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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten
Autoren: Alfred Bekker
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Admiral Kevin Müller benannten) Müller-Formation für den Gegner auch ein sehr viel schwerer zu treffendes Ziel dar, da ihm ja nur der schmale Bug und nicht die Breitseite zugewandt wurde.
    Man musste also mit möglichst hoher Geschwindigkeit in den gegnerischen Raumschiff-Pulk einfliegen und sofort abbremsen. Dort angekommen konnten alle vier Breitseiten der Star Corps Raumer dann ihre schreckliche Feuerkraft entfalten und eine Schneise in die gegnerische Formation schlagen.
    Die zylinderförmigen Star Corps Schiffe drehten sich dann um die eigene Achse, während alle vier Breitseiten zugleich auf Dauerfeuer geschaltet wurden. Die Müller-Formation verhinderte dabei, dass Gauss-Feuer die eigenen Schiffe treffen konnte.
    »Captain, Commander Levonian von der CATALINA meldet sich«, sagte Lieutenant Sara Majevsky.
    »Auf mein Display!«, verlangte Leslie.
    Er wollte die taktische Großansicht weiterhin vor Augen haben, während er dem Feind entgegenflog.
    Ned Levonians Gesicht erschien wenig später auf dem Display der Konsole, die zum Sessel des Captains gehörte.
    An der Kennung im linken oberen Eck war erkennbar, dass Levonian einen Konferenzmodus aktiviert hatte und auch Commander Stephan van Deyk von der PLUTO zugeschaltet war.
    »Ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Idee ist, was du vor hast, Richard«, eröffnete Levonian. »Wir laufen denen doch ins offene Messer – und die CATALINA hat ohnehin schon einiges abbekommen!«
    »Wir tun das, um unsere Kameraden von der BAIKAL zu retten, die in diesem Moment gerade um ihr Überleben kämpfen«, sagte Richard Leslie sehr ernst. »Von der Besatzung der ALLISON mal ganz abgesehen, die wir selbst beim besten Willen nicht evakuieren könnten, weil wir gar nicht in der Lage wären, so viele Personen auf den Einheiten unseres Verbandes aufzunehmen.«
    »Es geht um die Erde«, sagte Levonian. »Hast du eigentlich mal auf den Ortungsschirm geschaut und dir die Positionsübersicht wirklich zu Gemüte geführt?«
    »Ich tue seit Stunden nichts anderes, Ned.«
    »Die Msssarrr brechen einfach durch. Und ihr Ziel ist die Erde, dass ist doch nicht zu leugnen! Da sind inzwischen drei Leichte Kreuzer im Orbit, die die Invasoren erwarten. Wir hätten die Möglichkeit gehabt, uns zurückzuziehen, um im Erdorbit eine neue Formation zu bilden!«
    »Dazu hat uns niemand den Befehl gegeben!«
    »Mag sein, aber es wäre das Vernünftigste.«
    »Stephan, sag du doch auch mal deine Meinung!«, wandte sich Ned Levonian an Commander van Deyk.
    Leslie kochte innerlich. Sie alle drei waren zusammen auf die Star Corps Akademie gegangen. Sie waren befreundet. Aber dies war ein militärischer Einsatz und es stand Levonian nicht zu, so mit ihm zu reden. Bei aller Freundschaft nicht.
    Van Deyks Gesicht erschien in einem Nebenfenster auf dem Display. Er runzelte die Stirn.
    Bevor er etwas sagen konnte, hatte Leslie das Wort ergriffen.
    »Hör zu, Ned. Ich habe zufällig die Aufgabe bekommen, die Einheiten dieses Verbandes zu koordinieren – und nicht du. Das magst du bedauern, aber es ist nun einmal so. Deswegen wirst du dich mit meinen Anweisungen abfinden müssen. Ich weiß, dass man alles aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann, aber ich musste entscheiden – und das habe ich getan.«
    Ned Levonians Gesicht veränderte sich.
    Er starrte Richard Leslie völlig perplex an.
    »Halte dich an die Kursvorgaben, Ned! Leslie Ende.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Leslie atmete tief durch.
    Für einige Augenblicke herrschte Schweigen.
    Schließlich war es Bruder Patrick, der das Wort ergriff.
    »Wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten: Ich denke, das war unumgänglich, Captain.«
    Leslie wechselte einen kurzen Blick mit dem Christophorer. Aber er sagte nichts. Es gab jetzt einfach Wichtigeres.
     
     
    Eine halbe Stunde verging.
    Die STERNENFAUST geriet von vorn unter Beschuss, aber es gab nur ein paar leichte Treffer.
    Die Jagdgeschütze am Bug waren im Dauereinsatz. So sehr sich jedoch Chip Barus auch anstrengte, es wurde nichts getroffen.
    Die drei Leichten Kreuzer des Star Corps fuhren in den Pulk der herannahenden Msssarrr-Schiffe hinein.
    Die Msssarrr gingen, soweit möglich, auf Ausweichkurs und versuchten, möglichst schnell die Distanz zu den Star Corps-Einheiten zu vergrößern. Außerdem beschleunigten sie, um den Zeitrahmen der Begegnung zu verringern.
    Beide aufeinandertreffenden Verbände flogen mit sehr geringen Geschwindigkeiten. Bei Werten über 0,05 LG wurden
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