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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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schicke dir ihre Adresse zusammen mit den restlichen Dateien.“
    „Okay. Pass auf dich auf – und auf mein Schiff.“
    „Dein Schiff? Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mir das Kommando überstellt hast. Du weißt, dass ich besitzergreifend bin. Aber ich gebe mir alle Mühe.“
    Jetzt war es Roberto, der lachte.
    „Mehr kann ich nicht verlangen.“
    Damit schloss er die Verbindung.
    Wenn Roberto alles hinbekam, wie er es haben wollte, dann würde das versprochene kriminalistische Personal in drei Stunden auf der Hagner eintreffen.
    Das gab Zetoras gerade genug Zeit, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Er musste ein Quartier vorbereiten lassen, das für vier Personen und forensische Ausrüstung Platz bot, er musste sicherstellen, dass das Störfeld deaktiviert war und es niemand mitbekam und er musste Liora informieren. Das war alles machbar, aber die Zeit war knapp, vor allem, da Geheimhaltung geboten war. Niemand sollte im Voraus von der Ankunft des Personals erfahren.
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass er vergessen hatte, den Admiral über die großen Mengen an Acetylsalicylsäurehaltigen Medikamenten zu informieren, die sie bei McOren gefunden hatten, aber tat den Gedanken ab. Er konnte es auch noch bei ihrem nächsten Gespräch erwähnen.
     
     
    Mühsam schleppte sich die Saboteurin durch die Gänge der Hagner auf den Weg zur Krankenstation. Sie hatte es zu spät zu McOrens Quartier geschafft und sämtliche ihrer Acetylsalicylsäurevorräte waren von der Schiffssicherheit beschlagnahmt worden. Auf der Krankenstation musste sie aufpassen, sich nicht zu viel geben zu lassen, sonst könnte es auffallen, aber sie brauchte dringend eine Dosis, die Anstrengungen des Vortags hatten ihre Kräfte aufgezehrt.
    Wie sie die nächsten Tage ohne ihre Vorräte überstehen sollte, wusste sie noch nicht, aber sie würde sich etwas einfallen lassen. Jetzt musste sie zu allererst an ihr momentanes Überleben denken. Wenn das gesichert war, konnte sie Pläne schmieden.
    Ich hätte die Vorräte besser verstecken sollen. Außerhalb des Quartiers.
    Ein Fehler, den sie nicht wiederholen würde.
     
     
    Hasenburg – Rateri II
     
    „Weißt du, wenn du mir nicht helfen willst, dann habe ich keine Verwendung für dich.“
    „Deine Mutter!“
    Seit einer halben Stunde war Ranai nun dabei, Husegan zu verhören – oder es zumindest zu versuchen. Er war wieder bei voller Stärke und leistete ihrem Verhör massiven Widerstand. Phlin gegenüber hatte sie gesagt, sie würde auf Granit beißen, aber das schien ihr mittlerweile untertrieben. Granit konnte man brechen, man konnte es schleifen… mit Husegan ging nichts davon.
    „Und wenn ich keine Verwendung für dich habe…“, sie griff nach einem Messer und zögerte.
    Wollte sie ihre Quelle wirklich endgültig versiegen lassen? Von den Problemen, die sie mit Phlin kriegen würde ganz zu schweigen. Sie konnte ihn aber auch nicht gehen lassen, der Mann war ein Verräter. Sie wollte nicht wissen, was er anstellen konnte, wenn sie ihn gehen lassen würde. Und ihn hier unter Narkose zurückzulassen war auch nicht über einen längeren Zeitraum möglich. Nicht, wenn sie ihren Plan umsetzen konnte.
    „Na komm, töte mich. Steck mir dein Messer in die Brust.“
    War das ein Lächeln auf seinem Gesicht?
    „Wenn du darauf bestehst.“, antwortete sie und warf ihm das Messer zielgenau in die Kehle.
    Das Lächeln auf Husegans Gesicht machte blankem Schock Platz als das Leben aus ihm wich.
     
     
    Neu Hamburg – Rateri I
     
    Zwei Stunden hatte sie nun vor dem Büro gestanden und die Sekretärin hatte sie immer und immer wieder vertröstet. Sie war geduldig, aber so langsam war ihre Geduld am Ende. Davon abgesehen, war die lange Wartezeit auch nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Wenn er sie für wichtig erachten würde, dann würde er sie nicht derart lange warten lassen.
    „Sie können jetzt reingehen.“
    Ranai stand auf und warf der Sekretärin einen verächtlichen Blick zu.
    „Danke.“, sagte sie mit vor Sarkasmus strotzender Stimme und betrat das Büro.
    Hinter seinem Schreibtisch saß Admiral Rodriguez und schaute sie gespannt an.
    „Ich wollte schon lange wissen, wie unsere letzte verbliebene Level Fünf Agentin aussieht. Was kann ich für Sie tun?“
    „Sie sind gut informiert.“
    „Das macht sich in meiner Position bezahlt. Wie sonst könnte ich meinen Stab frei von Ihren Agenten halten?“
    „Ja, das hat uns schon lange Interessiert, wie Sie das

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