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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Boot einen Besuch ab.
    Als Nächstes musste er den Wächter unschädlich machen.
    Der Mann sah den Angriff nicht einmal kommen. Er blieb stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden, wobei er sich von der anlandigen Brise wegdrehte. Marco sprang ihn von hinten an, brach ihm mit einer jähen Drehung des Kopfes das Genick und ließ die Leiche lautlos ins tintenschwarze Wasser gleiten.
    Die dritte Sprengladung brachte er an der Gaspumpe am hintersten Ende des Landungsstegs an, einem Platz, den Decker bestimmt hatte. Dann sprintete Marco den Abhang hinauf, brach durch die Bäume und näherte sich dem Hubschrauberlandeplatz, während er nach weiteren Söldnern von Cox Ausschau hielt.
    Wo steckten sie?
    Nachdem Decker aufgetaucht war, hätte Cox sie eigentlich von den entferntesten Winkeln der Insel abziehen und hier postieren müssen. Wie eine Antwort auf Marcos Frage traten in diesem Augenblick sechs Männer mit Uzi-Maschinenpistolen aus dem Wald hervor. Sie verteilten sich auf ihre Posten um das Gebäude: Zwei stellten sich links und rechts neben dem Eingang auf, zwei liefen zum Kai hinunter, einer begab sich auf den Landeplatz, und der letzte verschwand im Gebäude.
    Allmählich wurde es spannend.
    Marco strich in großem Bogen um den Landeplatz herum, benutzte den Hubschrauber als Deckung und erledigte den Mann auf die gleiche Weise wie den Wächter am Kai. Er schleifte die Leiche in den Wald und kehrte dann zurück, um die vierte Ladung anzubringen.
    So blieb nur noch Deckers Hauptziel: ein kleiner Betonbunker in der Nähe des Hauptgebäudes. Marco schlug einen großen Bogen um die anderen Männer, während er sich dem Ziel näherte. Er musste zugeben, dass der Bunker mit seinen Stromkabeln, die wie Unkraut aus dem Dach hervorsprossen, ein wirklich spektakuläres Finale abgeben würde.
    Nachdem Marco die letzte Ladung angebracht hatte, kam es nur noch auf gutes Timing an. Er zog sich in den Wald zurück und bezog seinen Posten auf einer kleinen Anhöhe, von der er die gesamte Anlage überblicken konnte. Er stellte den Sender in Reichweite und zielte mit dem Remington-Gewehr auf einen der Männer, die vor der großen Glastür des Hauptgebäudes standen. Wenn das Feuerwerk losging, musste der Bursche als Erster dran glauben.

32.
    Ethan passte ganz genau auf, als Morrows Männer ihn und Danny durch den Komplex führten. Im Geiste prüfte er die Lage der Gänge und Büros, die er zuvor auf Dannys Zeichnungen gesehen hatte. Der Junge hatte ein Auge für Einzelheiten und kaum etwas übersehen. Ethan vermutete, dass sie auf dem Weg in einen Konferenzraum waren, der sich tief unter dem Gebäude befand.
    Ein paar Minuten später wurde seine Ahnung durch Morrow bestätigt.
    Ethan schätzte die Maße des Raumes. »Gar nicht mal so übel. Eine Tür und keine Fenster.« Auch er hätte diesen Raum benutzt, wären die Rollen anders verteilt gewesen. »Ist er schalldicht?«
    »Setz dich.« Morrow zeigte auf einen Sessel an der Wand. »Du auch, Junge. Cox ist schon unterwegs.«
    Ethan ließ sich in den Sessel fallen. »Du hast ihn doch nicht wecken müssen?«
    Morrow blickte ihn finster an und verließ den Raum. Zwei Männer blieben als Wache zurück. Ethan nahm an, dass Cox' Schoßhündchen draußen im Korridor stehen geblieben war. Morrow würde in der Nähe bleiben und seine Beute im Auge behalten.
    Ethan musterte die Wachen. Sie sahen nicht besonders helle aus, aber besonders viel Hirn gehörte ja nicht zur unverzichtbaren Grundausstattung von Söldnern. Zum Glück waren die beiden, die die Sea Devil auseinander nehmen sollten, da keine Ausnahme. Denn wenn sie Ramirez aufspürten, war diese Scharade rasch beendet.
    Alles hing von dem Schmugglerversteck ab.
    Die Ironie an der Sache hätte Ethan beinahe ein Lächeln entlockt. Es war schon komisch, wenn Männer wie er und Ramirez sich fürs Überleben auf eine Vorrichtung verließen, die ansonsten kriminellen Machenschaften diente.
    Er streifte Danny mit einem Seitenblick und lächelte ihm ermutigend zu. Der Junge hielt sich tapfer, was aber keine Überraschung war. Er hatte seinen Mut im Lauf der letzten Woche immer wieder bewiesen.
    Cox betrat den Raum. »Na, wenn das kein Zufall ist!« Er gönnte Danny nur einen flüchtigen Blick, dann starrte er auf Ethan. »Ich hätte dich für schlauer gehalten.«
    »Tut mir Leid, die Schlauheit ist mir abhanden gekommen.«
    Cox sah ihn finster an. »Wo ist Ramirez?«
    »Glauben Sie, ich wäre so blöd, ihn mitzubringen?«
    »Treib keine

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