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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Diskus getroffen worden. Das Eindringen des Wuchtgeschosses verursachte zuerst eine Implosion und dann eine Explosion. Ein Stück der Panzerung flog ins All. Die Reibungshitze des Projektils beim Durchschlagen der Panzerung sorgte für eine Hitzeentwicklung, die offenbar ausreichte, um irgendein Gasreservoir im Inneren des Schiffes zu entzünden.
    Den Ortungsanzeigen nach war es ein Reservoir mit konzentriertem und unter Hochdruck gelagertem Sauerstoff.
    Einem Flammenwerfer gleich spuckte eine Feuerzunge ins All hinein. Es erinnerte an die hervorblitzende Flammenzunge eines Drachen – oder an die in den Computerspielen mit historischer Hintergrundkulisse immer sehr übertrieben dargestellte Mündungsfeuer einer antike Schusswaffe des späten zwanzigsten und frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts.
    Das Schiff kam durch diesen Energiestoß, der in seiner Wirkung einer Raketenstufe glich, vom Kurs ab und drehte sich auf chaotischer, nicht vorausberechenbarer Weise mehrfach um die eigene Achse. Dabei geriet es ziemlich tief in das Schussfeld des Star Corps Verbandes. An Bord des Msssarrr-Raumers musste die blanke Panik angesichts der Tatsache ausgebrochen sein, dass man sich nun viel weiter dem Feind genähert hatte, als dies beabsichtigt und taktisch klug war.
    Unablässig feuerte der Msssarrr-Raumer um sich. Er wirkte wie eine Wunderkerze oder ein Funken sprühender Knallteufel aus einem Silvesterfeuerwerk, der feuerspuckend über den Boden hüpfte.
    Ein Treffer erwischte eines der Solar Defender-Boote, deren Aufgabe es war, die Position der ALLISON zu stabilisieren.
    Das betroffene Boot bekam einen Volltreffer in den Maschinentrakt. Der Captain meldete Totalausfall. Gleichzeitig begann sich die ALLISON leicht zu drehen. Der zweite angedockte Solar Defender versuchte, diese Drehbewegung zu stoppen. Aber anstatt ihr entgegen zu wirken, machte der Rudergänger des Raumbootes die Situation noch schlimmer. Der Schub hatte nur abgeschätzt und nicht so schnell exakt errechnet werden können, zumal es in der Gleichung ein paar Unbekannte gab. Es war eine Sache des Instinktes und der schnellen Sekundenentscheidung! , ging es Commander Leslie durch den Kopf, während er das Drama auf dem Hauptbildschirm und auf der schematischen Positionsübersicht verfolgte.
    In diesem Moment bekam die ALLISON zwei weitere schwere Treffer.
    »Funkkontakt zur ALLISON bricht ab«, meldete Majevsky. »Es scheint keine Kommunikation zwischen dem Dreadnought und der angedockten Solar Defender-Einheit mehr zu geben.«
    Commander Leslie biss sich auf die Unterlippe.
    Die Verantwortung lag jetzt bei ihm.
    Und so, wie es schien, hatte er nur Optionen, die er eigentlich vermeiden wollte.
    »Sie müssen den Verband auflösen, Sir«, stellte Soldo fest.
    Leslie nickte. Darauf würde es wohl hinauslaufen.
    »Funk! Versuchen Sie noch einmal Kontakt zur ALLISON zu bekommen!«
    »Negativ. Versuch fehlgeschlagen. ID-Signal bricht ab«, lautete Majevskys Meldung.
    »Wenn das ID-Signal abreißt, muss am Zentralrechner des Kommunikationssystems ein Schaden entstanden sein«, sagte Soldo. »Das bedeutet, die Kampfbereitschaft der ALLISON ist wahrscheinlich nicht mehr hinzubekommen.«
    »Ich weiß«, nickte Leslie. »Majevsky, schalten Sie eine Konferenz mit allen Einheiten des Verbandes!«
    »Ja, Sir!« Sie berührte mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand ein paar Sensorfelder und fuhr einen Moment später fort: »Sir, der Funkkanal ist frei. Sie können sprechen.«
    »Hier Commander Leslie von der STERNENFAUST. Wir fliegen einen Frontalangriff. Daran beteiligen sich die Leichten Kreuzer PLUTO, STERNENFAUST und CATALINA. Alle zum Verband gehörenden Raumboote der Solar Defender-Klasse werden versuchen, die Überlebenden der BAIKAL aufzunehmen – außer SOLAR DEFENDER 32. Sie werden an die ALLISON andocken und dabei mithelfen, das Schiff zu stabilisieren. Noch Fragen?«
    »Sir, wir haben keinen Kontakt zur ALLISON«, meldete sich Lieutenant Toshikawa, der Captain der SOLAR DEFENDER 32.
    »Versuchen Sie es über die Frequenzen der persönlichen Kommunikatoren.«
    »Das haben wir schon. Aber im Moment ist alles tot.«
    »Es gibt da tatsächlich ein Interferenzphänomen, das alle Frequenzen überlagert«, meldete Majevsky.
    »Einer der letzten Treffer, die die ALLISON einstecken musste, ging in Sektion 8«, ergänzte Soldo.
    »Verstehe«, murmele Leslie.
    Was sich in der Sektion 8 eines Dreadnought befand, der nach klassischem Bauplan gefertigt worden war,

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