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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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an mir offenbart hast. Ehrlich, ich fühle mich so frei! Natürlich habe ich auch Angst, tierische Angst … Henry, ich sehe dich. Leg das hin. Leg das sofort hin, sonst wird Mummy ganz böse. Kate? Kate, bist du noch dran? Weinst du, Kate? Hallo? Hallo?“
    Die Leitung wurde unterbrochen. Ich hatte keinen Empfang mehr. Ich war auf dem Weg nach unten, ganz nach unten, zum Ground Zero.

Ich hab’s nicht drauf – Sue, 60 Jahre alt
    „Alles, was mein Freund macht, macht er gut. Und ich meine, wirklich alles! Wenn er mir daher manchmal etwas erzählt, was er gerne tut, sage ich auch, dass es mir gefällt, was wohl genau genommen eine Lüge ist, aber die Lüge basiert immer auf einem Körnchen Wahrheit, also kommt es mir nicht wie eine Lüge vor. Nehmen wir zum Beispiel einen Vorfall, der sich vor ein paar Monaten ereignet hat. Immer wieder hat mein Freund davon geschwärmt, wie toll er Skilaufen findet, dass er es regelrecht liebt. So sehr, dass, wenn er die drei Dinge aufzählen sollte, die ihn am glücklichsten machen würden, das Skilaufen Platz eins und zwei belegen würde. Ich war einmal mit meinen Kindern zum Skifahren, als sie noch klein waren, also meinte ich zu ihm: ‚Ich liebe Skilaufen! Es macht so viel Spaß‘, was in gewisser Weise wohl zutrifft. Es hat den Kindern und meinem Exmann Spaß gemacht. Und mir hat es Spaß gemacht, ihnen allen dabei zuzusehen, wie sie den Berg heruntergedüst kamen. Aber meine ganz persönliche Erfahrung auf der Piste war entsetzlich und endete siebenunddreißig Minuten, nachdem sie angefangen hatte, und beinhaltete diverse Stürze und eine Situation im Sessellift, in der es um Leben und Tod ging. Seitdem habe ich keinen Fuß mehr in den Schnee gesetzt. Besser gesagt, ich habe alles Erdenkliche getan, um nicht noch einmal mit Schnee in Berührung zu kommen, bis jetzt …
    Also rief mein Freund begeistert aus: ‚Weißt du, was toll wäre? Wenn wir zusammen zum Skilaufen fahren würden. Ich würde wirklich gern mit dir zum Skifahren gehen. Das würde mich richtig glücklich machen‘, woraufhin ich begeistert erwiderte: ‚Mich auch!‘
    Houston, wir haben ein Problem.
    Problem Nummer eins ist logischerweise der bevorstehende Skiurlaub, wo mein wunderbarer Freund feststellen wird, dass ich weder Skilaufen kann noch seinen Enthusiasmus für seinen geliebten Sport teile. Für ihn wird es dann so aussehen, als hätte ich versucht, ihn entweder zu beeindrucken oder ihn zu beglücken, was zur Folge haben wird, dass er weder beeindruckt noch sonderlich beglückt sein und von mir denken wird, dass ich bedürftig und unsicher bin.
    Problem Nummer zwei bin ich, denn was mir nicht klar war, ehe ich die Kolumne ‚Was die Liebe mir gestohlen hat‘ gelesen habe, ist, dass ich während meiner ersten Ehe angefangen habe, eine gewisse Rolle zu spielen. Mein Exmann war eine Sportskanone. Im Grunde konnte er alles gut, und das habe ich an ihm ja auch so geliebt. Zeig ihm eine neue Sportart, stelle ihn vor eine körperliche Herausforderung oder sag ihm, er soll etwas Neues ausprobieren, und innerhalb von dreißig Minuten kann er es. Wenn wir dann also einen Sporturlaub gemacht haben, so wie zum Beispiel in den Bergen, dann war ich immer diejenige, die alle aufgehalten hat. Ich war nie so gut wie mein Exmann oder die Kinder, wollte jedoch nicht, dass alle immer auf mich warten mussten, während ich mich im Schneepflug und schreiend über den Idiotenhügel quälte. Also endete es damit, dass ich immer nur zugeschaut habe. Ich wurde richtig gut darin, mir alles von der Seitenlinie aus anzusehen. Ich wurde gut darin, zu sagen: ‚Ich würde lieber ein Buch lesen‘, ‚Ich sehe euch gerne zu‘, ‚Das ist nicht so wirklich mein Ding‘. Schließlich wurde ich sogar so gut, dass ich tatsächlich anfing, meinen eigenen Schwachsinn zu glauben. Ich vergaß, dass ich einmal ganz anders gewesen war.
    Also habe ich meinem Freund gestanden, dass ich zu einer Notlüge gegriffen hatte, was er absolut köstlich fand. Aber ich habe keinen Skiurlaub für uns beide gebucht, sondern einen Skiurlaub für mich ganz allein. Ich möchte meine eigenen Ängste überwinden lernen und den Teil von mir, der während meiner Ehe verloren gegangen ist, wiederfinden. Ich will kein Buch lesen. Ich bin nicht glücklich damit, nur an der Seitenlinie zu sitzen. Vielleicht werde ich nie eine gute Skiläuferin, vielleicht lerne ich auch nicht schnell, aber ich werde losfahren und das Skilaufen von Grund auf lernen, in meinem

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