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Die Liebe Und Wie Sich Leidenschaft Erklaert

Die Liebe Und Wie Sich Leidenschaft Erklaert

Titel: Die Liebe Und Wie Sich Leidenschaft Erklaert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bas Kast
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können wir tun?
    In den letzten Jahren haben Wissenschaftler auf der ganzen Welt nach Antworten auf diese Frage gesucht. In Hunderten von Studien konnten sie dabei so manch alte Vorstellung über die Liebe bestätigen, doch sie haben auch Neues, Überraschendes entdeckt. Einige ihrer wichtigsten Erkenntnisse sind, zusammengefasst:
    Körperkontakt. Sex und Zärtlichkeit schweißen zwei Menschen zusammen. Bereits sanfte Berührungen führen dazu, dass unser Gehirn das Bindungshormon Oxytocin ausschüttet. Forscher vermuten, dass Oxytocin zuerst dazu da war, die Bindung zwischen Mutter und Kind zu festigen. Dieser Mechanismus hat sich dann, so spekulieren sie, auf die Beziehung zwischen Mann und Frau übertragen. Zu den größten Feinden der Zärtlichkeit gehören Stress und chronischer Zeitdruck.
Interesse. Was Seneca und Casanova längst wussten, kann die Wissenschaft unterschreiben: Nichts wirkt auf einen anderen Menschen so anziehend wie die Neugierde, die Sie ihm entgegenbringen. Die Begierde, legen Studien nahe, erwacht dann in uns, wenn wir das Gefühl haben, selbst begehrt zu werden. Interessiert zu sein wirkt somit weitaus erotischer, als ständig nur interessant sein zu wollen. Diese Regel lässt sich nicht nur fürs erste Candlelight-Dinner, sondern auch für die spätere Beziehung nutzen.
Konflikte konstruktiv lösen. Streiten muss nicht schädlich sein, Auseinandersetzungen gibt es in allen Partnerschaften. Verhängnisvoll jedoch sind dabei die fünf »apokalyptischen Reiter«: Kritik, Verteidigung, Verachtung, Rückzug und Machtdemonstration. Gut möglich, dass Sie mit dem einen oder anderen Untergangsboten bereits Bekanntschaft gemacht haben – es gibt kaum eine Beziehung, in der sie nicht hin und wieder auftauchen. Je gründlicher Sie die apokalyptischen Reiter aber aus Ihrer Partnerschaft verbannen, desto konstruktiver werden Sie Ihre Konflikte beilegen können.
Zuwendung. Hollywood lebt von der großen Liebeserklärung, die Liebe im wirklichen Leben verlangt etwas mehr. Beobachtungen an den »Meistern der Ehe« haben ergeben: Die Liebe lebt von den vielen kleinen Zuwendungen und der steten Aufmerksamkeit im Alltag. Romantik heißt nicht nur, füreinander da zu sein, wenn einer in Schwierigkeiten ist, sondern wo immer es geht – also zum Beispiel auch beim Samstagseinkauf im Supermarkt. Dabei kommt es oft nicht darauf an, was man sagt, sondern vielmehr wie man aufeinander eingeht.
    So unterschiedlich diese Entdeckungen auf den ersten Blick erscheinen mögen, im Kern haben sie eins gemeinsam: Sie zeigen, dass es die Liebe nicht umsonst gibt. Sich die Zeit für Zärtlichkeit zu nehmen, konstruktiv streiten zu lernen, seinem Partner selbst in den unscheinbaren Momenten des Alltags Aufmerksamkeit zu schenken, zusammen Aufregendes zu unternehmen – das macht nicht nur Spaß, sondern verlangt auch ein bisschen Disziplin. Gerade darin liegt eine gute Nachricht: Wenn wir etwas tun können für die Liebe, heißt das, dass wir ihr nicht wehrlos ausgeliefert sind. Sie mag uns zwar überfallen wie ein Fieber, aber sie muss nicht ebenso wieder gehen. Sie kann auch bleiben.
    Zugleich wirft die Tatsache, dass die Liebe auch einige Mühen
kostet, eine knifflige Frage auf: Wie weiß ich, ob sich die Mühe lohnt? Wie erkenne ich, ob jemand der oder die »Richtige« für mich ist?
    Das entscheidet natürlich nicht die Wissenschaft, sondern Ihr Gefühl. Aber sogar unser Bauch kann in die Irre gehen, wie die Forschung zeigt. Zu ihren konsistenten Ergebnissen gehört zum Beispiel, dass Gegensätze sich zwar anziehen können. Langfristig aber stehen für eine Partnerschaft die Karten dann am besten, wenn ein Paar sich in vieler Hinsicht ähnelt. Aus dieser Sicht wäre der oder die Richtige jemand, mit dem Sie viele Interessen, Vorlieben und Charaktereigenschaften teilen.
    Das heißt nicht, dass man sich hundertprozentig gleichen muss. Ideale Partnerschaft bedeutet nicht unbedingt, dass der Partner ideal ist. Es heißt vielmehr, dass man die Unterschiede, die es bei jedem Lebensgefährten geben wird, akzeptieren lernt. Wie also stelle ich fest, ob genügend Ähnlichkeit da ist, um die Unterschiede anzunehmen? Woher weiß ich, dass ich nicht Ausschau nach etwas Besserem halten muss, sondern meine Beziehung es wert ist, an ihr zu arbeiten?
    Auch auf die Gefahr hin, mich damit aufs Glatteis zu bewegen, möchte ich Ihnen zwei Kriterien nennen, die mir als die beste Basis für eine dauerhaft glückliche Partnerschaft

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