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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten
Autoren: Alfred Bekker
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anerkennen.«
    Don Grams verzog das Gesicht.
    »Ich nehme an, das sieht die Mehrheit Ihrer Kameraden anders.«
    »Das will ich nicht hoffen.«
     
     
    Auf der Brücke der STERNENFAUST schlug Commander Leslie die Beine übereinander und lehnte sich zurück. Er hatte soeben eine kurze Ansprache an die Mannschaft und die anderen zum Verband gehörenden Schiffe hinter sich gebracht, in der er erklärte, dass er nach wie vor den Hohen Rat als jene Instanz ansehe, die berechtigt sei, dem Star Corps Weisungen zu erteilen.
    »Das war sehr mutig«, meldete sich Bruder Patrick zu Wort.
    »Danke, aber Mut ist ein relativer Begriff. Für jemanden, der objektiv betrachtet schon seit vielen Stunden permanent in Lebensgefahr schwebt, ist es nicht besonders mutig, sich gegen eine putschende Junta auszusprechen, die im Moment zumindest noch gar nicht die Mittel hat, sich an der Macht zu halten – geschweige denn sich durchzusetzen.«
    »Ich glaube, Sie beurteilen das etwas zu rosig«, sagte Soldo, den die Nachricht vom Umsturz auf der Erde ebenso erschüttert hatte wie Leslie. »Ich habe bereits mehrere Grußadressen an die neue Regierung verzeichnet. Sowohl von Star Corps Kommandanten, als auch von Organisatoren der planetaren Verteidigung. Selbst die Mercury Mining Company hat sich bereits geäußert und Johnson Unterstützung zugesagt.«
    »Die haben doch nur Angst, dass die Putschisten möglicherweise den Status des Merkur abschaffen!«, mischte sich Lieutenant Barus ein.
    »Von welchem Status sprechen Sie?« Commander Leslie runzelte die Stirn.
    »Dass ein Planet quasi im Privatbesitz eines Konzerns ist, der dadurch Sitz und Stimme im Hohen Rat bekommt«, erwiderte Lieutenant Commander Soldo.
    Leslie atmete tief durch. »Streng genommen trifft das auch auf die Drei Systeme zu … Und an deren Status wird auch eine Junta nichts zu ändern wagen.«
    »Vermutlich bekommen diese neuen Oberhäupter überhaupt nicht mehr die Möglichkeit, irgendetwas zu ändern«, meldete sich Chip Barus zu Wort. »Die ersten Diskusschiffe erreichen gerade den Erdorbit.«

 
Kapitel 7 – UFOs am Nachthimmel
     
    »William Beaufort! Worauf wartest du noch?«
    Die Frau, die mich da so anherrschte, war meine Lehrerin Regina Zhong Fu, eine zierliche indisch-chinesisch-kaukasische Mischung mit viel Durchsetzungskraft, die sie in ihrem Job wohl auch brauchte.
    »Ich komme gleich, Regina«, sagte ich. An dem Internat, auf das ich ging war es üblich, seine Lehrer mit dem Vornamen anzusprechen. Aus welchem Grund auch immer. Es musste irgendeine Philosophie von Gleichberechtigung und partnerschaftlichem Verhältnis dahinter stehen. Aber die Tatsache, dass wir unsere Lehrer mit Vornamen anredeten, hieß nicht, dass es nicht die gleichen Probleme gegeben hätte, wie überall, wo sich Menschen bemühten, andere Menschen zu erziehen.
    Ich konnte mich von dem Anblick des Mondhimmels nicht losreißen. Schon eine ganze Weile stand ich in der Kuppelhalle aus einem transparenten Spezial-Kunststoff, der vor allem dafür sorgte, dass die Temperaturschwankungen auf der Mondoberfläche ausgeglichen wurden.
    Unter der Kuppel herrschten Bedingungen nach Erdnorm. Allerdings war es nicht ratsam, sich dort bei einem Strahlensturm aufzuhalten.
    Die angrenzenden Gebäudekomplexe des Far Horizon Internats für Hochbegabte, auf das ich in den Tagen der Msssarrr-Invasion ging, bildeten nur die Spitze des Eisberges. 80 Prozent der Anlage befanden sich aus Strahlenschutzgründen unterhalb der Mondoberfläche.
    Aber diesmal war es kein harmloser Sonnenwind, vor dessen Partikelregen man sich leicht in Sicherheit bringen konnte. Kein Schutzraum, in den man begibt und abwartet, konnte hier helfen.
    Diskus-Raumer erreichten Erde und Mond.
    Sie sahen aus wie UFOs aus uralten antiken Spielfilmen aus der irdischen Prä-Weltraum-Ära.
    Die wenigen zur Verfügung stehenden Verteidigungskräfte versuchten sich ihnen entgegenzustellen. Wie die Kräfteverhältnisse genau waren, wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass mein Dad der Kommandant eines dieser Schiffe war.
    Commander Ferdinand Beaufort, Captain des Leichten Kreuzers RIGDALA. Er hatte mit mir vor ein paar Stunden Kontakt aufgenommen und mir gesagt, ich sollte unbedingt den Anweisungen der Lehrer folgen und zusehen, dass ich mich nicht an der Oberfläche aufhalte. Der Erdmond sei gespickt mit Anlagen, die für die Verteidigung wichtig seien und daher müsse damit gerechnet werden, dass die Strahlenkanonen die Mondoberfläche
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