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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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nach Tsard, um Khurans Asche zu überbringen. Sirraner beschützen ihn, also dürfte ihm nichts geschehen. Die Grenze von Gosland wird verstärkt, die Festung ist gesäubert. Aus Gestern haben wir bisher noch nichts gehört, von dort sind keine guten Nachrichten zu erwarten. Katrin Mardov ist der Seuche sicherlich zum Opfer gefallen. Du solltest das Land besuchen. Die Einnehmer fahren in der Mitte des Solasab. Wir könnten auch einen offiziellen Besuch des Advokaten daraus machen.«
    Roberto zuckte mit den Achseln. »Wenn du glaubst, dass es nötig ist.«
    »Komm schon, Roberto, du bist jetzt der Regent, und dein Wort ist Gesetz.«
    »So leid es mir tut, ich finde keine rechte Freude daran.«
    »Seit der Erdwelle in Neratharn sind dreiundfünfzig Tage vergangen, mein Advokat. Die Zeit steht nicht still.«
    Roberto hob abwehrend beide Hände. »Schon gut, schon gut. Aber nenne mich nicht so. Du weißt, wie ich heiße. Ausgerechnet du solltest nicht so förmlich mit mir reden. Neulich habe ich sogar schon Davarov dabei ertappt.«
    »Er sollte in Atreska sein«, sagte Jhered.
    »Das ist ihm klar, aber ich zwinge niemanden, der Neratharn überlebt hat, irgendetwas zu tun, das er nicht tun will.«
    »Außer …«
    »Nein, nein. Es ist ihre Entscheidung, Paul. Ich habe kein Wort gesagt.«
    »Das musstest du auch nicht. Dein Gesichtsausdruck kann sehr beredt sein. Ihnen ist klar, dass jede andere Entscheidung dich gegenüber den Bürgern und dem Senat in eine schwierige Position bringen würde.«
    »Gesegnet sei das geheimnisvolle Sirrane, denn nun stimmen Bürger und Senatoren mit uns überein.«
    Die Männer traten auf den Balkon. Unter ihnen lag das prächtige Estorr. Die Sonne brannte heiß herab, im Westen reifte das Korn auf den Feldern, die Dächer glänzten rot, und die Wände strahlten weiß. Die Stadt machte seiner Mutter Ehre. Herines Stadt lebte weiter. Allerdings war es still. Mehr als fünfzehntausend Soldaten und Bürger waren bei der kurzen Invasion der Toten umgekommen und hatten eine Lücke hinterlassen, die jeden bedrückte. Es würde lange dauern, bis das Land sich erholt hatte, falls dies überhaupt jemals geschehen würde.
    Unten im Hof warteten Kutschen, am Brunnen spielten Kinder Fangen. Roberto lächelte.
    »Für sie ist es nur ein Abenteuer, nicht wahr?«
    »Im Augenblick mag es ihnen so scheinen, aber wohl nur einigen. Die Jugendlichen sind alles andere als glücklich, und sie haben eine weite Reise vor sich. Die erste Aufregung wird sich bald legen.«
    »Ist er da?«
    »Er wartet im Vorraum«, sagte Jhered. »Soll ich ihn holen?«
    »Bitte.«
    Jhered öffnete die Tür und bat Arducius herein. Er sah kräftig und gesund aus, doch in seinen Augen lag ein Schimmer, der verriet, dass er die Tragödie nie vergessen würde und seine Schuldgefühle nie ganz würde ablegen können.
    »Danke«, sagte Roberto. »Auch wenn ich mich wiederhole. Ihr habt mir und der Advokatur einen großen Dienst erwiesen. Ich stehe in Eurer Schuld.«
    »Nein, sicher nicht«, widersprach Arducius. »Als wir in Estorr eintrafen, hatten Ossie und ich uns schon überlegt, dass es keinen anderen Weg gibt.«
    »Vielleicht nicht.« Roberto bedauerte fast, was jetzt geschehen musste. Er hatte zu seiner eigenen Überraschung vor allem Arducius achten gelernt. »Ist alles bereit?«
    »Ja, gewiss. Wir haben alle Bücher und Papiere aus der Akademie entfernt. Die Kisten sind gepackt und aufgeladen, und die Linien sind im Bilde. Nicht alle stimmen zu, aber ich glaube, sie verstehen es.«
    »Versteht Ihr es denn auch selbst? Ihr genießt hier eine Menge Unterstützung, nicht zuletzt von meinem neuen Kanzler.«
    Roberto musste lächeln. Er wusste nicht, was in ihn gefahren war. Es würde vermutlich eine Beziehung werden, die jener zwischen Herine und Felice ebenbürtig wurde. Arducius kicherte.
    »Mag sein, aber Julius Barias ist strikt dagegen, Feuer nur noch als Lichtquelle oder zum Kochen einzusetzen, und das wissen wir umso mehr zu schätzen, als Mirron …« Er unterbrach sich und warf einen Blick zu Jhered. Er wollte dringend das Thema wechseln. »Es war mutig, dass er die Ordensritter aufgelöst hat, und sehr klug, dass er den Orden näher an die Advokatur brachte.«
    »Aber es war keine schwere Entscheidung, Arducius. Der Orden musste viel einstecken, und es gab kaum Widerstand. Abgesehen natürlich vom Rat der Sprecher und Horst Vennegoor. Wir werden sehen, ob das den Staat und den Orden wirklich näher zueinander bringt. Meine

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