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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten
Autoren: Alfred Bekker
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nähert.«
    »Und es gibt einen Signalstrom, der zu den beiden Vulkanoiden führt!«, stellte Mutawesi fest. Er wirkte auf einmal hellwach. Selbst die schlechte Luft schien ihm jetzt nicht mehr das Geringste auszumachen.
    »Das hätte ich beinahe übersehen …«
    Mutawesi tippte auf seinem Touchscreen herum. »Das mathematische Grundmuster dieser Signale ist dasselbe wie bei den Strukturveränderungen! Wenn ich jetzt nur mehr Rechnerkapazität hätte …«
    Ein Ruck durchlief die SOLAR DEFENDER.
    »Was war das?«, fragte Vitranjan.
    »Ein Traktorstrahl«, erklärte Crewwoman Rissel. »Auf welcher physikalischen Basis er funktioniert kann ich Ihnen nicht sagen – nur dass er funktioniert. Die haben uns in einem eisenharten Griff damit.«
    »Vielleicht sollten wir jetzt die Gauss-Kanonen noch mal sprechen lassen. Drei davon sind im gefechtsfähigen Zustand«, meinte Vitranjan. »Vorausgesetzt, man reaktiviert ihre Energieversorgung.«
    »Wie wäre es, wenn wir mit diesem finalen Schuss warten, bis uns das Riesenbiest noch etwas näher zu sich herangezogen hat«, war Clintors Vorschlag. Er öffnete den Mund und vergaß, ihn wieder zu schließen, als er auf die Anzeige des Nebenbildschirms blickte, der zurzeit als Hauptschirm fungierte.
    Mutawesi sah es auch.
    Die Tarnung aufrecht zu erhalten war nicht mehr nötig. Sie waren schließlich entdeckt worden. Er schaltete also den Panorama-Schirm wieder ein, was nach ein paar Schwierigkeiten auch gelang. Die Schäden an den Bordsystemen waren offenbar sehr viel frappierender, als es selbst den schlimmsten Befürchtungen entsprach.
    Clintor schluckte.
    »Das gibt's nicht … Der saugt uns in sich hinein!«
    Ein Außenschott öffnete sich in der Panzerung des Riesen-Arachnoiden. Dieses Schott war identisch mit der Fressöffnung des Riesen-Msssarrr. Die darüber liegenden »Beißwerkzeuge« waren offenbar die Verkleidung für Projektoren, die den Traktorstrahl aussandten.
    »Wir können ja mit dem Angriff auch warten, bis wir drinnen sind«, schlug Vitranjan vor. »Dann gehen wir jedenfalls in die Geschichte als Retter des Sol-Systems ein, auch wenn wir das nicht überleben werden.«
    »Alle Systeme hochfahren!«, befahl Mutawesi. »Gauss-Geschütze laden. Energieversorgung auf on . Lebenserhaltung mit Sauerstoffversorgung wieder einschalten.«
    »Aye, Sir!«, meldeten Rissel und Vitranjan wie aus einem Mund.
    Die Ernüchterung folgte Augenblicke später.
    »Systeme reagieren nicht«, stellte Kücük fest. »Außerdem empfangen wir gerade eine Transmission mit der Codierung des Oberkommandos.«
    »Spielen Sie sie ab!«
    »Lässt sich weder abspielen noch speichern.«
    »Was?«, fuhr Mutawesi auf.
    »Tut mir leid. Es muss etwas Wichtiges gewesen sein, die Alpha-Priorität war noch erkennbar. Jetzt ist der Datenstrom abgebrochen.«
    »Das gibt's doch nicht!« stieß Mutawesi hervor, der jetzt verzweifelt an seiner Konsole herumschaltete. Manche Sensorpunkte reagierten gar nicht mehr. Anzeigen erstarrten, kurz nachdem sie geöffnet worden waren und der Touchscreen zeigte zunehmend völlig sinnlose Farbwerte und Zeichensalat an.
    Rissels Gesicht wirkte sehr ernst. »Dieser Traktorstahl scheint eine Komponente zu enthalten, die unsere Rechnerfunktionen massiv stört.«
    »Überbrücken!«, befahl Mutawesi.
    »Da läuft nichts mehr!«, stellte Kücük resigniert fest, nachdem sie hektisch auf ihrer Konsole herumgetippt hatte, während ihr der kalte Schweiß auf der Stirn stand. Die SOLAR DEFENDR wurde in die gähnende Fressöffnung des Riesen-Msssarrr gezogen.
    Unaufhaltsam.
    Im Inneren schien pure Finsternis zu herrschen.
    Absolute Schwärze.
    Hinter dem Raumboot schloss sich das Außenschott wieder.
     
     
     
    Auf Mercury Castle …
     
    Commander Don Grams stand vor dem Panorama-Schirm des Raumforts und sah zu, wie das Diskusschiff auf die Oberfläche des Merkur zustürzte. Nach mehreren Gauss-Treffern war ein schwerer Brand an Bord ausgebrochen. »Mein Kompliment an diesen Schützen«, murmelte er.
    »Ich werde es an den zuständigen Waffenoffizier weitergeben«, versprach Lieutenant Teresa Fatamez.
    Grams' Stellvertreter Baranov hatte die traurige Pflicht, den Schadensbericht von dem Display seiner Konsole abzulesen. Immer neue Meldungen trafen ein. Und jede war schlimmer als die vorhergehenden. Die Station war am Ende.
    Niemand konnte daran noch ernsthaft zweifeln.
    »Uns stehen gerade noch vier Geschütze zur Verfügung«, sagte Baranov. »Alle anderen sind auf die eine
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