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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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besser als irgendjemand sonst. Thorben war so in seine Gedanken versunken, dass er die drei Gestalten, die den Weg verstellten, erst bemerkte als es beinahe schon zu spät war. Er riss scharf an den Zügeln und brachte sein Tier zu einem abrupten Halt. Die Hufe seines Pferdes wirbelten Staub auf, so dass die Gestalten für einen Moment seinem Blickfeld entzogen waren. Wer waren sie und warum um alles in der Welt standen sie mitten auf dem Feldweg? Thorben schnaubte wütend, doch als sich der Staub etwas lichtete und er die drei Menschen, die vor ihm standen, genauer in Augenschein nehmen konnte, verflog seine Wut und machte maßlosem Erstaunen Platz. Er hatte noch nie so eigenartig gekleidete Frauen gesehen, denn dass sie Frauen waren nahm er an, obwohl er eigentlich wenige Anhaltspunkte dafür hatte. Alle drei trugen Hosen, die jedoch mit nichts zu vergleichen gewesen wären, was er in den Mittellanden je gesehen hatte. Und dass obwohl er weit gereist war! Er hatte sechs der dreizehn Baronien besucht – dessen konnten sich nur wenige rühmen. Die meisten Menschen kamen in ihrem Leben nie über die Grenze der eigenen Baronie hinaus. Wer also waren diese Frauen, die schweigend vor seinem Pferd standen und keine Anstalten machten den Weg freizumachen. Thorben schien, als würden auch sie ihn mustern. Er kniff die Augen zusammen. Ja, jetzt war er sich ganz sicher, dass es sich um Frauen handelte, denn unter den Oberteilen zeichneten sich ihre Brüste deutlich ab. Sie trugen Tücher über dem Mund und eigenartige Stoffgebilde um den Kopf geschlungen. Das Schweigen zog sich in die Länge und Thorben merkte, wie seine Hände anfingen zu schwitzen und er die Zügel fester fassen musste um sie nicht zu verlieren.
    „ Wir wollen Euch helfen, Lord Thorben“, hörte er schließlich. Er fand es schwierig festzustellen, welche der Frauen gesprochen hatte, da er nicht sehen konnte, welche von ihnen den Mund bewegte. „Wir wissen, was heute passiert ist. Kein Mann sollte je von einer Frau so gedemütigt werden.“ Die Stimme klang einschmeichelnd und Thorben fühlte, wie ihm vor Scham das Blut in die Wangen schoss.
    „ Eure Lady ist zu hochmütig“, fuhr die Stimme fort. Er war sich fast sicher, dass jetzt die Frau sprach, die auf der linken Seite stand, doch konnte er es nicht mit Sicherheit sagen, weshalb er gehetzt zwischen den Dreien hin und her sah. „Was sie brauchen würde ist eine Lektion, die sie lehrt, einen Mann zu respektieren.“
    „ Einen Mann wie Euch…“ Thorbens Blick flog nach rechts. Hatte sie eben gesprochen? „Wir können Euch dabei helfen. Wir könnten Ihr eine Lektion erteilen.“
    Thorbens Verstand arbeitete hektisch. Diese drei Frauen waren ihm nicht geheuer, doch was sie sagten klang verlockend. „Wer seid ihr überhaupt und was wollt ihr hier?“, fuhr er sie an.
    „ Wir sind Reisende auf dem Weg nach Süden; wir sind nur zufällig in der Gegend.“
    Misstrauisch kniff Thorben die Augen zusammen. Irgendwie glaubte er ihnen nicht, doch er beschloss die Erklärung vorerst einmal hinzunehmen. „An was für eine Lektion habt ihr gedacht?“
    „ Wir könnten ihr einen Schrecken einjagen, sodass sie erkennt, dass das Leben an der Seite eines Mannes durchaus seine Vorteile hat.“
    Unwillkürlich hob Thorben seine Hand und begann hektisch seinen Bart zwischen den Fingern zu zwirbeln. Instinktiv wusste er, dass es klüger wäre sein Pferd zu wenden und auf dem schnellsten Weg zur Burg zurückzureiten, doch seine Hand weigerte sich den Befehl zum Wenden zu geben und er starrte die Frauen stumm an. Schließlich gab er sich einen Ruck. „Was wollt ihr dann von mir?“, stieß er hervor.
    „ Um den Plan zu verwirklichen, bräuchten wir Informationen über die Burg. Schließlich wollen wir nicht aus Versehen in das falsche Schlafgemach stolpern.“
    Thorben runzelte unwillig die Augenbrauen; das Ganze gefiel ihm nicht. Doch was war schon dabei, wenn er ihnen verriet, in welchem Gemach Crystal schlief? Immerhin waren es nur Frauen. „Und ihr wollt ihr wirklich nur einen Schrecken einjagen, sonst nichts?“, erkundigte er sich betont gelassen. Im Geiste sah er die völlig verängstigte Crystal schon in seine Arme fliehen. „Ich meine, ihr wollt ihr doch nichts antun, oder?“
    Ein leises Lachen ertönte und Thorben war sich ziemlich sicher, dass es aus allen drei Kehlen stammte. „Aber Lord Thorben, was würde Euch eine tote Braut nutzen?“
     
    Es war schon ziemlich spät geworden, als Crystal

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