
    Ein kalter Windstoß fing die Worte ein und trug sie fort. Sie erreichten den Wagen. Grace stieg ein, und Nim kletterte auf ihren Schoß. Beltan schob sich hinter das Steuer, und Travis schloss die Beifahrertür. Unten im Tal funkelte im dunkler werdenden Zwielicht eine Reihe von Lichtern auf.
    »Also los, Beltan«, sagte Travis. »Bring uns nach Hause.«
    Der Pick-up fuhr auf den Highway, und der Wind strich durch das Gras und wehte weiter, über die Berge hinweg – unbekannten Orten entgegen.

 

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