Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
eine Tragödie und täglich eine Komödie. Und sämtliche Kindermädchen suchen in Windeseile das Weite.«
    Celeste hätte fast über seinen bekümmerten Tonfall gelacht. »Klingt charmant.«
    »Sie ist
sehr
charmant. Nur ist das Kind unglücklicherweise unehelich und ausländisch. Um in England zu leben, wird sie tadelloses Benehmen brauchen. Wenn sie so weiter macht, ist ihr Leben verpatzt, bevor es angefangen hat.«
    Er hatte Recht, doch Celeste empfand eine spontane Kameradschaft Kiki gegenüber. »Sie muss doch ihre Mutter vermissen.«
    »Möglich. Aber sie verwandelt nicht nur unser Leben in ein Tollhaus, sondern auch Penelopes.« Er setzte knapp hinzu. »Das werde ich nicht zulassen.«
    »Nein, natürlich nicht.« Sie zögerte, bevor sie vorsichtig fragte- »Findet sie bei ihrem Vater Trost?«
    Nun zögerte Mr. Throckmorton. »Ellery lacht, wenn sie auf den Tisch klettert und von den Stühlen springt. Er strubbelt ihr die Haare, wenn sie singt. Ich finde, seine Art von Aufmerksamkeit verschlimmert die Situation eher.«
    Ein aufsässiges Kind würde Ellery jedenfalls bemerken; Gott wusste, die stille Celeste hatte er nicht bemerkt. Aber was seine eigene Tochter betraf, musste ihm doch auffallen, was er anrichtete … Celeste schämte sich plötzlich dieses Gedankens.
    Als sie und Mr. Throckmorton das Foyer betraten, hörten sie zu ihrer Linken Seide rascheln und eine flüsternde Männerstimme. Es schien aus der Nische unterhalb der großzügig geschwungenen Treppe zu kommen und Mr. Throckmorton signalisierte Celeste, sie solle sich still verhalten, während er mit ihr vorbeihuschte. Als sie in die Bibliothek kamen, sagte er sanft: »Die Liaison zwischen Mr. Monkhouse und Lady Nowell scheint rasche Fortschritte zu machen.«
    Celeste schockierte das nicht; in Frankreich waren Techtelmechtel zwischen Verheirateten alltäglich. Doch sie warf einen Blick zurück und dann einen auf Mr. Throckmorton. »Woher wussten Sie, wer … ?«
    »Ich sehe im Dunkeln ausgezeichnet.« Nachdenklich sagte sie: »Mr. Monkhouse, glaube ich, auch.« Er fuchtelte herum. »Nun ja, hier drinnen würde ich Mutter nicht erlauben, allzu viel zu verändern. Sie wollte die Stühle durch diese Monstrositäten mit Klauenfüßen und Löwenköpfen ersetzen. Ich mag das Zimmer und lese Penelope oft hier vor. Und ich weigere mich, dem Kind Albträume von Alligatoren und Riesenkatzen zu bescheren.«
    Celeste grinste. Dieser Mann hatte entschieden eine Abneigung gegen die Unordnung, die Renovierungsarbeiten mit sich brachten.
    »Vor allem: wenn Penelope einen Albtraum hat, dann hat Kiki einen doppelt so schrecklichen, und wir müssen ein tagelanges Theater ertragen. Auf Französisch.«
    »Auf Französisch?«
    »Kiki spricht kein Wort Englisch, obwohl sie ein aufgewecktes Kind ist und ich genau weiß, dass sie uns versteht.« Er verzog das Gesicht.
    »Sie beherrschen ihre Sprache, Sie kennen unser Zuhause und Sie wissen, welches Benehmen wir von ihr er-warten. Ich verlasse mich darauf, dass Sie unsere gute Laune wieder herstellen.«
    Wenn Mr. Throckmorton die Lage auch nur halbwegs richtig beschrieben hatte, dann war dies eine Aufgabe wie für sie geschaffen. »Ich werde mein Bestes geben.«
    »Wie dem auch sei, ich möchte nicht, dass sie sich an die Kinder gekettet fühlen. Die Mädchen haben eine Kinderfrau, so dass sich ihre Pflichten auf den Unterricht beschränken werden. Wegen der großen Aufregung, die die Feierlichkeiten hier bei Kiki verursachen, wäre es sinnlos von Ihnen zu erwarten, Ihren Pflichten bereits diese Woche nachzukommen – falls Sie die Stelle, für die ich Sie vorgesehen habe, überhaupt jemals antreten werden.«
    »Sir! Ich möchte nicht, dass Sie denken, ich sei unwillig.«
    »Ganz und gar nicht.« Er winkte sie durch einen kurzen, engen Gang, an dessen Ende sich Flügeltüren befanden. »Ich meinte nicht Ihren Arbeitseifer, sondern Ellerys Glück, dass zwei Frauen um seine Aufmerksamkeit buhlen.«
    »Ich buhle nicht um Ellerys Aufmerksamkeit«, antwortete sie mit eiserner Entrüstung.
    »Nein, Buhlerei kann man es wohl kaum nennen. Sobald sein Ausschlag abgeklungen ist, brauchen Sie sich nicht mehr mit dem armseligen Ersatzmann vom Bruder zu begnügen.«
    Sie hätte weder ihre Enttäuschung über Mr. Throckmortons Erscheinen im Ballsaal kund tun, noch die Lauterkeit seiner Motive in Zweifel ziehen sollen. »Ich habe niemals -«
    »Unsinn, natürlich haben Sie. Ich weiß genau, wie ich wirke verglichen mit Ellery.« Er

Weitere Kostenlose Bücher