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Die letzten ihrer Art

Die letzten ihrer Art

Titel: Die letzten ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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Ich sage ihnen, was sie tun sollen. Sich grundsätzlich nicht beißen lassen. Das ist die Antwort. Ich hab's satt. Hydrokulturen, ja, das ist ein interessantes Thema. Kann Ihnen alles über Hydrokulturen erzählen. Faszinierende Sache, Pflanzen künstlich in Wasser zu züchten, sehr interessante Technik. Wenn man zum Mars oder sonstwohin will, sollte man alles darüber wissen. Wo, sagten Sie, wollen Sie hin?«
»Komodo.«
»Schön, lassen Sie sich nicht beißen, mehr fällt mir dazu nicht ein. Und andernfalls kommen Sie bloß nicht hier angelaufen, weil Sie es erstens nicht rechtzeitig schaffen und ich zweitens wahrscheinlich sowieso nicht hiersein werde. Ich hasse dieses Büro, sehen Sie sich das doch bloß mal an. Alles vollgestopft mit giftigen Tieren. Sehen Sie mal hier, dieser Behälter, randvoll mit Feuerameisen. Giftig. Langweilen mich zu Tode. Na, was soll's. Ich hab Kuchen hier, falls Sie Appetit haben. Möchten Sie ein Stück Kuchen? Wenn ich bloß wüßte, wo ich den gelassen hab, Tee ist auch noch da, aber der schmeckt nicht besonders. Herrgott, jetzt setzen Sie sich doch endlich hin.
Sie wollen also nach Komodo. Na, ich weiß zwar nicht, warum Sie da hinwollen, aber Sie werden schon Ihre Gründe haben. Auf Komodo gibt es fünfzehn verschiedene Schlangenarten, und davon ist die Hälfte giftig. Lebensgefährlich sind aber nur die Kettenviper, die grüne Bambusotter und die indische Kobra.
Auf der Liste der gefährlichsten Schlangen steht die indische Kobra auf Platz fünfzehn, und die anderen vierzehn Arten leben hier in Australien. Kein Wunder, daß ich kaum Zeit für meine Hydrokulturen finde, wo es hier überall nur so wimmelt von Schlangen.
Und Spinnen. Die giftigste Spinnenart ist die Atrax robustus , und die beißt jedes Jahr ungefähr fünfhundert Leute. Da viele von denen anschließend zu sterben pflegten, mußte ich ein Gegengift entwickeln, um nicht dauernd von irgendwelchen Leuten belästigt zu werden. Hat uns Jahre gekostet. Dann haben wir diesen Schlangenbißdetektor entwickelt. Nicht, daß man einen Detektor brauchte, um herauszubekommen, daß man von einer Schlange gebissen wurde – das merkt man ja normalerweise –, aber mit Hilfe des Gerätes kann man erkennen, von was man gebissen wurde, und den Biß anschließend richtig behandeln.
Möchten Sie mal eins von den Geräten sehen? Ich habe ein paar hier, im Giftkühlschrank. Werfen Sie ruhig einen Blick drauf. Ach, sieh an, da ist ja auch der Kuchen. Essen Sie schnell ein Stück, solange er noch frisch ist. Hab ich selbst gebacken.«
Er reichte uns den Schlangenbißdetektor und die steinharten Kuchenstücke, zog sich hinter seinen Schreibtisch zurück und strahlte uns von dort aus über seine Fliege und den buschigen Bart hinweg vergnügt an. Wir fanden die Geräte beeindruckender als den Kuchen und fragten Sutherland, wie viele Schlangen ihn schon gebissen hätten.
»Keine«, sagte er. »Ein weiteres Gebiet, auf dem ich enorme Fähigkeiten entwickelt habe, ist das Anfassen von Schlangen. Ich überlasse es anderen Leuten. Mach ich nicht selbst. Will ich vielleicht gebissen werden? Wissen Sie, was über mich im ›Who is Who‹ steht? ›Hobbys: Gartenarbeit – mit Handschuhen; Angeln – mit Gummistiefeln; Reisen – mit Umsicht‹. So sieht's aus. Ach, und ich trage ausgebeulte Hosen. Sobald eine angreifende Schlange etwas im Maul hat, beginnt sie Gift zu injizieren. Trägt man eine weite Hose, spritzt der Großteil des Giftes an der Innenseite des Hosenbeines herunter, wo es erheblich besser aufgehoben ist als im Bein. Sie essen Ihren Kuchen ja gar nicht. Na los, runter damit, ist noch jede Menge im Kühlschrank.«
Wir fragten zaghaft an, ob wir vielleicht einen Schlangenbißdetektor nach Komodo mitnehmen könnten.
»Klar können Sie das, klar können Sie das. Nehmen Sie so viele, wie Sie wollen. Wird Ihnen bloß nicht die Bohne nützen, weil die Dinger nur bei australischen Schlangen funktionieren.«
»Na schön, was sollen wir also tun, wenn wir von irgendwas Lebensgefährlichem gebissen werden?« fragte ich.
Er sah mich an, als sei ich bescheuert.
»Na, was machen Sie dann wohl?« sagte er. »Sie sterben. Was denn sonst? Deshalb heißt es ja lebensgefährlich.«
»Und was halten Sie davon, die Wunde aufzuschneiden und das Gift herauszusaugen?« fragte ich.
»Können Sie gerne machen«, sagte er. »Ich persönlich halte nicht viel von einem Mund voll Gift. Sämtliche Blutgefäße im Zungenbereich liegen sehr dicht an der Oberfläche,

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