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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten
Autoren: Alfred Bekker
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konnte, dass darin noch irgend jemand überlebt hatte, machten die Crewmitglieder der SOLAR DEFENDER 11 ziemlich lange Gesichter.
    Das Diskusschiff hatte die Wrackteile vollkommen atomisiert.
    »Die werden uns ganz genauso ausradieren«, zeterte Clintor.
    »Durchaus möglich«, musste Mutawesi zugeben, dessen Stirn sich in Falten legte.
    »Macht Ihnen das gar nichts aus? Werden Sie auch Ihre letzten Augenblicke in diesem Leben noch mit der mathematischen Beziehung irgendwelcher Resonanzen im Oberflächenmaterial einer feindlichen Panzerung verschwenden?« Clintor verzog das Gesicht. »Nur zu! Ich bin wirklich gespannt zu sehen, ob Sie dieses Spiel durchhalten, Lieutenant Mutawesi.«
    Der Kommandant der SOLAR DEFENDER 11 blieb vollkommen ruhig. Wenn er ehrlich war, dann war dies sogar einer seiner ersten ruhigen Momente seit er das Kommando auf der SOLAR DEFENDER 11 angetreten hatte.
    »Gauss-Geschütz reaktivieren und feuern!«, schlug Vitranjan vor. »Die zerstören doch sowieso jeden Trümmerbrocken, der hier herumschwirrt, da können wir uns auch so schwer wie möglich verkaufen!«
    »Ihr Vorschlag wird nicht dadurch sinnvoller, das Sie ihn wiederholen, Mister Vitranjan«, widersprach Mutawesi. »Als Waffenoffizier müsste Ihnen doch klar sein, dass wir im Moment nicht einmal die Möglichkeit hätten, die SOLAR DEFENDER 11 richtig auszurichten. Aber ich weiß etwas anderes. Man könnte es zumindest mal ausprobieren.«
    »Distanz des Diskusschiffes verringert sich«, stellte Rissel fest. »Wir sind bereits in Schussweite einer Strahlenkanone, während wir rein gar nichts machen können.«
    »Vielleicht doch«, sagte Mutawesi. »Ich werde den Code des Nanomusters spiegelbildlich an den Riesen-Arachnoiden schicken.«
    »Und was bitte schön soll das?«, fragte Tab Clintor.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Mutawesi. »Aber es muss irgendetwas bedeuten und wenn wir ihnen in diesem Code antworten, dann wird sie das aufmerksam machen.«
    »Damit sie uns auf jeden Fall ausradieren.«
    »Es könnte auch sein, dass sie sich fragen, wer da ihren Code benutzt.« Mutawesi lehnte sich zurück. »Ich denke, es wäre einen Versuch wert.«
    Clintor machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das ist doch völliger Schwachsinn!«
    »Energieverteilung lässt darauf schließen, dass man sich an Bord des Diskusschiffes darauf vorbereitet, uns auszuradieren«, erklärte Rissel. »Machen wir uns auf das Ende gefasst. Will noch jemand ein Gebet sprechen? Eine letzte Mahlzeit dürfte wohl nicht mehr drin sein … Wer ganz flott ist, kann ja vielleicht noch den Getränkeautomaten aktivieren, sodass wir wenigstens nicht mit trockenem Mund sterben müssen.«
    Schweigen.
    Mutawesi überlegte. Er hatte alles vorbereitet, um die Transmission abzusenden. Die Berührung eines Sensorpunktes reichte aus und alles Weitere geschah dann von selbst. Was spricht dafür, was dagegen? Es wäre eine Verzweiflungstat. Aber wenn die Msssarrr sich die Technologie einer ihnen weit überlegenen Superrasse nur geborgt und sie selbst gar nicht richtig verstanden haben sollten, werden sie zumindest einen Riesen-Schrecken bekommen, wenn ihnen plötzlich jemand im Code ihrer großen Vorbilder funkt!
    Mutawesi zögerte nicht länger.
    Er löste die Schaltung aus.
    Rissels Stimme drang in sein Bewusstsein.
    »Diskusraumer nähert sich. Da trifft uns etwas … Eine Art Peilstrahl. Ich denke, jetzt wird es Ernst.«
    Mutawesi verfolgte kurz die Werte, die ihm das Ortungssystem von dem Riesen-Arachnoiden auf das Display zauberte. Die Geschwindigkeit nahm zu. Der Koloss brauchte etwas, bis er in Schwung kam. Es musste schließlich eine gewaltige, im Hinblick auf Raumschiffe unvorstellbare Masse bewegt werden.
    Unterdessen meldete Rissel, dass sich in der größeren der beiden Vulkan-Kugeln erneut eine Öffnung gebildet hatte und ein Schwung von zwei Dutzend Diskusschiffen gerade das Innere dieses planetenähnlichen Objekts verließ. Wie groß mag die Armada wohl sein, die da noch im Inneren dieses Objekts auf ihren Einsatz wartet? , überlegte Mutawesi. Rein rechnerisch war dort Platz für Hunderttausende von Schiffen. Dass es so viele waren, davon ging Mutawesi nicht aus. Aber es schien offenkundig so zu sein, dass die Möglichkeiten des Gegners jenen des Star Corps so weit überlegen waren, dass eigentlich keinerlei Chance bestand, das Sol-System zu halten.
    »Captain, es findet ein Signalaustausch zwischen dem Riesen-Arachnoiden und dem Diskusraumer statt, der sich uns
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