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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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für Feindseligkeit«, stellte Ik fest.
    Li-Jared bwangte argwöhnisch.
    Antares regte sich. »Eigentlich spüre ich …« Sie zögerte kurz, dann wandte sie ihren Gefährten so ruckartig den Kopf zu, dass ihr langes Haar um sie herumflog. »Ich spüre Feindseligkeit – uuhhhl, Misstrauen. Ich weiß nicht genau, ob man uns willkommen heißen wird!«
    »Tja«, meinte Ik, »wahrscheinlich wurden wir hergeschickt, um diese Wesen zu treffen – oder ähnliche Wesen. Bestimmt hat derjenige, der uns hergeschickt hat, Vorkehrungen dafür getroffen, dass wir mit ihnen interagieren können.«
    Bandicut starrte ihn an. »Nett von dem Kerl, dass er uns das vorher so detailliert erklärt hat! Was sollen wir denn jetzt tun? Uns aus dieser Sphäre boxen und in die Kuppel über uns schwimmen? Macht’s gut, Napoleon und Copernicus! Ihr zwei übersteht wohl keinen Tauchgang bei solchen Druckverhältnissen, stimmt, oder nicht?«
    »Zweifelhaft, Captain«, bestätigte Copernicus.
    Bwang. »Gibt es denn überhaupt keine Kontrollvorrichtungen für dieses verdammte Ding hier?«
    »Weiß ich nicht, Li-Jared«, antwortete Antares. »Aber ich spüre, dass du dir Sorgen machst. Bitte – wir haben es immerhin bis hierher geschafft, und das, nachdem wir den Boojum besiegt haben! Lass uns einfach hoffen, dass es eine Möglichkeit gibt, hier heil rauszukommen! Bitte.«
    Die stahlblauen Querschlitze in Li-Jareds Augen pulsierten.
    Plötzlich erklärte Ik: »Ich glaube, wir werden einem Druckausgleich unterzogen!«
    Bandicut lauschte und hörte ein Seufzen, anfangs leise, dann immer lauter. Bald spürte er den Druck in den Ohren und Nebenhöhlen. Er kniff sich die Nasenflügel zu und presste zum Druckausgleich sanft die Luft in die Nase. »Woher kommt die Luft?«
    Li-Jared schwankte sichtlich aufgeregt. »Sie kommt von überall – durch die Membran der Sphäre!«
    Bandicut hielt die Hand dicht vor die Sphärenwand. Es stimmte: Aus der gesamten Membran drang ein Luftzug ins Innere. Der Druck, den er auf den Ohren spürte, wurde rasch stärker. Wieder kniff er sich die Nase zu und stieß die Luft hinein. »Ich hoffe, man führt uns das richtige Gasgemisch zu«, brummte er.
    ///Die Steine sagen, wir werden renormalisiert.
Du verkraftest es, wenn du vorsichtig bist
 – und Glück hast!///
    /Wenn ich vorsichtig bin und …?/
    »Uulullululu!« Antares’ Schmerzensschrei riss ihn aus dem Gedanken. Sie hatte sich hingehockt und presste sich die Hände an den Kopf.
    Bandicut hockte sich neben sie. »Antares? Das liegt am Druck, stimmt’s?«
    »J-j-j-j-j-- –«
    /Charlie! Können unsere Steine mit denen von Antares sprechen? Vielleicht können sie ihr helfen?/
    ///Woher soll ich das … warte!///
    Ik hockte auf der anderen Seite neben Antares. Er hatte sie sanft am Arm gefasst und redete leise auf sie ein. Alle paar Sekunden verhärteten sich seine Gesichtszüge, und er berührte sich an der Stirn, woraufhin er sich wieder entspannte.
    ///Frag sie, ob’s ihr jetzt besser geht.///
    »Antares? Lässt der Schmerz nach? Kannst du den Druck ausgleichen?«
    Sie schloss die Augen und öffnete sie wieder. »J-ja. Was auch immer … meine Steine gemacht haben.« Sie seufzte. »Danke sehr, Bandie John Bandicut. Und Ik.«
    »Hrrrm«, machte Ik. Er schaute bereits wieder nach oben und befasste sich mit dem nächsten Problem. Der in die Sphäre eindringende Luftstrom wurde immer schwächer. Würde sich vielleicht eine Art Durchgang in der Sphärenwand bilden, sobald der Innendruck mit dem Außendruck übereinstimmte?
    Bandicut musste an einen alten Witz über eine Fliegengittertür in einem Tauchboot denken und erschauerte. Doch sah er eine Öffnung im Boden des Habitats über ihnen, eine Öffnung, die sich wie die Pupille eines Auges weitete. Die Sphäre stieß gegen das Habitat, presste sich gegen dessen Boden. Ein mattes Leuchten bildete sich sowohl um Bandicuts Körper als auch um die seiner Gefährten. Einem Impuls folgend, berührte er zunächst Copernicus und dann Napoleon. Sogleich bildete sich auch um sie ein leuchtender Schein. »Ich glaube, man ermutigt uns gerade, von Bord zu gehen. Wer geht zuerst?«
    »Hrachh«, meinte Ik.
    Li-Jared hüpfte versuchsweise auf und ab. »Ach verdammt! Ich bin vermutlich der Einzige, der da hochkommt!« Seine Augen wirkten wie längliche, goldene Mandeln mit stahlblauen Querschlitzen in der Mitte. »Sind alle bereit?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang er hoch, griff durch die Oberseite der

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