Die Liebe ist wie ein Wunder
Unschuld, die Neugier, die reine Lebensfreude. Ich liebe es, sie aufwachsen zu sehen und auf einen Weg zu leiten, auf dem sie entdecken können, was die Welt ihnen alles bietet.“ Sie errötete. „Entschuldigung. Ich plappere schon wieder, was?“
„Nein. Ich könnte Ihnen die ganze Nacht zuhören.“
Ihre Blicke trafen sich, und Ashley wurde noch wärmer. Sie schluckte mühsam. Noch während sie sich fragte, ob sie das hier wirklich erlebte, fühlte sie seine Lippen auf ihren.
Ashley erstarrte, ihr stockte der Atem, und der Puls donnerte in ihren Ohren.
Sein Kuss war unglaublich sanft, fast zärtlich, und wie von selbst schmiegte sie sich an ihn. Ihre Hände lagen an seiner muskulösen Brust, und an den Fingerspitzen fühlte sie, wie kräftig sein Herz schlug. Er legte die Arme um sie, presste sie an sich, und sie ergab sich dem Zauber dieses einzigartigen Moments.
Sie fragte sich gerade wie benommen, ob sie dabei war, sich wieder in diesen Mann zu verlieben, da vertiefte er den Kuss, strich mit der Zunge über einen Mundwinkel und vertrieb damit für einige lange, berauschende Sekunden jeden klaren Gedanken aus ihrem Kopf.
Bis sie Rubys Stimme hörte. „Achtung, ich komme jetzt!“, rief das Mädchen aus dem Haus, und sie sprangen buchstäblich auseinander, bevor Ruby in ihrem neuen Kleid auf die Terrasse gerannt kam.
Was zum Teufel fiel ihm ein?
Erst lud er die Frau zum Abendessen ein, um mit ihr über Rubys Probleme in der Schule zu sprechen, dann tischte er ihr seine eigene Lebensgeschichte auf, bevor er praktisch über sie herfiel.
Das Verrückte war, er wollte es wieder tun. Sie küssen, jedenfalls. Justin fühlte ihre Lippen aif seinen und schmeckte die zarte, ungemein erotische Kombination aus Himbeeren, Schlagsahne und Ashley.
Hör auf damit, befahl er sich streng und konzentrierte sich auf das Gespräch zwischen seiner Tochter und ihrer Lehrerin.
„Sehen Sie, wie schön es schwingt?“, fragte Ruby und tanzte mit ausgebreiteten Armen durchs Wohnzimmer, in das sie gegangen waren, weil es dort heller war und das Kleid so schön funkelte.
Justin war nicht sicher, ob er sich über ihren Auftritt freuen sollte. Schon bald würde aus seinem kleinen Mädchen ein Teenager werden, und er hatte keine Ahnung, wie er damit umgehen sollte. Er brauchte nur an Make-up und Jungen und Haarspray zu denken, und schon brach ihm der Schweiß aus.
„Du siehst aus wie eine richtige Prinzessin“, sagte Ashley zu Ruby. Ihre Wangen waren gerötet, und sie sah ihn dabei nicht an.
Ruby strahlte. „Ich trage es zu einer Hochzeit. Die Mom meiner Freundin Sierra heiratet nächsten Monat, und wir fliegen nach Hawaii, und ich kann im Meer schwimmen und vielleicht einen Delfin sehen.
Sie freute sich darauf, seit Natalie Brooks sie beide eingeladen hatte. Nat hatte die weibliche Hauptrolle in seinem ersten Film gespielt und gehörte zu den wenigen Menschen in Hollywood, mit denen er in Verbindung geblieben war.
„Ich bin streue zwar keine Blumen, weil Sierra das machen will“, fuhr Ruby fort. „Aber ich kann mein neues Kleid anziehen, und vielleicht kriege ich ja auch einen Blütenkranz um.“
Ashleys Lächeln wirkte ein wenig gezwungen, und Justin hätte nur zu gern gewusst, was ihr in diesem Augenblick durch den Kopf ging. „Wie schön“, murmelte sie. „Du und dein Vater müsst ganz viele Fotos machen, damit du sie der Klasse zeigen kannst.“
„Gute Idee“, erwiderte Ruby begeistert, aber dann runzelte sie die Stirn und wurde ernst. „Na ja, mal sehen. Wahrscheinlich vergesse ich es.“
Sicher. Ruby kannte die Namen, Geburtstage und Lieblingsfarben aller Menschen, denen sie jemals begegnet war. Diese ungewohnten Selbstzweifel gehörten bestimmt zu der rätselhaften Show, die sie in der Schule abzog. Er seufzte innerlich. Der angenehme Teil des Abends war vorbei.
7. KAPITEL
„Ruby, wenn du dein neues Kleid vorgeführt hast, müssen wir uns darüber unterhalten, was in der Schule los ist. Du weißt, dass Miss Barnes deswegen hier ist“, sagte Justin so sachlich wie möglich.
In den Augen seiner Tochter flackerte Panik auf, und sie wich zur Treppe zurück. „Ich ziehe mich jetzt besser um, bevor ich es schmutzig mache.“
„Komm sofort her“, befahl er. „Wir setzen uns jetzt hin und reden über dein Benehmen im Unterricht.“
„Muss ich?“, fragte Ruby ängstlich.
„Ja, du musst, mein Schatz.“
„Du wirst böse auf mich sein.“
„Vielleicht. Aber wir müssen trotzdem darüber
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