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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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grüngoldenen Lebensfaden zu, von dem sie wusste, dass er Grace gehörte.
    Es ist so wunderschön!
    Dann sah sie in uralte schwarze Augen, und das Nichts, das sie einst hervorgebracht hatte, nahm sie wieder in sich auf.

18
    Travis war kalt. So schrecklich kalt.
    Er war ein Planet, der sich ganz allein im All drehte. Die Sonne, an die er gebunden gewesen war, war verschwunden. Ihr Licht und ihre lebensspendende Wärme waren weg, und es gab nichts mehr, das ihn halten konnte, das ihn davon abhalten konnte, ganz allein in der finsteren, endlosen Leere zu verschwinden …
    »Travis?«, murmelte eine Stimme. »Travis, kannst du mich hören?«
    Die Stimme war warm und vertraut, wie die Erinnerung an die Sonne. In der Dunkelheit erschienen zwei Lichter. Es waren Sterne, jeder so grün wie ein Sommerwald. Er ließ sich von ihrer Gravitation einfangen.
    »Bitte, Travis. Ich weiß, dass du noch da bist. Sprich mit mir.«
    Die Sterne wurden heller, kamen näher. Aber es waren gar keine Sterne, wie er erkannte. Es waren Augen.
    Grace Becketts Augen.
    Travis holte zitternd Luft und setzte sich auf.
    »Grace?«
    Sie kniete zusammen mit Beltan an seiner Seite. Vani, Nim und Hadrian Farr standen in der Nähe. Hinter ihnen flackerte die Luft, als würde eine an einer Kette hängende Lampe hin- und herschwingen.
    Grace lächelte erleichtert. »Bist du bei uns, mein Freund?«
    Beltan ergriff seine Hand. »Du hast mir Angst gemacht. Ich glaubte, dass nach all dem, was geschehen ist … ich glaubte, du würdest …« Der Ritter presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
    Es versetzte Travis einen Stich. Warum war Beltan so traurig? Er versuchte zurückzudenken, sich an das zu erinnern, was geschehen war. Es fiel schwer. Er fühlte sich dünn und leer, wie die Verpackung eines Schokoriegels ohne Inhalt. Aber das stimmte so wiederum auch nicht. Er fühlte sich gut, wenn er Beltan und Grace und Nim ansah. Sie sahen alle gut aus, auch wenn Grace einen kleinen Schnitt am Arm hatte.
    »Was ist passiert?«, fragte er. Aus irgendeinem Grund konnte er nicht aufhören zu zittern.
    »Es gibt keine Magie mehr«, sagte Farr. Sein Gesicht sah eingefallen aus, aber in seiner Stimme lag auch Staunen. »Sie ist fort. Es waren die Imsari und die Morndari, die sie überhaupt erst entstehen ließen. Als die Steine und die Sieben miteinander in Kontakt kamen, als sie sich gegenseitig neutralisierten, hörte die Magie zu existieren auf. Wir befürchteten, Sie würden ihr Schicksal teilen.«
    Travis sah ihn stirnrunzelnd an. »Wessen Schicksal?«
    Farr trat zur Seite und deutete auf etwas am Boden. Es war ein Haufen schwarzer Stoff – ein Gewand. Aus den Ärmeln ragten vertrocknete Hände, die skelettartigen Finger krallengleich gekrümmt. Ein schwarzer Schleier verhüllte teilweise einen mit faltiger Haut bespannten Totenschädel.
    Es war Phoebe.
    Travis wollte aufstehen. Er zitterte noch immer am ganzen Körper und wäre wieder gefallen, aber Grace und Beltan halfen ihm. Hinter Phoebe entdeckte er die fünf anderen auf dem Boden. Sie alle hatten sich in vertrocknete Mumien verwandelt.
    »Die Philosophen«, sagte Travis. Die Worte waren ein Krächzen.
    Farr stand über die Mumie gebeugt, die einst Phoebe gewesen war. »Die ganzen Jahrhunderte hat die Magie sie am Leben gehalten. Das Blut der Sieben zu trinken hat ihnen das Geschenk der Unsterblichkeit gegeben. Sobald die Sieben nicht mehr waren, wurde ihnen dieses Geschenk wieder genommen.«
    Travis schluckte schwer. »Und du hast gedacht … du hast gedacht, mir würde das Gleiche passieren.«
    »Wir wussten es nicht«, sagte Grace. »Orús Blut hat dein Leben nicht verlängert, jedenfalls noch nicht, aber es hat dich verändert. Du bist in dem Moment zusammengebrochen, in dem es auch die Philosophen taten, und wir haben das Schlimmste befürchtet.«
    Beltan berührte seine Wange. »Aber du bist doch in Ordnung, oder?«
    Wieder zitterte Travis. Es fühlte sich an, als wäre da ein Loch in ihm, wo man etwas aus ihm herausgeschnitten hatte, etwas Reichhaltiges und Warmes und Goldenes. Und noch etwas anderes fehlte – eine vertraute Präsenz.
    Jack?, sagte er in Gedanken. Jack, bist du da?
    Keine Antwort. Und es würde auch nie wieder eine geben. Travis berührte seine rechte Hand, aber zum ersten Mal seit fünf Jahren fühlte er nicht das vertraute Jucken unter der Haut seiner Handfläche, das leise Kribbeln der verborgenen Rune.
    »Travis?« Beltan sah ihn besorgt an.
    Travis atmete tief

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