Die Liebe eines Klon
dir, ich hoffe du weißt was du zu tun hast. Doch bis jetzt hast du ja auch einen fabelhaften Schauspieler abgegeben. Vielleicht machst du ihn zu deinem neuen Beruf, wenn du wieder draußen bist.” Sie wandte sich zum Gehen um. Dann drehte sie ihren Kopf zu ihm zurück. Die alte Regine war wieder da. Ihr Lächeln lag wie eine Maske über ihrem Gesicht. „Wann sagst du es ihr?“ Das klang wie eine Drohung. Sicher, er musste es ihr früher oder später sagen, doch sie durfte es nicht von jemand anderem hören. Und erst recht nicht von Regine. Ihr ausgeliefert zu sein, ließ seine Wut wieder aufflammen. Unsanft griff er sie erneut am Arm. „Wieso tust du das? Was habe ich dir getan?” „Ich weiß gar nicht wovon du sprichst, ich rette uns vor einem jahrzehntelangem dahinsiechen in Gefangenheit und Tyrannei! Ich werde uns hier rausholen!” „Und wie willst du das machen?” „Warte es einfach ab, ich habe so meine Möglichkeiten! Und denk lieber an Morgen. Pete ist ein Mensch, kein Klon. Wir werden es ihnen zeigen. Den Spaß, das du nun nach meinen Regeln spielen wirst, musst du als kleine Entschädigung für mein Leid, wohl oder übel in Kauf nehmen. Und wenn du ehrlich bist, ist es gar kein so mieser Job, mein Geliebter zu sein, vor allem, wo dir selbst noch nichts Besseres eingefallen ist. Hab ich Recht?” „Wir hätten es auch ohne dich geschafft. Lisa könnte mich ebenso entlarven.” „Das wird sie auch, nur das sie allein nicht glaubwürdig genug ist. Schließlich ist sie dir verfallen, dir und ihm!” Ihr Lächeln verschwand urplötzlich. Kalter Hass ließ ihr Gesicht altern. Ihre Augen blickten auf seine Hand, die ihren Arm noch immer fest umschlossen hatte. Er zögerte keinen Moment mehr, lies sie sofort los. Sie ging an ihm vorbei, den Weg weiter in den Park hinein. All die Monate. Er hätte es spüren müssen. Ihre Blicke! Als er mit ihr Schluss machte lachte sie, und dennoch konnte er die tiefe Trauer in ihr fühlen. Aber sie galt in diesem Moment nicht ihm. Sie galt Adam, den sie schon damals für tot hielt. Warum musste sie sich jetzt einmischen? Sie hätten Garden zu zweit zur Strecke bringen können. Mit Lisas freiwilliger Unterstützung. Wirklich? Mittlerweile war er sich da nicht mehr so sicher. Und er alleine, was hatte er getan? Wo hatte es ihn hingeführt? Er hatte nichts anderes erreicht, als Lisa in Gefahr zu bringen. Er war ein Versager. Zuerst wollte er durch Lisa beweisen dass er Adam, Petes Erinnerungen in sich trägt. Er wollte keine Drogen mehr und hoffte auf ein gutes Ergebnis, das Garden mit ihm an die Öffentlichkeit gehen würde. Er hoffte auf die Freiheit. Und nun? Er wusste, dass Garden nie vor hatte die Menschheit über sein Können zu informieren. Er wollte sein eigenes kleines Reich aufbauen. Regine hatte Recht, ihre Hilfe war zweifelsohne willkommen. Doch er hasste es, auf diese Art und Weise von ihr abhängig zu sein, um Garden die Identität beweisen zu können, die ihnen die Freiheit bringen würde. Und das, indem er ihm mit ihr etwas vorspielten musste. Aber sie hatte die Fäden in der Hand, sie hatte ihn in der Hand. Er wusste dass ihr Plan besser war als seiner. Und doch, eine innere Stimme schrie ihm geradewegs ins Ohr: „Trau ihr nicht!” Sie hatte es Pete wieder einmal gezeigt, wie wenig er von Adam wusste, und er hatte erneut daran gezweifelt sein Verwechslungsspiel je durchhalten zu können, es so lange geheim zu halten, bis er Garden von der Aussichtslosigkeit seines Projekts überzeugt haben würde. Ihr Plan war der erfolgversprechendere! Und irgendwie war es ja auch seiner.
Kapitel 40: Pete-Adam
Sie sah Pete. Er stand nur wenige Schritte vor ihr. Er lachte sie aus. Ein hässliches Lachen, das sein Gesicht völlig entstellte. Sie flehte ihn an, doch er stieß sie von sich. Dann zeigte er hinter sie. Als sie sich umwand, standen ihr eine unendlich erscheinende Reihe von Seinesgleichen gegenüber. Ein Pete neben dem Anderen, sie zeigten mit den Fingern auf sie, und lachten. Es war das schrecklichste Geräusch, welches sie jemals vernommen hatte. Erschrocken fuhr sie hoch. Ihr Gesicht glühte, sie zitterte am ganzen Körper. Es war nur ein Traum, ein Alptraum. Ihr Blick durchquerte ihr Zimmer. Sie war immer noch hier. Allein. Kalter Schweiß ließ ihr Hemd an ihrem Körper kleben. Schockiert und voller Angst einzuschlafen, setzte sie sich aufrecht in ihr Bett, zog sich die Decke bis ans Kinn und grübelte bis die ersten Sonnenstrahlen über die Bettdecke
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