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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Geschwindigkeitsanzeige und eine Kursangabe.
    »Das Objekt nähert sich uns. Es steuert uns exakt an.«
    »Ziemlich klein für eines der Diskusschiffe«, stellte Kücük fest.
    »Es muss ein Beiboot sein«, sagte Mutawesi. »Die werden ausgesetzt, um den Schiffswracks den Rest zu geben, in denen vielleicht noch jemand lebt …«
    »Scheint, als würden wir schneller wieder Teil der Schlacht, als uns lieb sein kann«, knurrte Clintor und tickte nervös mit den Fingern auf dem Armlauf seines Schalensitzes.
    »Captain, ich würde jetzt nicht mehr toter Mann spielen«, forderte Vitranjan. »Die haben es auf uns abgesehen. Wollen wir uns einfach abschlachten lassen? Vorher könnten wir dem Riesen-Arachnoiden doch noch einen Schuss verpassen!«
    »Es bleibt alles wie es ist«, entschied Mutawesi. »Ich habe nicht vor, jetzt die Nerven zu verlieren.«
     
     
    Commander Leslie war es zunächst schwer gefallen, sich auf Bruder Patricks Ausführungen zu konzentrieren, als dieser von irgendwelchen Strukturfeinheiten im Panzermaterial des Riesen-Arachnoiden zu sprechen begann. Welche Relevanz hat das um Himmels willen im Moment? , ging es ihm durch den Kopf. Man muss schon sehr viel Gottvertrauen haben, um sich in einer Situation wie dieser auf derartige Nebensächlichkeiten konzentrieren zu können. Aber vielleicht hat ja jeder seine eigenen Strategien, um mit der Situation fertig zu werden und seine inneren Spannungen zu bewältigen.
    Dann aber begannen ihn die Ausführungen des Christophorers zunehmend zu interessieren.
    »Diese Strukturveränderungen könnten ein Resonanzphänomen sein und uns vielleicht etwas darüber verraten, was sich im Inneren dieses Monstrums so tut«, glaubte Bruder Patrick. »Ich bin der Meinung, dass wir diesem Phänomen unbedingt weiter nachgehen müssen.«
    »Sie denken, dass wir auf diese Weise eine Kommunikationsbasis finden könnten?«
    »Warum nicht?«
    »Meiner Einschätzung nach ist diese Basis technisch vorhanden. Aber die andere Seite denkt überhaupt nicht daran, zu verhandeln. Sie will das Sol-System erobern. Nichts, was die Msssarrr unternommen haben, ließ daran auch nur den Hauch eines Zweifels.«
    »Aber es kann doch nicht schaden, etwas mehr über seinen Gegner zu wissen, oder etwa nicht?«
    Leslie musste unwillkürlich lächeln und wechselte einen kurzen Blick mit Björn Soldo.
    »Sie sehen die Msssarrr als Ihren Gegner an?«, fragte Leslie etwas sarkastischer, als er es eigentlich beabsichtigt hatte.
    Nicht etwa als Mitgeschöpf, das zufällig nur beabsichtigt, Ihr Gehirn zu verspeisen? , fügte der Captain der Sternenfaust noch in Gedanken hinzu, schluckte diese Bemerkung aber gerade noch rechtzeitig wieder herunter.
    Bruder Patrick blieb vollkommen ruhig.
    Er hob die Augenbrauen und sagte. »Alles, was ich möchte, ist ein Platz an einer Ortungskonsole.«
    »Auf der Brücke?«
    »Anderswo ist das seit dem Vorfall von Kontrollraum E im Moment nicht möglich.«
    »In Ordnung. Aber während des eigentlichen Gefechts haben andere Dinge absoluten Vorrang.«
    »Ja, Sir.«
    Bruder Patricks Blick wurde plötzlich von der taktischen Übersicht gefesselt.
    »Ist irgendetwas, Bruder Patrick?«, erkundigte sich Lieutenant Commander Soldo.
    Patrick runzelte die Stirn. Dann deutete er auf einen Punkt, der ein ziviles Schiff im Erdorbit darstellte. »Seltsam. So gut wie alle zivilen Schiffe sind aus dem Erdorbit verschwunden, da dort vermutlich bald gekämpft wird. Aber den Besitzer dieses Schiffes scheint das nicht zu schrecken.«
    Bruder Patrick berührte den entsprechenden Punkt auf der Übersicht. Das Schiff wurde als Raumyacht klassifiziert. Es erschien der Vermerk »ID-Kennsignal wird unterdrückt.«
    »Das gibt es eigentlich nur bei Einheiten des Geheimdienstes«, ergänzte Leslie.
    Bruder Patrick hob die Augenbrauen. »Nun, das wäre natürlich eine Erklärung«, murmelte er. Die Falte mitten auf seiner Stirn wurde tiefer und Leslie fragte sich für einen Moment, was dem Christophorer jetzt wohl im Kopf herumspuken mochte.
    Er machte eine ruckartige Bewegung und wandte das Gesicht in Commander Leslies Richtung. »Es war nicht meine Absicht, irgendwelche Spekulationen anzustellen oder solche auszulösen, Captain.«
    »Natürlich nicht«, gab Leslie zurück.
    Zur Hölle mit euch Christophorern!
     
     
    Commander Leslie begab sich auf den Weg zur Krankenstation von Dr. Miles Jennings, der im Rang eines Lieutenants als Schiffsarzt an Bord der STERNENFAUST diente. Bis zum vermutlichen

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