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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Bericht über den Fehler, der sie das Leben gekostet hatte.
    »Die Gelegenheit ergab sich, und ich habe gehandelt.« Cox machte eine wegwerfende Handbewegung zu Danny hin. »Denn du hast natürlich Recht: Dieser Junge und seine Schwester sind viel zu wertvoll, um sie frei herumlaufen zu lassen – oder mit ihrer Hilfe Marco Ramirez zu ködern.«
    Ethan rutschte auf seinem Sessel nach vorn. »Warum? Damit Sie die Kinder als Versuchskaninchen benutzen können?«
    Cox ignorierte den Einwurf. »Wie du schon sagtest: Es wäre sehr viel angebrachter gewesen, hättest du Ramirez gejagt, nachdem er deinen Sohn getötet hat.«
    Ethan erstarrte.
    Auf der anderen Seite des Zimmers wich alle Farbe aus Sydneys Wangen.
    »Ach so, ich verstehe.« Cox wandte sich Sydney zu. »Sie wussten das noch gar nicht.«
    Ethan umklammerte die Armlehnen. »Cox!«
    »Nach meiner Erfahrung, Dr. Decker«, Cox strahlte geradezu Charme aus, nahm Sydneys Hand und tätschelte sie ermunternd, »ist es durchaus von Vorteil, wenn man in einer Ehe ehrlich ist, finden Sie nicht auch?«
    Sydney sah Ethan wie betäubt an.
    »Nun wissen Sie«, fuhr Cox fort, »dass der Tod Ihres Sohnes kein Unfall war.« Er warf Ethan einen zutiefst befriedigten Blick zu. »Er wurde ermordet.«
    Sydneys Augen flehten Ethan an, ihr zu sagen, dass es nicht wahr sei.
    »Natürlich steckte eine gewisse Logik dahinter«, meinte Cox. »Ihr Mann … Verzeihung, Ihr Exmann tötete ein Kind, das unter dem Schutz von Marco Ramirez stand. Also war es in Marcos Augen eine angemessene Vergeltung, Ihrem Sohn das Leben zu nehmen.«
    Sydney sank zusammen.
    Ethan sprang auf, doch die beiden Wachen reagierten sofort, zwangen ihn mit vorgehaltener Waffe wieder in den Sessel.
    »Sie sind ein Scheißkerl, Cox!«
    Cox lächelte.
    Im nächsten Augenblick löschte eine heftige Explosion sein Lächeln aus.

33.
    Das ganze Gebäude bebte, rüttelte Sydney aus ihrer Erstarrung.
    Auch die Männer erschraken: Cox sprang auf und zerrte sie hoch; die beiden Wachen musterten argwöhnisch Wände und Decke, als könnten diese einstürzen, und Danny hielt sich an den Sessellehnen fest.
    Nur Ethan blieb regungslos sitzen und zeigte keine Überraschung.
    »Seht nach, was da los ist«, wies Cox eine der Wachen an. »Und du«, wandte er sich an den anderen »lass die Frau nicht…«
    Eine zweite Detonation erschütterte das Gebäude, gefolgt von einer Reihe kleinerer Explosionen.
    Cox starrte Ethan mit wutverzerrtem Gesicht an und fuchtelte mit der Pistole. »Das hast du angezettelt!«
    Ethan rührte sich nicht. Seine Miene drückte tödliche Gelassenheit aus.
    Als die dritte Explosion das Gebäude erbeben ließ, flackerten die Lampen kurz auf und erloschen. Stille breitete sich im Raum aus.
    Sydney brauchte bloß eine Sekunde. Dies war vielleicht die einzige Gelegenheit. Ihr Arm steckte in Cox' Griff wie in einem Schraubstock – und bevor sie es sich anders überlegen konnte, hieb sie ihm die Faust in den Unterleib.
    Er stöhnte auf und ließ ihren Arm los.
    Sydney taumelte zurück, stieß gegen einen Stuhl, hielt sich am Tisch fest. In der Dunkelheit konnte sie nichts erkennen. Inzwischen hätten ihre Augen sich auf die veränderten Lichtverhältnisse eingestellt haben müssen – warum konnte sie dann nichts sehen? Doch ihre Ohren nahmen mit erschreckender Deutlichkeit Geräusche wahr, die durch die tintenschwarze Dunkelheit zu ihr drangen: aufeinander prallende Körper, ersticktes Stöhnen, wilde Flüche, krachende Möbel.
    Panik überfiel sie.
    Mit wild pochendem Herzen und zitternden Händen wich Sydney weiter zurück. Ihre Furcht galt nicht nur ihr selbst, sondern auch Danny. Und Ethan, der im Zentrum des Tumults stand.
    Dann fiel ein Schuss. Der Knall dröhnte schmerzhaft in ihren Ohren. Eine Tür fiel zu. Stille.
    »Ethan?«, flüsterte sie.
    »Ich bin hier.«
    Sydney schloss vor Erleichterung die Augen.
    Nun schaltete sich das Notstromaggregat ein, und das Licht ging wieder an, allerdings schwächer. Ethan kauerte neben einem der Wächter, nahm ihm seine beiden Waffen und die Munition ab. Der Mann war entweder bewusstlos oder tot; Sydney wollte es gar nicht wissen.
    »Danny?«, fragte sie und sah sich nach dem Jungen um.
    Blass, mit schreckgeweiteten Augen, kroch der Junge unter dem Tisch hervor. »Hier…«
    »Gott sei Dank.« Sydney schloss ihn in die Arme.
    Ethan stand auf und hängte sich die Maschinenpistole des Wächters über die Schulter. »Alles in Ordnung?«
    Sydney nickte, obwohl sie

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