Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
Vom Netzwerk:
lächelte Kate an, teils verlegen, teils, so schien es, traurig.
    » Sylvia, wir wollen dir nur ein paar Fragen über Amelia stellen, dann lassen wir dich wieder in Frieden « , sagte Lew ruhig. » Aber ein bisschen müssen wir dich leider belästigen, denn es sind wahrscheinlich Fragen, die dir schon einmal gestellt wurden. «
    » Okay, meinetwegen. « Sylvia verdrehte die Augen. » Es bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig, oder? «
    » Das siehst du richtig « , sagte Lew. » Du und Amelia, ihr wart beste Freundinnen? «
    » Ja. Sieht so aus. Seit der Vorschule. «
    » War Amelia wegen irgendetwas aufgewühlt oder deprimiert? « , fragte Lew.
    » Wir sind Teenager « , sagte Sylvia. » Wir sind alle deprimiert. «
    Kate lächelte. Dasselbe hätte Amelia sagen können.
    » Aber nichts Außergewöhnliches? « , beharrte Lew, ohne auf ihren Sarkasmus einzugehen.
    » In letzter Zeit wollte sie unbedingt wissen, wer ihr Dad war « , sagte Sylvia. » Sie hatte ein paar komische SMS zu dem Thema bekommen. Wer ist dein Daddy? und so’n Zeug. Genau weiß ich das nicht, denn sie wollte mir die SMS nicht zeigen. Und ich glaub, die Nummer war unterdrückt. Aber sie hat sich nicht fürchterlich über die SMS aufgeregt, jedenfalls nicht so, dass sie sich deswegen umgebracht hätte. « Sylvia schaute kurz zu Kate hinüber, dann auf den Boden. » Aber sie hat gesagt, sie würde Ihnen nicht mehr glauben, was Sie ihr über ihren Dad erzählten. Sie hat gesagt, wenn es sein müsste, würde sie die Wahrheit selbst rausfinden. «
    SMS über ihren Dad? Das erklärte, warum Amelia plötzlich angefangen hatte, nach ihrem Vater zu fragen. Doch warum hatte sie Kate nichts davon erzählt? Und wer hatte ihr diese SMS geschickt?
    » Weißt du, ob sie schon irgendetwas über ihren Vater in Erfahrung gebracht hatte? « , fragte Lew.
    Sylvia schüttelte den Kopf. » Sie hat gesagt, sie wüsste, wo die alten Tagebücher ihrer Mutter waren, und die wollte sie lesen. «
    » Hat sie das getan? « , fragte Kate erschrocken.
    » Weiß ich nicht « , sagte Sylvia. » Sie hat nie wieder darüber gesprochen. Ich wollte sie danach fragen, aber dann, na ja, dann ist es passiert. «
    » Hatte sie irgendeine enge Beziehung? « , fragte Lew. » Zu einem Jungen vielleicht? «
    » Sie hatte auf keinen Fall einen Freund « , sagte Sylvia.
    » Meine Nachbarin hat gesehen, wie Amelia ein paar Tage vor ihrem Tod mitten am Tag zusammen mit einem Jungen in unser Haus gegangen ist « , sagte Kate. » Weißt du etwas darüber? «
    » Vielleicht war das dieser Ben « , sagte Sylvia. Sie wirkte plötzlich nervös. » Die ganze Geschichte war echt schräg. Amelia hat mich auch angelogen, was das betrifft, also, wer weiß? «
    » Ja, ich habe eine SMS von einem Ben gesehen « , sagte Kate. Bei der Erinnerung zog sich ihr Magen zusammen: Du Glückspilz. » Geht er auf eure Schule? «
    » Nein, er hat sich für dasselbe Sommerprogramm für Streber in Princeton beworben wie Amelia « , sagte Sylvia leicht angewidert oder vielleicht auch eifersüchtig. » Die haben sich am laufenden Band SMS geschickt, und Amelia meinte immer ›Er ist schwul, und er wohnt in Albany, er fühlt sich einsam‹. Aber mir war die ganze Sache richtig unheimlich. «
    Lew machte sich Notizen. » Amelia hat ihm also geschrieben? «
    » Sie hat gesagt, er hätte ihre E-Mail-Adresse von jemandem in Princeton bekommen. « Sie zuckte die Achseln. » Wie gesagt, es war ziemlich schräg. Angeblich wollte er sogar herkommen, und zwar genau an dem Tag, an dem sie gestorben ist. Amelia wollte mir nie was Genaueres über ihn erzählen. Ich glaub, das Ganze war ihr irgendwie peinlich, und das zu Recht. «
    » Du kannst uns also nicht sagen, wo wir diesen Ben finden können? Seine Telefonnummer, E-Mail-Adresse? Seinen Familiennamen? « , fragte Lew. » Den Namen der Schule vielleicht? «
    Sylvia schüttelte den Kopf. » Aber die Nummer muss in ihrem Handy gespeichert sein. Die haben sich doch pausenlos SMS geschickt. «
    » Ja, die Nummer ist da « , sagte Kate. » Ich habe sie gesehen. «
    » Okay, schön. Irgendwelche Streitigkeiten, Probleme mit jemand anderem? « , fragte Lew. » Vielleicht mit irgendwelchen Mitschülerinnen? «
    » Nein. «
    » Sylvia, ich habe einen Haufen kleiner Zettel in Amelias Zimmer gefunden « , sagte Kate, die immer noch das Gefühl hatte, dass Sylvia ihnen etwas vorenthielt. » Auf allen steht Ich hasse dich. Es sieht so aus, als hätten verschiedene Leute die Zettel

Weitere Kostenlose Bücher