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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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Mission, Kate, auf deiner verdammten Liebesmission, um das zurückzuholen, was die Liebe gestohlen hat, nicht um herauszufinden, warum die Liebe es von Anfang an hat mitgehen lassen oder, noch treffender, warum wir alle es verflixt noch mal aufgegeben haben.“
    Loosie kam mit einem Handy in der Hand ins Konferenzzimmer marschiert.
    „Tut mir leid, wenn ich euch zwei störe, euch und eine, wie ich vermute, weitere dieser langweiligen Unterhaltungen über die Liebe, aber Kate, dein Handy klingelt die ganze Zeit wie verrückt. Da ist jemand namens Mary dran. Und nur zu deiner Information, sie klingt äußerst seltsam.“ Loosie warf mir das Handy zu und marschierte wieder hinaus. Am anderen Ende der Leitung konnte ich jemanden schwer atmen hören.
    „Mary. Bist du das?“
    „Oh gütiger Himmel, gütiger Gott, oh, oh, oh.“ Sie atmete noch immer schwer.
    „Mary, was ist los? Wo bist du? Ist Len bei dir?“
    „Kate, du musst zu mir nach Hause kommen. Und zwar sofort. Komm in die Garage.“ Sie legte auf.
    Okay, aber dieses Mal würde ich definitiv nicht allein hinfahren.

Die Garage | Marys Haus
    „Es stand in der ‚Daily Mail‘, Kate, letztes Wochenende, erst am verflixten letzten Wochenende. ‚Mörderische Ehefrau‘ lautete die Überschrift. Ich schwöre dir, Kat-kins, wenn du mich an den Schauplatz eines Verbrechens schleppst, bringe ich dich um. Ehrlich, ich bringe dich um. Ich habe einen sehr gefährlichen, aber lebensrettenden Griff von meinem Darmspülungstherapeuten gelernt, und ich hatte eigentlich nicht vor, den jemals zu benutzen, aber du kannst sicher sein, wenn nötig, wende ich ihn, verflixt noch mal, an.“ Die Haustür schlug hinter uns zu. „Oh mein Gott!“, schrie Federico, bevor er Schutz suchend die Arme um mich schlang. Voller Panik drehte er den Kopf hin und her.
    „Das war doch nur der Wind, Federico. Bitte beruhige dich und lass mich los.“
    „Über siebzig Prozent der Morde werden von Bekannten begangen, Kat-kins“, flüsterte er mir ins Ohr, während wir den Flur entlanggingen. „Über siebzig Prozent! Und fast alle von wütenden Ehepartnern. Das stand in der ‚Daily Mail‘, Kat-kins. Letztes Wochenende!“
    „Ich hab’s verstanden, Federico“, erwiderte ich und stieß vorsichtig die Tür zum Wohnzimmer auf. Dort lagen überall Kissen auf dem Boden verstreut herum, aber weit und breit keine Spur von Mary. „Federico, das sieht hier ja nach einem echten Tohuwabohu aus.“ „Tohuwabohu“ ist ein Wort, das ich selten benutze, doch heute traf es schon zum zweiten Mal zu. Alle schienen heute tohuwabohumäßige Zustände in ihren Häusern zu haben. Na ja, mit „alle“ meinte ich Mary und den sexbesessenen Peter Parker.
    „Wir könnten ganz schnell zu diesen siebzig Prozent gehören“, raunte Federico mir zu, ehe er von einer Reihe von Familienfotos an der Wand des Wohnzimmers abgelenkt wurde. „Schon allein unsere Anwesenheit hier bringt uns in Gefahr“, ließ er verlauten, während er in Marys Nippes herumwühlte. „Ooh, sieh dir das an! Sie hat ein Charles-&-Diana-Geschirr! Ich würde mir meine beiden großen Zehen für solch ein Geschirr abhacken. Und diegroßen Zehen sind die wichtigsten, jawohl. Auf die anderen kann man leicht verzichten, so wie auf unseren Blinddarm und die Schambehaarung. In ein paar Jahren haben wir die anderen vier Zehen bestimmt schon gar nicht mehr und auch keinen Blinddarm oder Schambehaarung. Das nennt man Evolution. Oooh, Quality Street. Meinst du, Mary hätte was dagegen, wenn ich mir einen mit Erdbeercreme stibitze?“
    Ich ließ ihn weiter vor sich hin brabbeln und ging zur Küche und von dort durch den Garten zur Garage. Dort fand ich Mary. Sie saß auf einem alten Holzstuhl und nippte an einem Teebecher. Sie hatte eine alte ölverschmierte Decke um sich geschlungen, ansonsten aber kaum etwas an. Von Len war nichts zu sehen.
    „Mary?“, sagte ich vorsichtig, als ich in die Garage trat. „Mary, was ist los?“
    Sämtliche Türen des Ford Capris standen offen, und der Motor lief. Ich ging zum Auto und stellte den Motor aus.
    „Das Geräusch dieses Autos werde ich mein Lebtag nicht mehr vergessen“, erklärte Mary und sah mich zum ersten Mal, seit ich hereingekommen war, an.
    „Mary. Wo ist Len? Was ist denn los?“
    „Na ja, er weiß Bescheid. Len weiß Bescheid. Er weiß, dass ich ihn angelogen habe, er weiß, dass ich mich heimlich zur Mechanikerin habe ausbilden lassen, und er weiß, dass ich diesen Wagen repariert habe.“

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