Die Liebe ist wie ein Wunder

„Ich habe sechs Tage lang an den Kuss gedacht, Ashley. An dich.“
    Sie traute ihren Ohren kaum. Er hatte auch daran gedacht? An sie, an den Zauber, von dem sie glaubte, dass sie ihn nur geträumt hatte?
    „So?“ Mehr brachte sie nicht heraus.
    „Seit Jahren sage ich mir, dass ich keine Frau in meinem Leben brauche, dass Ruby und ich ganz gut allein zurechtkommen. Plötzlich bin ich mir da nicht mehr so sicher.“
    „Bist du … nicht?“
    Justin schüttelte den Kopf und zog sie von ihrem Stuhl. „Ich weiß nicht, wie es passiert ist, und ich habe ganz bestimmt nicht darauf gewartet. Aber als du über das Tor meiner Ranch geklettert bist, hast du irgendwie auch die Mauer überstiegen, die ich um mein Herz gebaut habe.“
    Während er die Arme um sie legte, stieg eine unbändige Freude in ihr auf. Er küsste sie zärtlich, und sie seufzte vor Glück.
    Das hier geschieht wirklich, dachte Ashley. Es war echt und wahr und um Welten schöner als alles, was sie sich als naiver, verträumter Teenager hätte vorstellen können.
    Sie nahm ihm den Stetson-Hut ab, schob die Finger in sein Haar und erwiderte den Kuss voller Erleichterung, Dankbarkeit und Liebe. Als er sich schließlich von ihr löste, atmeten sie beide heftig. Dann spürte Ashley, dass sie nicht mehr allein waren, und zusammen drehten sie sich zur Tür um.
    Es war Ruby. Ihre Bilder lagen verstreut vor ihr, die verschränkten Hände auf ihrem Herzen, und ihre Augen waren groß und glitzernd.
    „Es hat funktioniert“, hauchte sie. „Es hat wirklich funktioniert!“
    Justin stöhnte auf. „Ich glaube, wir haben ein Monster erschaffen.“
    Ashley lächelte. „Das macht nichts. Ich bin Vorschullehrerin. Monster zu zähmen ist mein Beruf.“
    - ENDE -

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