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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Ergebnis würde auf jeden Fall dasselbe sein. Flucht war nicht länger ein Wagnis – und auch keine Wahl.
    Die Tasche in der Hand, ging er ins Bad und hob die Abdeckung des Spülkastens hoch. Darin lag eine Handfeuerwaffe – er wusste nicht einmal, was für eine – in einem Plastikbeutel verpackt und mit Klebeband an der Seite befestigt. Er hatte sie vor Jahren gekauft, allerdings nie geglaubt, dass er sie eines Tages benutzen müsste. Zumindest hatte er sich das eingeredet. Obwohl er damals schon geahnt haben musste, dass ihm letzten Endes nur die Flucht bleiben würde.
    Paul steckte die Waffe ein, ging ins Wohnzimmer zurück und bezog wieder seinen Posten neben dem Fenster.
    Nun kam der schwerste Teil: Wie sollte er aus seinem Bungalow entkommen?
    Seit Morrow Callie und Sydney Decker auf die Insel gebracht hatte, war Paul von Cox' Männern unter ständiger Bewachung gehalten worden. Sie brachten ihn in sein Büro, holten ihn wieder ab und postierten rund um die Uhr eine Wache vor seiner Tür. Morrow hatte behauptet, es sei zu seiner eigenen Sicherheit, doch Paul wusste es besser.
    Eine Bewegung am Anlegeplatz ließ ihn genauer hinschauen. Morrow und ein paar seiner Männer führten zwei Personen vom Boot zum Haupteingang; eine der beiden war Danny. Das hätte Paul niemals erwartet. Er hatte geglaubt, der Junge würde sich nie mehr auf der Insel blicken lassen. Dann stiegen zwei Männer aufs Boot und stöberten auf dem Deck herum. Doch was immer jetzt noch geschehen mochte – Paul war bereit. Alles, was er brauchte, war eine Ablenkung, ein paar Sekunden, in denen sein Wärter nicht aufpasste. Dann konnte er unbemerkt aus der Tür schlüpfen.
    ***
    Marco spürte am Schaukeln, dass zwei Männer an Bord gekommen waren.
    Sie stiegen in die Kajüte hinunter, rissen Wandschränke und Schubladen auf und kippten den Inhalt auf den Boden. Marco, der auf dem Rücken unter ihnen lag, brachte seine Beretta in Anschlag. Wenn sie den Riegel zum Versteck des Schmugglers fanden und öffneten, würden sie es bitter bereuen. Es sei denn, sie kamen auf die Idee, vorher die Planken mit Kugeln zu durchsieben…
    Sie brauchten ziemlich lange, polterten in der Kajüte herum wie Gorillas. Marco wartete geduldig, bereit, sofort zu feuern. Dann, unvermittelt, brachen sie die Suche ab. Laut über Morrows Auftrag fluchend, verließen sie das Boot, das wieder heftig schwankte. Marco runzelte die Stirn. Inzwischen hatte er sich beinahe für die Vorstellung erwärmt, diesen beiden Clowns das Licht auszupusten. Es hätte Deckers wohl durchdachten Plan zerstört, wäre den Einsatz aber vielleicht wert gewesen.
    Vorsichtig drückte Marco auf den Hebel, der die Sitzbank über seinem Kopf verschob. Dann wartete er zwanzig Sekunden, ob er wieder Schritte hörte.
    Nichts.
    Er hob den Deckel hoch und kroch aus seinem Versteck, hielt sich dicht am Boden, fern von den Bullaugen. Er steckte seine Pistolen in die Halfter, hängte sich die Beutel mit Sprengstoff um und holte das Remington-Gewehr aus der Kammer. Es war ein schönes Stück. Marco strich liebevoll über den Schaft aus Walnussholz. Es würde Spaß machen, dieses Gewehr zu benutzen. Zu schade, dass er keine Gelegenheit zu einem Probeschuss hatte.
    Geduckt schlich er nach oben und schob sich behutsam an die Reling heran. Er entdeckte nur einen Mann, der wachsam auf und ab schritt, was jedoch nicht hieß, dass nicht noch andere im Verborgenen lauerten. Vom Strand erhob sich die Insel in einer langen, sanften Steigung bis zu einem Gebäudekomplex. Seitlich davon stand eine Baumreihe. Genau vor den Gebäuden war ein Hubschrauberlandeplatz, auf dem ein Helikopter stand.
    Marco grinste.
    Decker hatte feste Vorrichtungen für seine kleine Lightshow bestimmt, doch Marco fand, er könne durchaus ein wenig improvisieren. Angefangen mit den beiden anderen Booten, auf denen man eine nette Ouvertüre für die kommenden Genüsse starten und Cox' Männer ins Freie locken konnte.
    Er wartete, bis der einsame Wächter an der Sea Devil vorbeigegangen war, dann ließ er sich über die Bordwand gleiten. Von Deckung zu Deckung springend, lief er zum nächsten Boot und warf sich daneben flach auf den Landungssteg. Er befestigte einen Klumpen C4-Sprengstoff am Bootsrumpf dicht über der Wasseroberfläche und brachte einen Empfänger mit einer elektrischen Zündkapsel an, damit er die Explosion aus der Entfernung auslösen konnte. Wieder musste er warten, bis die Wache vorbeigegangen war, dann stattete er dem zweiten

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