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Die letzte Schöpfung

Die letzte Schöpfung

Titel: Die letzte Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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hatten sie und Ethan kostbare Zeit vertan, indem sie über James Cooley und Samenbanken schwafelten.
    Sydney geriet in ein Schlagloch und nahm den Fuß vom Gaspedal. Aber nur für einen Augenblick, lange genug, um das Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie und Ethan konnten das Problem der Kinder nicht allein lösen. Sie hatten nicht einmal das Recht, dies zu versuchen. Hätte sie gestern die Polizei angerufen, wäre das alles nicht passiert. Dann wären Danny und Callie in Sicherheit, bei Menschen, die für sie sorgten, anstatt allein durch die Wälder zu fliehen oder sich mit ausgestrecktem Daumen auf der Interstate herumzutreiben.
    Der Gedanke ließ Sydney einen Schauer über den Rücken laufen. Alles, aber auch alles konnte Kindern passieren, die allein unterwegs waren. Musste das nicht gerade ihr und Ethan besonders klar sein?
    Immer wieder schaute sie zur Seite in den Wald, in der Hoffnung, zwei kleine Gestalten im Unterholz auszumachen. Deshalb hätte sie beinahe eine scharfe Kurve übersehen. Erst im letzten Augenblick gelang es ihr, das Steuer herumzureißen, sonst wäre sie im Graben gelandet.
    Pass auf!, ermahnte sie sich. Sieh zu, dass du zum Highway kommst. Dort wolltest du die beiden suchen. Ethan kümmert sich um den Wald. Er wusste, was er tat, und die Chancen standen gut, dass er die Kinder als Erster erwischte. Wenn nicht … okay, dann fuhren sie eben nach Champaign. Danny hatte mehr als einmal seinen Einfallsreichtum bewiesen. Er würde schon einen Weg zu Mulligan finden, und wenn er es schaffte, würden Ethan und sie bereitstehen.
    Die Station der Park Rangers flog wie ein verwischter Fleck vorbei. Als Sydney die asphaltierte Straße erreichte, senkte sie den Fuß noch tiefer aufs Gaspedal. Bald darauf kam das steinerne Eingangstor in Sicht.
    Zuerst achtete sie nicht auf das Auto, das in den Park einbog, auch nicht auf das zweite Fahrzeug dicht dahinter. Erst als ihr die blau-weiße Färbung auffiel und der erste Wagen sich quer vor sie auf die Straße stellte, nahm sie den Fuß vom Gas und trat mit aller Kraft auf die Bremse.
    Mit kreischenden Reifen kam der Explorer zum Stehen.
    Der andere Wagen hielt direkt neben ihr. Aus beiden Streifenwagen sprangen Cops, die Waffen im Anschlag.
    Verwirrt griff Sydney nach dem Türhebel.
    »Hände hoch!«, brüllte ein Polizist.
    Sydney erstarrte.
    »Los, Dr. Decker!«
    Sie wussten ihren Namen. Langsam, ganz langsam nahm Sydney die Hände hoch. »Was ist denn? Woher wissen Sie…«
    Ein Officer riss die Wagentür auf, während der andere die Waffe auf Sydney gerichtet hielt, als wäre sie eine Schwerverbrecherin. »Okay, ganz langsam, Doc. Keine hastigen Bewegungen. Steigen Sie aus.«
    Eine Sekunde starrte sie ihn ungläubig an. Ethans Warnung klang ihr noch im Ohr. Jemand musste ihn erkannt haben. Oder sie. Ethan stand im Verdacht, zwei Polizisten getötet zu haben. Bestimmt wurde mit gewaltigem Polizeieinsatz nach ihm gesucht. Doch im Moment blieb ihr keine Zeit, seine Unschuld zu bezeugen. »Ich bin allein, und ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Steigen Sie aus dem Wagen, Ma'am.«
    »Nein, Sie verstehen nicht…«
    Der Officer mit der Pistole machte eine Handbewegung, um ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Als ob das nötig gewesen wäre! »Sofort.«
    »Okay.« Sydney stieg aus, versuchte aber gar nicht erst, geduldig mit den Männern zu sprechen. »Hören Sie, wir haben keine Zeit für so was. Ich brauche Ihre Hilfe, um zwei vermisste Kinder zu finden.«
    »Sie sind verhaftet.«
    ***
    Irgendjemand folgte ihnen.
    Danny nahm Callies Arm und zog sie hinter ein Gebüsch. »Hast du das gehört?«, flüsterte er.
    Callie, die bessere Ohren hatte als ihr Bruder, nickte mit weit aufgerissenen Augen. »Aber jetzt ist es weg.«
    Sie warteten noch ein paar Sekunden. Die plötzliche Stille zerrte an Dannys Nerven. Da war jemand. Sie sahen ihn nicht, aber er beobachtete sie.
    »Vielleicht ist es Ethan oder Sydney«, meinte Callie.
    »Die wären doch nicht stehen geblieben. Komm, wir gehen weiter.« Danny hatte Angst davor, aber noch mehr Angst hatte er, stehen zu bleiben. Früher oder später würde der Verfolger sie ja doch einholen. »Die Straße kann nicht mehr weit sein.«
    Callie brauchte keine Ermunterung.
    Sobald sie sich in Bewegung setzten, kehrte das Gefühl wieder, dass etwas oder jemand hinter ihnen war. Halb gingen, halb rannten sie auf dem trügerischen, unebenen Boden. Callie stolperte, doch Danny hielt sie

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