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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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Sie kam zu mir und gab mir den Becher, in dem doch tatsächlich irgendeine Art von Alkohol war. Dann setzte sie sich auf den Fahrersitz des nun stillen Autos. Ich setzte mich neben sie. Es kam mir so vor, als wäre sie in einer Art Trance.
    „Kate, ich habe mir nie träumen lassen, dass es so sein könnte, weißt du?“ Ich war mir nicht ganz sicher, aber der Beifahrersitz fühlte sich irgendwie feucht und klebrig an. „Ich wusste nicht, dass … Es war mir nicht klar, dass … Kate, Menschen können so anders sein, als man denkt.“
    „Da hast du recht“, entgegnete ich und dachte an Gabriel und Peter Parker.
    „Oh du meine Güte, das stimmt wirklich“, sagte Federico, denMund voll mit Quality-Street-Schokolade. Irgendwie war es ihm gelungen, sich auf die Rückbank des Wagens zu schieben.
    „Und dann fragst du dich“, fuhr Mary fort und drehte sich zu uns herum, „wie es sein konnte, dass du so lange durchs Leben gegangen bist, ohne es zu sehen.“
    „Da stimme ich dir zu, Mary, jawohl, das tue ich, ehrlich, und dann kommt wie aus dem Nichts die Enthüllung “, erklärte Federico und drückte sanft Marys Schulter. „Chad macht das ständig, ja, ehrlich, und meistens bringt es mich zum Weinen. Hat Len dir auch etwas enthüllt, Mary?“
    „Er hat sein gesamtes Ich enthüllt!“, stieß sie hervor und drehte sich noch weiter herum, damit sie Federico besser sehen konnte. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich dabei einen riesigen Knutschfleck auf ihrem Hals entdeckte. „Er konnte einfach nicht mehr an sich halten!“, verkündete sie Federico mit weit aufgerissenen Augen, der mit ebenso großen Augen zuhörte. „Er wurde, na ja, zum wilden Hengst.“ Sie berührte vorsichtig den Knutschfleck auf ihrem Hals. „Erst war er wütend und meinte, er könnte es nicht fassen, dass ich Geheimnisse vor ihm hätte. Er sagte, ich hätte ihn betrogen, weil ich diese Sache hinter seinem Rücken eingefädelt hätte.“
    „Was in gewisser Weise ja auch stimmt“, murmelte Federico, ehe ich ihm einen Klaps verpassen konnte.
    „Len meinte, er würde mich gar nicht kennen. Ich wäre nicht die Frau, die er geheiratet hätte. Aber dann wurde er doch neugierig und wollte wissen, wie ich den Wagen repariert hätte. Also habe ich angefangen, es ihm zu erklären. Und je länger ich redete, über Öl und Muttern und Schrauben und Schraubendreher, desto, na ja, erregter wurde er.“
    Ach herrje. Mary war dabei, uns an ihrem Sexleben teilhaben zu lassen. Ich begann zu summen und starr geradeaus zu starren.
    „Und ehe ich mich’s versah, lehnte ich über der Motorhaube, und Len, oh mein Len, der war … fantastisch.“ Federico klatschte begeistert in die Hände und hüpfte auf und ab. „Wir hatten noch nie solch fantastischen Sex!“
    Ich summte noch lauter, doch trotzdem wurde mir ganz schlecht. Ich konnte Geschichten, in denen Len auf einem Ford Capri über Mary herfällt – ein Paar im Rentenalter! –, nicht ertragen.
    „Wir haben es überall getrieben“, fuhr sie fort. „Überall“, bekräftigte sie noch einmal. „Ich komme mir vor wie Kim Basinger in ‚9½ Wochen‘.“ Und jetzt hatte ich auch noch Bilder von Len und Mary im Kopf, die zusammen „9½ Wochen“ schauten.
    „Er war so unglaublich gebieterisch.“
    „Er sieht auch so aus, als könnte er gebieterisch sein“, ermutigte Federico sie.
    „Und jedes Mal, wenn ich einen Teil des Motors erwähnte …“
    „Ich kann es mir vorstellen, Mary, jawohl, das kann ich, ich kann es mir gut vorstellen, du zauberhafte Königin der Automechanik.“
    „Oh Himmel, Kate“, meinte Mary und legte mir die Hand auf die Stirn.“ Du siehst aber gar nicht gut aus. Du bist ja richtig blass und fühlst dich ganz feuchtkalt an. Dir wird doch wohl nicht schlecht?“
    „Wehe! Nicht in meiner Nähe. Nicht in meiner Nähe!!“, schrie Federico, bedeckte die Augen und hielt sich die Nase zu.
    „Ich brauche frische Luft“, sagte ich und rannte aus der Garage, ehe ich mich in die Hecke des Nachbarn übergab. Es war vorbei, ehe es richtig angefangen hatte, genau wie meine Tanzkarriere, aber ich blieb in der kühlen Abendluft sitzen, atmete tief durch und versuchte, all das zu verarbeiten. Denn irgendwie hatte es gerade eine Störung in meinem Kopf gegeben. Marys Ford-Capri-Sex-Geschichte ließ mich an etwas anderes denken, eigentlich nur an eine einzige Sache, und die verursachte bei mir Atemlosigkeit, gefolgt von einem panikartigen Bedürfnis, nach draußen zu laufen und mich

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