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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sonderlich interessierten. Aber hier geht es um etwas ganz anderes. Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, das Beste aus einer gegebenen Situation machen – und improvisieren.«
    »Verzeihen Sie mir diese Bemerkung, Dr. Jennings, aber es ist schon rührend, wie Sie mir einen Job schmackhaft machen wollen, bei dem Sie selbst darüber nachdenken, wann und wie Sie am Besten aussteigen.«
    Jennings lachte heiser. »Ich sage Ihnen, eines Tages werden Sie Bordärztin auf einem Star Corps Schiff sein! So weit kriege ich Sie!«
     
     
    Auf der Brücke der STERNENFAUST hatte inzwischen wieder die Stammcrew übernommen. Commander Leslie war der letzte, der eintraf.
    Verstärkt wurde die Brückencrew durch Bruder Patrick. Der Christophorer teilte sich mit einem Fähnrich namens Roger Canderra die Konsole für Ortung und Kommunikation. Canderra – ein junger Mann mit orangerot gefärbten Farben, was seit der Abschaffung sämtlicher Haarerlasse auch beim Star Corps erlaubt war – wurde abkommandiert und würde während des weiteren Gefechtsverlaufs wieder dem etatmäßigen Kommunikationsoffizier Platz machen.
    Lieutenant Sara Majevsky hatte das Kommando kurz zuvor an den Ersten Offizier übergeben. Anschließend begab sie sich zu Bruder Patrick an die Konsole für Ortung und Kommunikation. Der Platzmangel blieb an Bord von Star Corps Schiffen aller Größenklassen ein immerwährendes Thema. Insbesondere galt dies aber wohl für die Leichten Kreuzer.
    Die Brücke war so beengt, dass es kaum möglich war, einen weiteren Arbeitsplatz einzurichten. Commander Leslie hatte sich immer vorgestellt, dass es besser gewesen wäre, die Funktionen von Kommunikation und Ortung nicht vom selben Offizier bedienen zu lassen und sich auch schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie man die Brücke eines Leichten Kreuzers umgestalten konnte, um so etwas möglich zu machen.
    Bei seinen Vorgesetzten war er damit auf wenig Gegenliebe gestoßen.
    Der Einzige, der Interesse an diesen Gedanken gehabt hatte, war Admiral Rudenko , erinnerte sich Commander Leslie. Der Captain der STERNENFAUST erinnerte sich auch noch sehr genau an die Antwort, die der mit Abstand jüngste Admiral des gesamten Star Corps ihm gegeben hatte.
    »Irgendwann wird das kommen, Commander. Und zwar so wahr ich hier sitze. Es ist nur eine Frage der Zeit und der Finanzen. Der Far Horizon Konzern hat eine verbesserte Ortungsanlage bereits in der Schublade – vollkommen produktionsfähig. Wenn die eingeführt wird, ist das alte System mit der Doppelzuständigkeit eines Offiziers für zwei so wichtige Bereiche ohnehin nicht mehr aufrecht zu erhalten.«
    Das war vor einem halben Jahr gewesen.
    Commander Leslie hatte inzwischen begriffen, dass es wahrscheinlich noch mindestens ein Jahrzehnt dauern würde, bis man bereit sein würde, in ein neues, verbessertes Ortungssystem zu investieren. Im Augenblick lag der Fokus irdischer Raumtechnik eher in der Herstellung großer Flotten, nicht so sehr in der Qualität.
     
     
    Leslie hatte soeben das Kommando wieder übernommen und warf einen Blick auf seinen Ersten Offizier.
    Soldo legte einen sorgenvollen Gesichtsausdruck auf, als auf dem taktischen Übersichtsschirm die Positionen der Angreifer aufleuchteten.
    Die Staffel näherte sich in einer weit gespreizten Formation. Fünfzehn Einheiten waren es, von denen ein Verband von zehn Einheiten sich von der Hauptgruppe zu trennen begann.
    »Teilformation spaltet sich ab und nimmt Kurs auf den Venus Guardian«, meldete Majevsky.
    »Waffensysteme einsatzbereit – bis auf ein Raketensilo«, meldete Lieutenant Barus.
    »Feuer frei bei ausreichender Trefferchance«, befahl Leslie.
    »Aye, aye, Sir«, murmelte Chip Barus. Der Waffenoffizier wirkte sehr konzentriert. Eine ganze Sequenz verschiedener Schaltungen musste jetzt vorgenommen werden.
    Inzwischen kam auch von den anderen Schiffen die Meldung der Gefechtsbereitschaft. Insbesondere bei der ALLISON dauerte es etwas, bis der Dreadnought von seinen angedockten Raumbooten in die richtige Stellung gebracht wurde.
    Dasselbe galt für den stark angeschlagenen Leichten Kreuzer BAIKAL unter dem Kommando von Commander Craig Manninger.
    Die ersten Strahlenschüsse wurden abgefeuert, während die Star Corps Schiffe schon einmal ihre Raketen starteten, sofern sie dazu noch in der Lage waren.
    »Das war unsere letzte«, verkündete Lieutenant Barus. »Abgeschossen mit dem einzigen Silo, das wir noch zur Verfügung haben!«
    Die Lenkwaffen

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