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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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brauchte man niemandem zu sagen, der auf der Star Corps Akademie auf Ganymed gewesen war. Das gehörte schließlich zum Standardwissen über Raumschiffstypen.
    Sektion 8 beherbergte eines der beiden gigantischen Bergstromaggregate, mit deren Hilfe das Schiff sich bei Überlichtflug im Zwischenraum halten konnte.
    Dass bei Beschädigungen oder der Zerstörung dieses Aggregates unter Umständen Strahlung mit 5-D-Komponenten freiwerden konnte, die jeglichen Funkverkehr an Bord überlagerte, war bekannt.
    Offenbar war genau das passiert.
    Da auch die Interkom-Anlage und vermutlich sogar das gesamte Kommunikationssystem an Bord der ALLISON ausgefallen waren, bedeutete dies an Bord eines so gigantischen Schiffes das pure Chaos. Hunderte von Besatzungsmitgliedern standen plötzlich ohne Koordination da. Bei weiteren schweren Treffern konnte nicht einmal eine vernünftig organisierte Evakuierung durchgeführt werden.
    Die Männer und Frauen, die sich im Moment noch an Bord des riesigen Schiffs befanden, waren wirklich nicht zu beneiden.
    »Koordinieren Sie sich mit der bereits angedockten Einheit SOLAR DEFENDER 27«, befahl Leslie. »Lieutenant Garosse von der 27 hat dabei das Kommando. Leslie Ende. Majevsky?«
    »Ja, Sir?«
    »Ich will eine Positionsansicht mit allen sich derzeit auf uns zu bewegenden Msssarrr-Einheiten.«
    »Ja, Sir.«
    Majevsky veränderte den Ausschnitt der Positionsanzeige entsprechend und sorgte außerdem dafür, dass diese Darstellung jetzt nahezu zwei Drittel der Fläche des Panorama-Schirms einnahm. Die Ansicht des nahen Weltraums füllte jetzt nur noch ein Teilfenster des Schirms.
    Für eine taktische Beurteilung war das auch notwendig.
    Dabei stellte Leslie etwas fest, womit er schon gar nicht mehr gerechnet hatte.
    Außer einem Pulk von gewöhnlichen Diskusschiffen bewegte sich nun auch der Riesen-Arachnoide auf die gegenwärtige Position der STERNENFAUST zu.
    Und zwar mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit!
    »Triffler! Starten Sie das Ionentriebwerk! Maximale Beschleunigung. Programmieren Sie einen Kurs direkt auf die Gruppe der Angreifer zu und überspielen Sie die Daten an die CATALINA und die PLUTO.«
    »Ja, Sir«, bestätigte der Rudergänger und machte sich sofort ans Werk. Seine Sicherheit im Umgang mit den Bordsystemen, über die der Rudergänger von der Konsole aus die Kontrolle hatte, war inzwischen so sicher, als ob er schon seit Jahren nichts anderes gemacht hätte, als einen Leichten Kreuzer des Star Corps zu manövrieren. Ein dumpfer, grollender Laut machte sich bemerkbar.
    Der Boden unter Leslies Füßen vibrierte leicht. Die Aufwärmphase der Ionentriebwerke hatte begonnen.
    »Bandit 33 und 36 auf Gegenkurs«, meldete Barus.
    »Benutzen Sie die Jagdgeschütze im Bug, wenn Sie glauben, dass Sie etwas treffen können«, erwiderte Leslie. »Bruder Patrick?«
    »Sir?«, fragte Patrick und sah zum ersten Mal seit langer Zeit von der Anzeige der Konsole auf, die er sich zurzeit mit Lieutenant Majevsky teilte.
    »Liefern Sie mir bitte eine Kursanalyse des Riesen-Arachnoiden. Der mag im Moment weit von uns entfernt sein, aber da hat sich etwas geändert.«
    »Nein, Sir. Der Kurs hat sich nicht geändert. Nur die Geschwindigkeit.«
    »Ursache, Bruder Patrick?«
    »Darüber bin ich schon seit etwa fünf Minuten am Rätseln.«
    »Wieso?«
    »Ich habe hier ein sehr eigenartiges Signal aufgezeichnet. Die mathematischen Beziehungen der Signalkomponenten zueinander entsprechen in frappierender Weise exakt den mathematischen Beziehungen der Nanostruktur-Schwankungen im Oberflächenmaterial des Riesen-Arachnoiden.«
    Commander Leslie runzelte die Stirn.
    Er erhob sich von seinem Kommandantensessel und trat an Bruder Patricks Arbeitsplatz heran.
    »Was sagen Sie da?«
    »Ich habe bis jetzt keine Ahnung, was dieses Phänomen zu bedeuten hat«, stellte der Christophorer fest.
    »Was ist der Ursprung des Signals, von dem sie sprechen?«
    »Ich habe das näher lokalisiert. Dem Außenmaterial nach handelt es sich um das Wrack eines Solar Defender-Raumbootes. Allerdings wird keine ID-Kennung mehr gesendet und auch ansonsten müssen an Bord sämtliche Systeme außer Betrieb sein.«
    »Machen Sie einen Abgleich mit der taktischen Gefechtsanalysefunktion des Bordrechners«, empfahl Lieutenant Chip Barus. »Dann bekommen Sie vielleicht heraus, um welche Einheit es sich handelte …«
    »Vielleicht könnte das jemand übernehmen, der sich mit dem Taktik-Programm besser auskennt als ich«, sagte Bruder

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