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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schnitt eine Grimasse. »Es war nicht einfach, mit den unvermeidlichen Vergleichen aufzuwachsen, aber meine Arbeit hat mich dafür entschädigt.«
    Sie war grob gewesen. Sie hatte seine Gefühle nicht verletzen wollen. Genau genommen hatte sie überhaupt nicht damit gerechnet, dass Mr. Throckmorton Gefühle haben könnte. »Wirklich, Mr. Throckmorton, ich möchte nicht, dass Sie denken -«
    »Mr. Throckmorton?« Er zog eine Augenbraue hoch. »Sie haben mich früher immer Garrick genannt.«
    Seltsamerweise schockierte sie diese Bemerkung mehr als alles andere an diesem sehr merkwürdigen Abend. »Ich… war ein Kind. Ich ahnte nicht, wie ungehörig mein Benehmen war.«
    »Ich mochte es. Sie wären bezaubernd mit Ihren großen, ernsten Augen und Ihrem schüchternen Lächeln.« Er blieb vor der Flügeltür stehen. »Sie sind immer noch bezaubernd, aber auf eine ganz andere Art. Ihr Lächeln, Ihr Selbstvertrauen, Ihre Fröhlichkeit, Ihr Stilgefühl… Sie sind zu einer Dame herangewachsen, die jeder Mann stolz begleiten würde.«
    Sie sah verlegen zu Boden. Dass er so mit ihr sprach. In solch einem Ton.
    Er beugte sich zu ihr vor und schnupperte. »Ihr Parfum. Es ist wundervoll – eine Mischung aus Citrus, Zimt und – ich glaube – Ylang-Ylang.«
    Es verschlug ihr den Atem. Woher wusste er das?
    »Es tut mir Leid. Ich habe Sie in Verlegenheit gebracht.« Er trat einen Schritt zurück.
    Impulsiv griff sie nach seiner Hand und sah ihn an. »Nein! Das haben Sie nicht, ich dachte nur nicht, dass … Sie …«
    »Sich für Frauen interessieren?«
    Er lächelte und dieses Lächeln ließ keinen Zweifel daran, wie sehr er sich für Frauen interessierte. Erstaunlicherweise für sie interessierte. Mit einer Stimme, die ihre Haut liebkoste wie schwarzer Samt, sagte er: »Liebe, kleine Celeste, wenn ich Sie ansehe, kann ich nur an eines denken.« Er kam näher.
    Mit aufgerissenen Augen wich sie gegen die Wand zurück.
    »Ich glaube, Sie zu küssen wäre eine der größten Freuden meines Lebens.«
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Er mochte eine Vernunftehe geführt haben, doch seine Gemahlin hatte er auf Herz und Nieren geprüft. Celeste presste das Rückgrat gegen die Wand, aber der Mörtel gab nicht nach. Sie konnte sich nicht unsichtbar machen, sondern nur mit einer Mischung aus höchster Wachsamkeit, Bestürzung und Herzklopfen zusehen, wie er sich zu ihr hinab beugte. Seine Lippen berührten die ihren. Ihre Lider schlossen sich flatternd. Dann war sie mit der überwältigenden Empfindung des Geküsstwerdens beschäftigt. Von Mr. Throckmorton. Und… es war nicht abstoßend.
    Ganz im Gegenteil.
    Zwei Mal bisher, einmal in England und einmal in Frankreich, hatten dumme Männer nach ihr gegrapscht und sie geküsst. Sie hatte einem jeden seine Chance gegeben, war aber von keinem beeindruckt gewesen und hatte sich gesagt, dass es an Ellery läge. Nur Ellery vermochte ihr den Kuss zu geben, der ihre Leidenschaft erweckte.
    Mr. Throckmorton drohte diesen Mythos zu entzaubern, denn er verschaffte ihr unerwartete Lust. Eine sehr… unerwartete … Lust. Sein nach Whisky und Sinnlichkeit duftender Atem brandete warm über ihre Haut. Seine weichen, festen Lippen bearbeiteten die ihren äußerst subtil. Er passte sich ihrer Vereinigung an, als sei er von ihrer Erwiderung gefesselt.
    Gedankenfetzen schossen ihr durch den Kopf. Sie sollte die Wand hinab und aus diesem Kuss herausgleiten. Er war breiter, als sie gedacht hatte. Celeste war über sie beide entsetzt. Sie genoss es, als er sich fester an sie drückte … genoss sein leichtes Anwachsen. Sie ließ den Kopf gegen die Wand fallen.
Mon Dieu,
er konnte ihre Gedanken lesen! Er wusste alles dass Schauer sie überliefen, dass sie schneller atmete, dass sich ihr Blut unerwartet in gewissen Körperregionen staute und prickelte.
    Ihre Hände baumelten immer noch tatenlos herab. Die linkische Freiheit ihrer Hände war das Einzige, was sie bei Sinnen hielt in diesem besinnungslosen Moment der … nun ja, keine Leidenschaft. Zwischen ihr und dem ernsthaften Mr. Throckmorton konnte es keine Leidenschaft geben. Das konnte einfach nicht sein.
    Er unterbrach den Kuss.
    Sie dachte, er hätte von ihr abgelassen. Und sie war ja nicht vollkommen von Sinnen. Nicht solange sie so viel Verstand besaß, ihn nicht so zu berühren, wie sie es gerne getan hätte.
    Doch dann demonstrierte er ihr, wie fadenscheinig ihre Überlegungen waren, packte sie an der Taille und hob sie auf die Zehenspitzen.

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