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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Gliedmaßen und ei ner inneren Ruhe, die Gott gute Dienste leistete, König und Vaterland hingegen nicht. Er wusste, wie er aussah. Er war nicht - wie Drustan MacKeltar - für Kriege, Eroberungen und die Verführung von Frauen geschaffen, und er hatte seine körperlichen Mängel längst akzeptiert. Gott hatte etwas vor mit ihm, und mochte ein geistliches Ziel anderen auch unbed eu tend erscheinen, für Nevin Alexander war es mehr als genug.
    »Räum diese Stöcke weg, Mutter. Ich möchte von diesem Unsinn nichts mehr hören. Du brauchst dir meinetwegen keine Sorgen zu machen. Gott wacht über mich ...« Er hielt inne. Das, was er beinahe hinzugefügt hätte, hätte aufs Neue eine uralte, lange Debatte ausgelöst.
    Besseta kniff die Augen leicht zusammen. »Ah ja. Dein Gott hat sicherlich auch über all meine anderen Söhne gewacht, nicht wahr?«
    Ihre Bitterkeit war mit Händen zu greifen und machte ihm das Herz schwer. Bei der eigenen Mutter hatte er von all seinen Schäfchen sicherlich am gründlichsten versagt. »Darf ich dich daran erinnern, dass er bis vor kurzem auch dein Gott war, als man mir diese Stellung zusicherte und du dich so sehr über meine Beförderung gefreut hast?«, erwiderte Nevin leichthin. »Mutter, du wirst MacKeltar nichts an- tun.«
    Besseta glättete ihr struppiges graues Haar und legte den Kopf zurück. »Musst du nicht jemandem die Beichte abnehmen, Nevin?«
    »Du darfst unsere Stellung hier nicht aufs Spiel setzen, Mutter«, sagte er leise. »Wir haben ein solides Dach über dem Kopf, leben mitten unter anständigen Leuten, und ich hoffe, dass dies ein dauerhaftes Zuhause für uns wird. Gib mir dein Wort.«
    Besseta starrte stur zur Decke und schwieg.
    »Sieh mich an, Mutter. Du musst mir versprechen, Drustan MacKeltar kein Leid anzutun.«
    Da er sich weigerte, seine Forderung zurückzunehmen oder seinen Blick von ihr zu wenden, zuckte sie schließlich die Achseln und nickte.
    »Ich krümme MacKeltar kein Haar, Nevin. Und jetzt sieh zu, dass du von hier verschwindest«, setzte sie schroff hinzu. »Auch eine alte Frau hat schließlich zu tun.«
    Zufrieden, weil seine Mutter den Laird nicht mehr mit ihrem heidnischen Unsinn belästigen würde, brach Nevin zur Burg auf. Gebe Gott, dass seine Mutter bis zum Abendessen ihre neuesten Hirngespinste vergessen hatte.
    In den folgenden Tagen versuchte Besseta Nevin klar zu machen, in welcher Gefahr er schwebte - aber vergeblich. Er schalt sie sanft, wies sie weniger sanft zurecht und bekam jenen traurigen Zug um den Mund, den sie gar nicht gerne sah.
    Er verkündete nämlich: Meine Mutter wird verrückt.
    Die Verzweiflung drang ihr bis ins Mark, und sie wusste, dass es an ihr war, etwas zu unternehmen. Auf keinen Fall wollte sie auch ihren letzten Sohn verlieren. Es war nicht richtig, dass eine Mutter all ihre Kinder überlebte, und eigentlich hatte erst ihr Vertrauen darauf, dass Gott ihre Söhne beschützt, sie in dieses Elend gestürzt. Sie weigerte sich zu glauben, dass sie die Gabe, die Zukunft vorauszusehen, nur hatte, um sich bei Gefahr tatenlos zurückzulehnen und die Dinge geschehen zu lassen.
    Als kurz nach ihrer erschreckenden Vision eine Sippe umherziehender Zigeuner in das Dorf Balanoch kam, fasste Besseta einen Entschluss.
    Es brauchte Zeit, mit den richtigen Leuten zu verhandeln; allerdings konnte sie nicht behaupten, dass die Menschen, mit denen sie die Vereinbarung zu treffen hatte, anständig waren. Besseta mochte die Lage der Eibenstöcke deuten können, aber ihre simplen Weissagungen waren nichts im Vergleich zu den Vorgehensweisen der wilden Zigeuner, die durch die Highlands zogen; sie verkauften zusätzlich zu ihren gewöhnlichen Waren geheimnisvolle Tinkturen und Zaubersprüche. Am schlimmsten war, dass Besseta Nevin die kostbare goldverzierte Bibel, die er nur an hohen Festtagen benutzte, hatte stehlen müssen, um die Dienste zu entgelten, die sie von dem fahrenden Volk verlangte. Nevin würde es das Herz brechen, wenn er zu Weihnachten den Verlust bemerkte.
    Aber er würde am Leben sein.
    Besseta durchlitt wegen ihrer Entscheidung viele schlaflose Nächte, aber ihre Eibenstöcke hatten sie noch nie getäuscht. Wenn sie nichts unternahm, um das Unheil abzuwenden, würde sich Drustan MacKeltar eine Frau nehmen, und diese Frau würde ihren Sohn töten. So viel hatten ihr die Stöcke verraten. Wenn sie mehr preisgegeben hätten - zum Beispiel wie, wann oder warum diese Frau zur Tat schritt -, wäre Besseta womöglich nicht in

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