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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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hinterlassen, dass sie dringend mehr Personal bräuchte, wenn die Effektivität erhalten bleiben sollte.
    Übermüdetes Sicherheitspersonal war wertlos. Dennoch musste er sich das reiflich überlegen. Er beschloss, dass er die Entscheidung darüber nicht allein treffen sollte. Das Flaggschiff des Rateri Protektorats war zu wichtig. Er würde die Funkstille brechen und erneut mit Roberto reden müssen, um das zu klären. Der Admiral hatte mehr Möglichkeiten, auf die Sicherheitsprüfungen von neuem Personal Einfluss zu nehmen als er es hatte.
    Die Überprüfung oblag allein der Admiralität. Als Kapitän eines Schiffes konnte er bestimmtes Personal anfragen und auch Leute ablehnen, aber die Sicherheitsprüfungen fielen nicht in seinen Zuständigkeitsbereich. Und schlussendlich waren sowohl seine Anfragen als auch seine Ablehnungen nur Vorschläge. Wenn die Admiralität beschloss ihn zu ignorieren, dann konnte sie das tun.
    Bei Roberto war er sich immerhin sicher, dass er nicht ignoriert werden würde. Inwieweit der dann Einfluss auf die anderen beiden Admiräle nehmen konnte war zwar nicht immer vorhersehbar, aber im Regelfall konnte Roberto sich durchsetzen. Die
Hagner
(und generell die massiv ausgebaute Raumflotte des Rateri Protektorats) war seine Idee gewesen und zu Beginn auf starke Abwehr gestoßen. In einer Gesellschafft, die zwischen den Sternen mithilfe von Sprungtoren reiste, waren Kriegsschiffe alles andere als gefragt. Sie waren sogar unnötig.
    Wozu sollte man ein teures Schiff bauen und in den Orbit eines Planeten schicken, nur um dann Truppen per Sprungtor auf eben diesen Planeten zu bringen, wenn man sie auch ohne den Umweg über ein Kriegsschiff genauso gut per Sprungtor auf den Planeten bringen konnte? Bestenfalls brauchte man ein kleineres Raumschiff, das dann Infiltrationstore vom Orbit abwarf, falls der Zielort von einem Störfeld geschützt wurde.
    Aber Zetoras wusste aus eigener Erfahrung, wie überzeugend sein Freund sein konnte. Als zweiter Offizier der
Lupardus
hatte er es regelmäßig geschafft Zetoras davon zu überzeugen, seine Befehle zu ändern oder sogar Befehle von oben zu ignorieren – beides hatte niemand außer Roberto je bei ihm erreicht.
    Als Zetoras dann aus dem Militär ausgetreten war und das Kommando über das dem militärischen Geheimdienst unterstellte Schiff an Roberto abgegeben hatte, war dieser die Beförderungsleiter in Rekordzeit hinaufgeklettert und hatte es schließlich zum Rang eines Admirals im Rateri Protektorat geschafft. Zetoras war sich nicht sicher, ob er die gleiche Karriere gemacht hätte, wenn er beim Militär geblieben wäre, aber er gönnte es Roberto – auch wenn er es ihm noch immer etwas übel nahm, dass er ihn zurück ins Militär geholt hatte.
    Am liebsten hätte er das Kommando über die Brücke an James übergeben und die Verbindung mit Roberto hergestellt, aber der hatte erst später wieder Schicht und schlief derzeit hoffentlich tief und fest. Er würde also wohl oder übel auf der Brücke bleiben müssen, da er nicht vorhatte, das Schiff an jemand anderen als Liora oder James zu überstellen. Es blieb ihm also nichts weiter übrig als seine Schicht abzuwarten.
     
     
    Hasenburg – Rateri II
     
    „Deine Mutter!“
    Das war alles, was Husegan das gesamte Verhör über von sich gegeben hatte. Irgendwie hatte er es geschafft, seine Stärke wiederzufinden und gegen ihr Verhör Widerstand zu leisten. Sie hatte damit gerechnet, dass das passieren würde, aber nicht so bald.
    Nicht schon während des ersten Verhörs nachdem sie ihn gebrochen hatte. Der Mann war im künstlichen Koma gewesen. Das Blut aus seinem Körper wurde pausenlos abgezapft und durch einen Cocktail aus Blut und Drogen ersetzt, aber irgendwie hatte er es geschafft, wieder da zu landen, wo sie angefangen hatten. Wie hatte das passieren können?
    Frustriert rammte sie ihm die Spritze mit dem Anästhetikum in den Hals und versetzte den Mann in einen tiefen Schlaf.
    Was jetzt?
    Auf die Frage wusste sie keine Antwort. Sie überlegte, ob sie Kontakt mit Phlin aufnehmen sollte, als dieser sich bei ihr meldete.
    „Wenn man vom Teufel spricht.“, sagte sie als sie die Verbindung öffnete.
    „Was?“
    „Ich hatte grad überlegt, ob ich mich bei dir melden soll. Was gibt es?“
    „Du hast mehrere Tage mit Husegan gehabt. Hast etwas aus ihm herausbekommen?“
    „Ja und nein. Ich habe Codes zum Firmensitz von Husegan Verteidigung von ihm bekommen können und war in ihren Büros. Aber

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