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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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es einzig und allein um Danny und Callie – ich muss sie finden, bevor es zu spät ist.«
    »Er hat mir nicht gesagt, wohin sie wollen. Ehrlich!« Nun kamen die ersten Tränen.
    Turner stand eine Weile reglos da, dann seufzte er und wandte sich ab. »Okay, Adam, ich glaube dir.«
    Der Junge rieb sich die Augen und sank in sich zusammen.
    Morrow fuhr auf, als hätte er einen Stromstoß bekommen. »Was…?«
    »Warten Sie«, meinte Avery. »Wollen doch mal sehen, worauf Turner jetzt hinauswill.«
    Dem Jungen waren nur einige Sekunden der Erleichterung vergönnt, bis Turner sich an den Tisch begab und dort etwas zurechtlegte, das Avery nicht sehen konnte. »Ich brauche keine Spritze, Dr. Turner.« Panik ließ Adams Stimme brüchig werden. »Ich bin nicht krank. Echt nicht!«
    Turner drehte sich mit einer Spritze in der Hand zu dem Jungen um. »Der Monitor im Schlafsaal hat gezeigt, dass du mitten in der Nacht gehustet hast.«
    »Das war ich nicht!«
    »Wie es scheint, hast du heute ein sehr schlechtes Gedächtnis.« Turner trat zu dem Jungen. »Jetzt denk mal ganz scharf nach, Adam. Bist du sicher, dass du keine Ahnung hast, wo wir Danny und Callie finden können?«
    Der Junge schüttelte den Kopf. Sein Blick war voller Angst auf die Spritze in Turners Hand geheftet. »Nein.«
    »Das ist schade, sehr schade.«
    Adam rutschte zur Seite, glitt von der Liege herunter und wich bis zur Tür zurück. »Ich brauch keine Spritze!« Er schluchzte. »Ich bin nicht krank!«
    »Sei nicht albern.« Turner griff unter die Tischplatte und drückte einen Knopf. »Ist nur zu deinem Besten.«
    Zwei Krankenpfleger kamen ins Zimmer und packten den Jungen.
    »Halten Sie ihn gut fest!«, befahl Turner.
    Die Sache war in wenigen Sekunden erledigt. Der Junge hatte nicht die geringste Chance gegen die beiden stämmigen Pfleger und die Spritze in Turners Hand.
    »Na, siehst du.« Turner tätschelte Adam den Kopf. »War doch gar nicht so schlimm.« Dann nickte er den Pflegern zu, die den weinenden Jungen fortbrachten.
    Avery trat in den Untersuchungsraum. »Das war ja eine nette Show, Dr. Turner!«
    »Und eine unnötige dazu«, fügte Morrow hinzu.
    Turner blickte ihn unruhig an, dann wandte er sich Avery zu. »Ich glaube, der Junge weiß mehr, als er zugibt.«
    »Kann schon sein, aber er sagt nichts.«
    »Ich meine immer noch, Sie sollten die Sache mir überlassen«, erklärte Morrow.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Turner. »Adam wird bald sehr krank werden. Wenn er etwas weiß, wird er reden, glauben Sie mir.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Avery.
    Zorn loderte in Turners Augen auf. »Dann wird er sterben.«

3.
    Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen. Dr. Sydney Decker war müde bis auf die Knochen. Sie öffnete die Tür zu ihrer Eigentumswohnung, tippte den Sicherheitscode ein, damit der Alarm abgestellt wurde, und schloss die Tür hinter sich ab.
    Sie hasste es, so vorsichtig sein zu müssen. Die Alarmanlage war Charles' Idee gewesen, nachdem in die benachbarte Wohnung eingebrochen worden war. Sydney nahm an, dass sie kaum eine andere Wahl hatte – es war der Preis für das Leben in einer Stadt. Dallas hatte wie die meisten Großstädte eine äußerst hohe Kriminalitätsrate.
    Sie ließ ihre Post auf das Tischchen in der Diele fallen und streifte die Schuhe ab. Unter den bestrumpften Füßen war der Fliesenboden angenehm kühl. Sie begab sich ins Wohnzimmer und schaltete die Stereoanlage an. Als die ersten Klänge einer Chopin-Klaviersonate durchs Zimmer fluteten, seufzte sie und wandte sich zur Küche. Sie wollte jetzt ein Glas Wein, ein langes, heißes Bad und zwölf Stunden ungestörten Schlaf. Vielleicht fühlte sie sich dann wieder wie ein Mensch.
    Ohne die Lichter anzuknipsen, ging sie geradewegs zum Kühlschrank und holte den eisgekühlten Chardonnay heraus, stellte die Flasche auf die Küchentheke und machte die nächste Schranktür auf. Als sie nach dem Weinglas griff, hörte sie schwere Schritte, fuhr erschrocken herum und ließ das Glas fallen, das klirrend auf dem Boden zersprang.
    »Mein Gott, Sydney, warum erschrickst du denn so?«
    »Charles!« Sie presste die Hand auf ihr wild pochendes Herz. »Was schleichst du dich so an?«
    Er betrachtete sie stirnrunzelnd. »Ich habe mich nicht angeschlichen. Ich war unten und hab mir die Nachrichten angeschaut, als ich dich hörte.«
    »Aber was machst du hier?«
    Er trat einen Schritt auf sie zu, blickte auf das zerbrochene Glas auf dem Boden und blieb stehen. »Ich habe

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